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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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geboren. Bei mir ist alles ein bisschen anders als bei euch“, versicherte ich ihr.
„Ich muss morgen sehr früh aufbrechen, meinst du meine Kleidung ist bis dahin wieder trocken?“
„Natürlich, ich habe gesagt bekommen, dass es schnell gehen muss. Auf dem Bett liegt dein Kleid, es ist kein richtiges Kleid, sondern eher ein Hosenanzug, aber du siehst bestimmt toll damit aus. Darf ich dir helfen und deine Haare bürsten?“
Ich strahlte sie an.
„Würdest du das für mich tun? Das wäre wirklich wunderbar, ich habe mich so lange nicht darum gekümmert, es wird bestimmt schwer, da durchzukommen.“
Ich setzte mich auf das Bett, meine Haare waren wirklich lang geworden, sie reichten fast bis auf das Bett. Entweder würde ich sie abschneiden oder mir etwas einfallen lassen müssen, damit sie beim Kampf nicht störten. Ein halbes Jahr im Koma und dann noch die Monate danach, alles ohne einen einzigen Haarschnitt, vermutete ich mal.
„Deine Haare sind etwas verfilzt, aber das kriege ich wieder hin. Du solltest sie offen tragen, du siehst gut damit aus. Hast du eine Spange, mit der du deine Haare aus dem Weg hältst? Ich habe nichts gesehen, außer dem Lederband auf dem Boden. Ich bringe dir morgen früh ein paar Spangen. Weißt du, wie du dir die Spangen ins Haar stecken musst?“
Ich schüttelte den Kopf, was mir ihr völliges Unverständnis einbrachte.
„Halt still, sonst werde ich hier nie fertig. Ich zeige dir morgen früh, wie du mit deinen Haaren umgehen musst, ich komme gleich nach dem Aufstehen, okay?“
Ich verzog mittlerweile das Gesicht, sie war nicht gerade zimperlich, aber ich sagte nichts, ich hatte meine Haare lange genug vernachlässigt, es war schließlich meine eigene Schuld. Als sie schließlich fertig war, seufzte ich erleichtert auf.
„Schau dich im Spiegel an, gefällt es dir?“
Ich stand auf, und ging zum Spiegel, es war ein riesiger Spiegel, der sogar für meine Größe ausreichend war. Meine Haare sahen wirklich gut aus, wie ein Vorhang aus Seide flossen sie über meine Schultern und dann den Rücken hinunter.
Sie reichte mir den Hosenanzug, er war in einem dunklen Rot gehalten und hatte seitlich überall Schlitze. Ich fand es ein bisschen gewagt, ich hatte bisher schließlich nichts außer normalen Klamotten getragen. Vielleicht wurde es Zeit, dass ich mich meiner Rolle als Frau anpasste. Also zog ich ihn an. Das Mädchen hatte sogar ein paar Schuhe mitgebracht, zum Glück nichts mit Absätzen, sondern Sandalen, die ich die Unterschenkel hoch schnüren musste.
„Ich heiße übrigens Diana, und wie heißt du?“
Sie plapperte weiter, ohne auf eine Antwort zu warten.
„Hey, du schaust gut darin aus, ich denke mal, so kannst du dich bei Jaritha blicken lassen. Ich finde, du solltest deinen Bauch herzeigen, so flach wie der ist, aber es geht wohl auch so. Sieht halt nicht so hübsch aus. Hast du mal an Ohrringe gedacht? Es ist einfach, welche zu stechen.“
„Mein Name ist Althea, und nein, ich habe bisher noch keine Ohrringe, vielleicht irgendwann einmal. Schmuck wäre zu gefährlich, weißt du, ich bin Schwertkämpferin, da stört Schmuck.“
Sie nickte verständnisvoll. Ich stand auf und ging wieder zum Spiegel. Ich fand immer noch, dass es ein bisschen gewagt war, aber das dunkle Rot passte ganz gut zu meinen Haaren und zu meinem leicht gebräunten Teint. Man sah aber auch genau, wo ich Kleidung getragen hatte.
„Wie ist es mit Schminke? Ich kann bestimmt etwas von meinen Schwestern ausleihen, hast du denn gar nichts?“
„Nein danke, ich denke mal, das sollte reichen. Mit Schminke konnte ich mich noch nie anfreunden.“
Sie blickte mich erstaunt an.
„Nicht mal was für die Augen? Oh, stimmt, du brauchst sicherlich nichts, um deine Augen hervorzuheben. In Ordnung, ich denke mal, bald sollte sowieso jemand kommen, um dich abzuholen, ich verschwinde lieber. Wir sehen uns morgen früh, ja? Ich zeige dir dann, was du mit deinem Haar machen musst.“
Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Ich danke dir für deine Hilfe, Diana, du warst sehr lieb zu mir, ich fühle mich hier schon fast wie zu Hause.“
Sie wurde rot, knickste und dann lief sie aus dem Zimmer, nicht ohne mir noch mal zuzuwinken.
„Bis morgen früh, Althea!“
Ich setzte mich auf das Bett, zog die Beine an die Brust und dachte nach. Welches Recht hatte ich, diesem Volk den Krieg zu bringen? Diana hatte bestimmt Soldaten in der Familie, die die ganze Sache vielleicht nicht überleben würden. Ich

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