Althea - Das Erwachen
Kanister auf dem Rücken festgeschnallt?“
„Kein Problem“, meinte Manfred, „wir haben genug Gurte und solches Zeug auf der Polizeistation.“
Wir tranken eine Weile schweigend das ziemlich leckere Bier, jeder in seine Gedanken versunken.
„Sagen wir jemandem Bescheid?“, fragte Anton schließlich. Ich blickte ihn ernst an.
„Was glaubst du, was passiert, wenn wir das tun? Ich verrate es dir: Hans, Christian oder jemand anderes Wichtiges wird die Arbeit selbst machen wollen. Und dabei vermutlich sterben, was sich die Feste nicht leisten kann. Wir sind entbehrlich.“
Die beiden wurden nun doch blass, das Abenteuer hatte sich gerade eben doch noch deutlich besser angehört. Keiner zog sich jedoch zurück, sie waren weiterhin dabei.
„Wir können ja wohl kaum die Elfe die ganze Ehre und den ganzen Ruhm alleine absahnen lassen. Und ohne uns wird das eh nichts“, meinte Manfred leicht überheblich, aber seine Stimme klang verunsichert. Ich antwortete ihm ernst.
„Ich kann es eigentlich immer noch nicht glauben, dass ihr mir bei so einem verrückten Plan helft, ihr zwei mögt mich doch nicht mal besonders?“
Ich blickte sie neugierig an.
„Ah“, meinte Anton verlegen. „Dinge ändern sich. Und ich kann einen Fehler zugeben, wenn ich sehe, dass ich falsch lag. Dich nicht zu mögen war einer.“
Manfred nickte zustimmend.
„Du hast hier bei uns sehr viele Freunde gewonnen, Althea, vor allem, weil du letzte Nacht zurückgekehrt bist. Alle bewundern deinen Mut, deine Freundschaft und deine Loyalität uns gegenüber. Elfe oder nicht, Magie hin oder her, ich weiß mittlerweile ganz genau, dass du ein Geschöpf Gottes bist.“
Ich lächelte und beschloss, ganz ehrlich zu ihm zu sein.
„Ich glaube aber nicht an Gott, Anton, es tut wir wirklich sehr leid. Ich war schon immer mehr oder weniger Atheist.“
Er lachte und schaute mir in die Augen.
„Das macht überhaupt nichts, Mädchen, denn Gott glaubt an dich. Da bin ich mir mittlerweile sehr sicher. Sonst hättest du nicht geschafft, was du geschafft hast.“
Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Wir leerten stattdessen unsere Gläser und erhoben uns.
„Wir treffen uns bei Einbruch der Nacht wieder hier und gehen dann gemeinsam zur Polizeistation.“
Sie nickten, dann gingen wir uns vorbereiten. Ich ging nach Hause, niemand war da. Hans war sicher irgendwo mit seinen Offizieren unterwegs. Ich ging in mein Zimmer und bereitete mich vor. Ich zog meine schwarze Lederkluft an, ließ das Kettenhemd jedoch liegen, nicht ohne Bedauern, das hätte mich zwar besser geschützt, aber auch verraten, es war einfach zu laut. Das Samuraischwert befestigte ich am Gürtel und die beiden Messer hatte ich wie immer am Stiefel, ich überprüfte noch einmal, dass sie schnell genug aus der Scheide gezogen werden konnten. Kohle besorgte ich mir aus dem Ofen in der Küche und bemalte mir das Gesicht damit; nicht gesehen zu werden war wichtiger als das unangenehme Gefühl. Ich grinste in mich hinein, als mir klar wurde, dass ich mich trotz allen Widerwillens doch geschminkt hatte. Dann machte ich mir eine Kanne Kaffee und wartete Kaffee trinkend auf den Sonnenuntergang. Zum Schlafen war ich viel zu aufgeregt.
Ich legte Hans einen Zettel auf den Tisch, auf den ich schrieb:
„Warte nicht auf mich, es wird spät. Deine Althea.“
Als die Sonne endlich am Himmel versank, brach ich auf und war auf einmal ziemlich nervös. Ich konnte aber meine Angst schließlich hinunterschlucken als ich Anton und Manfred bereits in der Nähe der Kneipe wartend antraf.
Die beiden drückten sich in einer dunklen Seitenstraße herum und hatten ebenfalls geschwärzte Gesichter. Ich fand, sie sahen ziemlich furchterregend aus. Wir gingen zum Polizeirevier, und dort im Keller hinter einer schweren Stahltür fanden wir wirklich alles, was wir brauchten. Drei Kanister Diesel sowie einige Signalfackeln für jeden von uns, um den Diesel zu entzünden. Jeder half dem anderen, den schweren Kanister auf den Rücken zu schnallen, damit er uns nicht zu sehr behinderte. Als wir fertig waren, traten wir vor die Polizeistation und berieten uns kurz.
„Wir lassen uns von der Ostmauer herunter und sagen einer Wache oben Bescheid“, meinte Anton. „Der wird uns schon nicht verpfeifen, er wird glücklich sein, dass er nicht mithelfen muss.“
„Ich gehe in den Nordosten über dem Orklager runter und mache das Feuer zuerst an, dann Manfred im Nordwesten und dann hast du hoffentlich freie Bahn, Althea.“
Ich
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