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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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Vergewaltigung noch die Soldaten der Grenzfeste, die an meiner Seite gestorben waren, vergeben, und jetzt war meine Zeit der Rache gekommen. Mir war es völlig egal, ob es vernunftbegabte Lebewesen waren oder nicht, ich wollte meine offene Rechnung endlich begleichen und meine Freunde beschützen.
Ich schrie meinen wütenden Kampfschrei laut und gellend heraus und rannte auf die Ork zu, das Schwert hoch erhoben. Ich verfiel in einen Blutrausch, fast wie ein Berserker. Die Ork behinderten sich gegenseitig, als sie alle gegen einen einzelnen Gegner kämpfen mussten. Ich wütete furchtbar unter ihnen, unglaublich viele fielen unter meinen Schwerthieben, weitere wurden von den Schleiern zerrissen oder spießten sich auf den Waffen ihrer Kumpane auf. Die Schleier verließen mich während des Kampfes keine Sekunde lang, sie waren ständig präsent.
Wenn ich von einem Schwert oder einem Speer getroffen wurde, heilten mich meine Kräfte gleich wieder, fast automatisch. Ich hatte sehr viele der Ork getötet, es wurden um mich herum immer weniger, irgendwann blieb der Nachschub an Ork ganz aus. Ich tötete den Letzten und blickte immer noch wütend in Richtung einer immer größer werdenden Orkmenge, die sich in einiger Entfernung heulend von mir aufbaute, und schrie ihnen meinen Frust und meine Wut entgegen.
Dann verstand ich plötzlich, worauf sie warteten, und mir wurde eiskalt vor Angst in der Brust.
Ein Hagel von pechschwarzen Pfeilen regnete auf mich herunter. Ein Pfeil traf mich in der Brust, der Aufschlag und der Schmerz warfen mich ein ganzes Stück nach hinten. Dann schlug ein weiterer in der Schulter ein, und dann noch zwei in die Beine, die kraftlos unter mir wegknickten. Mir wurde schwarz vor Augen, und ich sank auf die Knie. Ich wusste, dass es jetzt endgültig aus war, ich verspürte kaum Schmerzen, mein Körper war für einen Moment völlig taub.
‚Es tut mir alles unendlich Leid, Elida, das ist wohl ein Drache weniger, aber ich war ja sowieso kein richtiger Drache.‘
Ich glaubte noch einen verzweifelten Schrei in meinem Geist zu hören, und vor mir eine Wand aus Feuer aufleuchten, dann holte mich der Schmerz wie eine unerbittliche Welle aus Feuer ein. Jeder einzelne Ork, den ich getötet hatte, schrie in meinem Geist auf, die kaum verheilten Wunden meiner Seele brachen alle wieder auf, und dann wurde die Welt dunkel um mich herum.
Ich starb jedoch nicht. Ich wurde bewusstlos, vor allem wegen des Schmerzes und der Schreie der Toten, ich hatte heute sehr viele zusätzliche Wunden in meine Seele geschlagen. Der verzweifelte geistige Schrei kam von Elida, als sie mich fallen sah. Sie erschuf eine Wand aus Feuer zwischen mir und den Ork. Dann kamen zwei Menschen vom Osten gelaufen, sie hatten von Weitem gesehen, was hier passierte und waren umgekehrt, obwohl sie schon fast die Festung erreicht hatten. Sie hoben mich auf und rannten auf die Festung zu. Die Ork waren hinter der Feuerwand gefangen, mussten sie erst umlaufen und kamen viel zu spät.
Das Tor war offen und eine größere Menge Riemer Soldaten empfing uns dort, Hans unter ihnen. Sie brachten uns herein und schlossen das Tor. Hans sah sofort, dass meine Wunden tödlich waren und sie brachten mich zu ihm nach Hause. Sabine stieß unterwegs zu ihnen, Tränen liefen ihr über das Gesicht, als sie erkannte, in welchem Zustand ich war. Sie legten mich in mein eigenes Bett. Irgendwann erwachte ich wieder und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Ich hustete gurgelnd Blut. Hans beugte sich nach vorne, als er sah, dass ich erwachte.
„Die Pfeile herausziehen“, keuchte ich.
Er schüttelte den Kopf.
„Bitte, du musst, vertrau mir!“
Er und Sabine machten sich an die schmerzvolle Arbeit, ein paar Mal wäre ich fast wieder ohnmächtig geworden, aber ich klammerte mich verzweifelt am Leben fest, ich war anscheinend doch noch nicht bereit, diese Welt zu verlassen. Als sie endlich fertig waren, rief ich die Schleier und die Flammen. Das Feuer und die Schmerzen waren diesmal so brutal, ich konnte mich nicht mehr beherrschen, meine Schmerzensschreie gellten laut und schrill durch die Nacht.
‚ALTHEA!‘
Gleichzeitig hörte ich einen weiteren Schrei in meinem Geist. Irgendwann ließen die Schmerzen des Feuers nach, die letzten Wellen fuhren durch meinen Körper und ich sank zurück in die Kissen, unendlich müde und erschöpft, aber geheilt und lebendig. Hans und Sabine keuchten überrascht, als sie sahen, dass sich meine Wunden völlig geschlossen hatten. Sabine

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