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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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was ich sonst hätte tun können.“
Jaritha lächelte mich an und klopfte auf den Platz neben ihr. Etwas unsicher stand ich auf und ging auf sie zu. Sie streckte mir erneut die Hände entgegen und zog mich neben sich auf die Couch. Sie streckte ihre Füße aus und schob ihre Zehen unter meinen Schenkel.
„Althea, du bist einer der selbstlosesten Menschen, denen ich je begegnet bin. Du tust, was du tun musst, um uns allen zu helfen, und trotzdem denkst du noch andauernd an deine Mitmenschen. Ob du es nicht noch ein wenig besser machen könntest. Oder an deine Mitelfen oder an wen auch immer.“
Sie lächelte.
„Du musst dir keine Sorgen um uns machen, wir Elfen sind ein starkes Volk und wir werden überleben, da bin ich ganz sicher. Diese Sache geht uns alle an und mein Volk wird seinen Beitrag dazu leisten. Wenn wir auf eigenem Land kämpfen müssten, wäre es zwar am Anfang einfacher, Elfenmagie ist zu Hause deutlich am stärksten, aber man kann sich gegen alles wappnen. Wir haben nicht vor, unsere Nachbarn in diesem Kampf alleine zu lassen.“
Sie lachte auf.
„Aber deine Sorge um uns wärmt mir das Herz.“
Sie sah mich eine Weile schweigend an, ich konnte ihren Blick jedoch nicht deuten. Ihre körperliche Nähe und ihre Berührung verunsicherte mich zutiefst, sie brachte tief in mir eine Saite zum Klingen. Dann sprach sie wieder, leise, fast flüsternd.
„Deine Augen sind wirklich furchtbar irritierend, weißt du das? Es sind Augen, in denen man sich leicht verliert. Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen wirklich unglaublich verwirrt sein müssen in deiner Gegenwart.“
Ich lachte leise.
„Es ist merkwürdig, aber die Elfen reagieren wesentlich empfindlicher darauf, das habe ich gleich bei meiner Ankunft bemerkt. Die Menschen sehen nicht viele Elfen, für sie war ich nur eine weitere Elfe, halt noch ein bisschen fremdartiger, aber das hat sie dann auch nicht weiter gestört.“
„Du hast meine Aristokraten zu Tode erschreckt, die Armen, sie konnten ihre Augen gar nicht mehr von dir abwenden. Schau nicht so entsetzt, ich habe mich seit langem nicht mehr so köstlich amüsiert. Woran hast du gedacht, als du rot geworden bist, und dann danach?“
Ich starrte verlegen auf meine Fußspitzen.
„Es gefiel mir nicht, dass ich den Krieg hier zu euch bringen muss, es bereitet mir Unbehagen, ich dachte daran, was deine Aristokraten tun werden, um deine Stadt am Leben zu erhalten und zu entwickeln. Das ist richtig, das sollten sie tun, ich wäre auf ihrer Seite, wenn ich auf mein Herz hören würde. Meine Verpflichtungen gehen jedoch in eine andere Richtung, nämlich die Menschen in ihrem Kampf gegen die Ork zu unterstützen. Es sind gute Menschen, und sie verdienen es nicht zu sterben. Ich konnte fühlen, wie ich rot wurde, also dachte ich daran, dass meine Freunde ohne Hilfe sterben müssten.“
Jaritha nickte verstehend.
„Ich mache das genauso, wenn ich versuche, jemanden von etwas zu überzeugen, was ich eigentlich nicht will - ich stelle mir die Alternativen vor. Musstest du viele Ork töten auf deinen Reisen?“
Ich erschauerte bei der Frage, antwortete jedoch ehrlich.
„Ja. Ich habe allerdings ein Problem mit dem Töten. Ich töte zwar meine Gegner, aber wirklich nur dann, wenn ich das Gefühl habe, dass es nicht anders geht. Ich fühle den Tod eines Lebewesens, auch den eines Ork, es schneidet jedes Mal tief in meiner Seele ein. Sabine, ein Magier aus der Grenzfestung, hat mir geholfen, als ich einmal so schlimm in meiner Agonie gefangen war, dass ich völlig weg war.“
„Das ist auch der Weg der Elfen, wir sind eins mit der Natur, wir können es nicht ertragen, wenn wir etwas tun, was gegen die Natur der Dinge verstößt, und Lebewesen wollen leben, alle von ihnen. Du bist uns ähnlicher, als ich dachte.“
Jaritha strich mir über die Wange, blickte mich ein wenig traurig an. Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl ihrer Finger, die über meine Wange strichen.
„Ich kenne eine Kur für dein Problem, vermutlich hat deine Magierin dich auf ähnliche Weise wieder zurückgeholt. Das Gleiche ist mir vor einiger Zeit ebenfalls passiert, es passiert manchmal bei unseren Magiern, vor allem, wenn sie noch sehr jung sind, so wie du. Hautkontakt ist das Einzige, was dann hilft. Je mehr, desto besser.“
Ihre Hand schlüpfte durch einen Schlitz unter mein Gewand und streichelte zärtlich mein Bein. Ich berührte ihre Hand mit meinen Fingerspitzen, Kur oder nicht, das hier fühlte sich großartig

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