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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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unter Beweis stellte. Hast du das in gewisser Weise nicht auch getan hast, als du Eliar töten wolltest, ehe Althalus dazwischen trat?«
    »Das ist keineswegs das gleich, Bheid!«, brauste sie auf. »Mein Vater war der Arya von Osthos. Eliars Vater war ein einfacher Söldner. «
    »Und deswegen glaubst du, dass Eliar seinen Vater weniger liebte als du den deinen? Wir alle lieben und verehren unsere Eltern, Andine, und der Bauer oder einfache Soldat liebt und trauert ebenso tief wie der Edelmann. Du solltest ein wenig darüber nachdenken, bevor du in deiner Wut wieder irgendwelchen Unsinn daherredest !«
    Sie schlugen ihr Lager in einem kleinen Tannenwald neben dem Wasserfall auf, und Andine verbrachte den Nachmittag damit, auf einem Baumstumpf zu sitzen und ins tosende Wasser zu starren.
    »Könnte sein, dass du da in einer offenen Wunde gestochert hast, Bheid«, meinte Althalus. »Unsere kleine Arya scheint über ihre Vorurteile nachzudenken.«
    »Klassenunterschiede verhindern das Verständnis füreinander, Althalus. Und alles was uns hindert, andere zu verstehen, müsste abgeschafft werden.«
    »Diese Meinung solltest du vielleicht nicht herumposaunen, Bheid«, riet Althalus. »Sie dürfte dich in gewissen Kreisen nicht sehr beliebt machen.«
    Wie Althalus vorhergesagt hatte, schloss Eliar sich ihnen bei Sonnenuntergang wieder an. Der Junge war in bester Stimmung. Arya Andine schien mehrmals nahe daran, boshafte Bemerkungen fallen zu lassen, doch offenbar hatte Bheids kleine Predigt ihr ein wenig Wind aus den Segeln genommen, und so entschuldigte sie sich schließlich mit schrecklichen Kopfschmerzen und legte sich schlafen.
    Der Sommer näherte sich seinem staubigen Ende, als sie aus den nördlichen Ausläufern Arums in das riesige Waldgebiet von Hule ritten. Trotz allem Erlebten freute Althalus sich, zurück zu sein. Er hatte einmal zu Emmy gesagt, das Haus am Ende der Welt sei für ihn einem dauerhaften Zuhause näher gekommen als alles andere, jetzt aber wurde ihm bewusst, dass dies nicht völlig der Wahrheit entsprochen hatte. Egal wie weit er gereist war, wenn er nach Hule zurückkehrte, fühlte er sich immer gut. Jetzt endlich erkannte Althalus, dass Hule sein Zuhause war.
    Sie ritten ein gutes Stück in den Wald, und Althalus freute sich und war gleichermaßen überrascht, dass er sich auch jetzt hier auskannte. Aus irgendeinem Grund wunderte er sich jedoch nicht, als er feststellte, dass es immer noch einen Ort gab, an den er sich sehr gut erinnerte, und dass keiner der neueren Siedler in Hule diesen Ort mit Holzhütten, Lehmstraßen und Baumstümpfen verunstaltet hatte. »Wir bleiben hier«, wandte er sich an seine Begleiter.
    »Aber es ist noch lange nicht Abend, Althalus«, gab Bheid zu bedenken. »Dann haben wir umso mehr Zeit, unser Lager aufzuschlagen. Das hier ist der richtige Ort!«
    »Das verstehe ich nicht ganz«, gestand Bheid.
    »Der Dolch hat uns nach Hule geschickt, Bheid. Hier ist Hule!«
    »War nicht auch schon vor zehn Meilen Hule? Und wird es zehn Meilen weiter nicht immer noch Hule sein?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich werde mich erkundigen, was Emmy dazu meint, aber ich bin sicher, dass genau hier der richtige Ort ist. Hier begann alles, mein Freund. Hier war es, wo Ghend mich angeworben hat, das Buch Deiwos' aus dem Haus am Ende der Welt zu stehlen. Hier hat sich Nabjors Lager befunden. Emmy und ich unterhielten uns im Haus ausgiebig über Zufälle. Ich habe das starke Gefühl, dass einige Dinge, die reine Zufälle zu sein schienen, gar keine waren. Es gibt Dinge, die müssen geschehen! Als Emmy den Dolch las und mir sagte, das Wort laute ›Hule‹, war dies hier der erste Ort, an den ich dachte, und ich glaube, dass es so hatte sein sollen. Er ist einer dieser bedeutsamen Orte, Bheid, also bleiben wir eine Weile hier. Vielleicht finden wir heraus, ob bedeutsame Ereignisse bedeutsame Orte benötigen, um geschehen zu können.«
    »Ich glaube, du begreifst allmählich, Schatz«, beglückwüns chte Emmy ihn stumm.
    Nachdem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, stocherte Althalus ein wenig herum, um festzustellen, ob er nach so vielen Jahrhunderten noch irgendwelche Spuren von Nabjors Schenke fand. Er gelangte schließlich zu dem Spalt zwischen den zwei stehenden Felsblöcken, wo Nabjor seinen Met hatte gären lassen. Am hin teren Ende des Spaltes befand sich ein Steinhaufen, auf dem die arg verwitterten Überreste einer großen bronzenen Streitaxt lagen. Selbst in ihrem gegenwärtigen

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