Althea - Das Erwachen
unter die Decke kam.
‚Elida, wie hast du mich und meine Schmerzen geheilt?‘, fragte ich, in der Hoffnung, das gleiche bei Sabine anwenden zu können. Die Antwort kam sofort, aber ich spürte wieder ein Gefühl der Überraschung von ihr.
‚Ganz einfach, du rufst die Schleier, die kennst du sicher schon, und dann versuchst du, die Schleier nach außen zu drücken und um deinen Patienten zu legen. Das geht leider nur astral, deshalb kannst du auch nur eine verwundete Seele heilen, nicht aber einen Körper. Vielleicht solltest du es einmal probieren.‘
Ich legte meine Hand auf Sabines Wange und rief die Schleier herbei. Dann drückte ich wie geheißen die Schleier nach außen und umfing Sabine mit ihnen. Sabine öffnete die Augen und sagte mit schwacher Stimme.
„Althea, es brennt!“
Dann durchzuckte ein bestimmt heftiger Schmerz ihren Körper, den ich nur allzu gut kannte. Sie fiel wieder zurück in die Kissen und blickte mich erstaunt an.
„Ich fühle mich … gut. So gut wie schon sehr lange nicht mehr, Althea, was hast du nur getan?“
Ich kuschelte mich wieder an sie und umarmte sie eng.
„Ich habe etwas Neues gelernt, das mir sehr gut getan hat. Jetzt konnte ich dir endlich etwas von deiner Güte zurückgeben.“
Ich konnte mir vorstellen, warum sie solche Schmerzen gehabt hatte.
„War es sehr schlimm hier, hattet ihr viele Angriffe?“
Sie murmelte müde.
„Sie haben eine ganze Weile gebraucht, bis sie kapiert haben, dass einfach blöde drauf losstürmen nicht klappt.“
Sie seufzte.
„Hast du deine Leute gefunden, die Elfen?“
Ich erzählte ihr von den Elfen und von Jaritha, wie die Elfen waren und dass ich herausgefunden hatte, dass ich keine Elfe war. Mitten in meiner Erzählung bemerkte ich, dass Sabine vor Erschöpfung eingeschlafen war. Ich blieb eine Weile bei ihr und genoss ihren warmen Körper eng an meinem. Vorsichtig machte ich mich irgendwann aus ihren Armen frei, wickelte sie in die Decke ein und küsste sie auf die Wange. Dann nahm ich meine Kleider leise und verließ ihr Zimmer, ich hatte heute Nacht noch etwas Wichtiges zu tun. Ich zog mich an und traf Gerda auf dem Weg nach unten. Gerda blickte mich besorgt an.
„Schläft sie? Sie ist völlig fertig, Althea, sie hat fast überhaupt nicht geschlafen. Das ganze Töten hat sie so erschüttert, wir konnten nichts dagegen tun.“
Traurig verstummte sie, man sah ihr an, dass sie Sabine sehr mochte und völlig verzweifelt war, weil sie ihr nicht helfen konnte.
„Ich habe Elfenmagie bei ihr angewandt.“ schwindelte ich. „Wenn das bei ihr genauso wirkt wie bei mir, dann sollte sie jetzt ziemlich lange schlafen, aber sie wird sich deutlich besser fühlen, wenn sie erwacht. Bitte sorgt dafür, dass jemand anders heute und morgen ihren Dienst übernimmt.“
Gerda nickte sofort, offensichtlich war sie überglücklich über die für sie unerwartete Situation.
„Ich werde für alles Notwendige sorgen, ich bin die zweitstärkste Magierin nach ihr. Ich danke dir, Althea, du kannst dir nicht vorstellen, wie viel uns das bedeutet.“
Ich umarmte die alte Frau kurz und fest, nickte ihr noch einmal zu und verließ die Magieschule. Mir war so in etwa klar geworden, wie der Turm vernichtet werden konnte. Ich hatte auf Sabines Hilfe gehofft, aber Eile war geboten, es musste heute Nacht noch passieren, und es würde auch so gehen. Ich brauchte noch dringend eine Ablenkung, und ich hatte keine Ahnung, wie die aussehen konnte. Ich brauchte Hilfe, ich fragte mich, ob ich Christian suchen sollte. Christian würde es Hans erzählen, und der würde vermutlich selbst gehen wollen, die Menschen hier brauchten beide jedoch dringend.
Meine Ablenkung und ich, wir würden die Nacht vermutlich nicht überleben. In Gedanken versunken achtete ich nicht auf meinen Weg und rannte in Manfred hinein, der auf der Straße auf jemanden wartete. Das war der kräftige Bodybuilder aus der Turnhalle, der mich fast zurechtgestutzt hatte.
„Entschuldige, Manfred, ich habe nicht aufgepasst.“
„Hallo Althea!“, rief er und lachte. „Weißt du, du hast hier bei uns ganz schön Eindruck gemacht, es ist wirklich unglaublich, du hast uns gezeigt, aus welchem Holz Elfen geschnitzt sind, echt klasse. Die meisten haben gewettet, du würdest dich aus dem Staub machen, Anton und ich ebenfalls. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht mal, ob ich zurückgekommen wäre“
Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und sagte dann:
„Magst du mit mir kommen, ich bin mit Anton auf ein Bier
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