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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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hielt meine Hand mit der Handfläche nach oben zwischen uns. Anton schlug seine darauf, und dann Manfred seine auf Antons. Wir sahen uns ernst an, wir hatten alle ein ziemlich flaues Gefühl im Bauch. Schweigend ließ ich die Hand wieder fallen, und wir marschierten zum Osttor. Wir suchten uns eine Stelle etwas abseits und kletterten hinauf. Wir fanden eine Wache und erklärten ihm alles; er wünschte uns viel Glück und ließ uns an einem Seil die Palisaden herunter. Ich sah mich um; der Wachposten zog das Seil wieder nach oben, jetzt gab es kein Zurück mehr für uns. Ich lief auf den Turm im Südosten zu, die beiden anderen hielten sich in Richtung Norden. Ich hoffte nur, die Ablenkung würde auch wirklich so lange Verwirrung stiften, bis ich den Turm entzündet hatte. Ich lief so leise wie möglich in Richtung Turm.
Der fast fertig gebaute Turm war wie erwartet schwer bewacht, es waren mindestens zwei dutzend Ork im Gelände um den Turm herum verteilt. Sie hatten überall um den Turm herum Fackeln entzündet, was mir nur recht war. Ihre Augen waren an das Licht gewöhnt und würden mich im Dunkeln nicht wahrnehmen. Jetzt blieb mir nur noch übrig zu warten. Plötzlich erschallten laute Schreie, und ein großes Feuer erhellte den Himmel im Norden, die Wachen um den Turm gingen jetzt nervös zur Nordseite und blickten ins Dunkel. Ein Todesschrei hallte durch die Nacht und ein weiteres Feuer erhellte den Himmel, diesmal im Nordwesten.
Einige Ork liefen Richtung Norden los und verließen ihren Posten, fast ein Dutzend blieb jedoch noch da. Da sah ich am Himmel einen sehr großen und sehr weißen Schemen. Elida flog über mich hinweg und näherte sich dem Lager der Ork, an der Ostseite hatten sie ein Camp mit Zelten. Sie flog im Tiefflug über das Lager und zog eine lange Spur aus Feuer hinter sich her. Dann erhob sie sich wieder in den Himmel und verschwand. Das Geschrei im Lager der Ork wurde plötzlich sehr laut und aufgeregt, und zehn weitere Ork liefen in Richtung ihres Lagers.
‚Ich danke dir, das hat gereicht.‘
Ich lief auf die beiden übrigen Ork zu, der eine fiel mit meinem Messer im Rücken nach vorne um, den anderen erledigte ich mit meinem Schwert, dann war der Weg frei. Der Turm war nach Osten hin völlig offen, ich kletterte die Leitern am Turm so schnell ich konnte nach oben. Dort angekommen sah ich noch zwei weitere Ork; sie hielten Wache. Sie unterhielten sich laut und aufgeregt und starrten in Richtung Lager, sie hatten nicht einmal mitbekommen, dass ich unten ihre zwei Kumpane erledigt hatte. Den einen stieß ich einfach den Turm herunter, der andere starb mit meinem Schwert im Rücken. Ich fing sofort an, den Sprit überall auf dem Turm zu verteilen, der Kanister brauchte ewig, bis er endlich leer war.
Dann ging alles furchtbar schief. Der Ork, den ich vom Turm geschubst hatte, war anscheinend nicht ganz tot, trotz des freien Falls von über zehn Metern, und fing laut zu schreien an. Ich zündete den Turm panikerfüllt an und sprang hinunter. Meinen Fall bremste ich mit den Schleiern ab und rollte mich unten angekommen über die Schulter ab. Ich lief auf den schreienden Ork zu und brachte ihn mit dem Schwert zum Schweigen. Es war jetzt überall fast taghell durch mittlerweile immerhin vier große Feuer um das Lager herum, und die Ork hatten noch mal überall zusätzlich Fackeln. Ziemlich viele Ork kamen aus dem Heerlager schreiend in meine Richtung auf ihren brennenden Turm zugelaufen.
Da fielen mir die entscheidenden Fehler in meinem Plan auf. Ich konnte jetzt zur Stadt laufen, die Ork würden den Turm löschen, und alles war umsonst gewesen. Einen zweiten Versuch würde es für uns nicht geben, da die Ork jetzt vorgewarnt waren. Ich fluchte, vielleicht hätte ich doch Hans einweihen und mehr Soldaten mitnehmen sollen. Jetzt war es zu spät. Es blieb nur eine einzige Möglichkeit übrig, meine Freunde zu retten - Sabine, Hans, Georg, Franz, auch Anton und Manfred und all die anderen Bewohner der Feste. Ich wappnete mich innerlich für das, was ich tun musste.
‚Lebe wohl Elida, es war mir eine Ehre, dich gekannt zu haben. Richte meinen Freunden meine Liebe aus‘, dachte ich zu meiner Mentorin, dann ließ ich meiner Wut und meinem Zorn freien Lauf und alles andere löschte sich aus meinem Geist. Blutrote Schleier umfingen meinen Geist und meine Sicht. All die aufgestaute Wut der letzten Monate brach über mich hinein und diesmal ließ ich es ganz bewusst zu. Ich hatte den Ork weder meine

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