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Altraterra. Band 1: Die Prophezeiung (German Edition)

Altraterra. Band 1: Die Prophezeiung (German Edition)

Titel: Altraterra. Band 1: Die Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Pioch
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betreten. Sonst würde sie sich wundern, wo Anne steckte.
     

Kapitel 27: Der Freund
    Die nächsten Tage verbrachte Anne mit dem Versuch, sich über die Worte der weisen Samira klarzuwerden. „Dunkle Zeiten kommen auf uns zu, Zeiten voller schwarzer Magie und Uneinigkeit“, hatte sie gesagt. Hieß das, die Schwarzmagier würden noch mehr Macht erlangen als sie ohnehin schon besaßen? „Wir werden viele Menschen verlieren und es mag zuweilen aussehen, als würden wir untergehen.“ Das klang, als stünde ein Krieg bevor. „Doch ich sehe auch Hoffnung und die Hoffnung liegt in Mut und Stärke der Einzelnen.“ Dieser Teil schien am leichtesten zu verstehen, doch Anne wurde das Gefühl nicht los, dass sich gerade hier eine Botschaft für sie verbarg, denn im nächsten Satz ging es plötzlich mit ihr weiter. „Du musst dich ihm stellen und du musst siegen.“ Wer war denn bloß damit gemeint? Der Anführer der Schwarzmagier? Anne hoffte, dass es sich nicht um ihn drehte. „Das ist unabdingbar. Und du darfst dich von keiner Seite verführen lassen, denn sonst wirst du scheitern.“ Wieso um alles in der Welt sollte sie sich von den Schwarzmagiern verführen lassen? Und was war mit den anderen Seiten gemeint? „Finde deine Kraft in dir selbst und vertraue nur auf deine innere Stimme.“ Auch das schien eine tiefere Bedeutung zu enthalten. „Erst dann bist du reif für dein größtes Abenteuer.“ Was sollte denn nun dieses Abenteuer wieder sein, das, wenn alles stimmte, größer war, als gegen den Anführer der Schwarzmagier zu kämpfen?
    Anne wurde das Gefühl nicht los, dass sie etwas übersehen hatte. Auf der Suche nach Antworten blätterte sie durch „Die Prophezeiung von Altraterra“. Diese war nicht weniger rätselhaft als die Voraussage, die sie gestern gehört hatte. Deswegen war das Buch auch so dick. Zahlreiche Gelehrte der Vergangenheit und Gegenwart hatten sich an einer Deutung versucht, was damit gemeint sein könne, und füllten mit ihren theoretischen Überlegungen mehrere hundert Seiten. „Kein Wunder, dass ich nicht vom Fleck komme, wenn selbst die Professoren und Mitglieder des Ordens daran scheitern“, stöhnte Anne. Die eigentliche Prophezeiung nahm nur wenige Zeilen ein. Sie lautete: „An einem goldenen Tag wird das Wunder geschehen und wir werden den Sieg erlangen über die Schwarzmagier. Blut wird fließen und wird reinwaschen unser Land von ihnen. Der Retter stammt aus den Reihen unserer Anhänger und trägt unsere Kraft in sich.“ Anne grübelte einige Stunden über einer Lösung. Schließlich aber schüttelte sie den Kopf und legte das Buch zur Seite.
    Über all den Ereignissen hätte sie beinahe ihre Verabredung mit Jamiro vergessen. Doch als es ihr wieder einfiel, freute sie sich. Vielleicht fand sie in ihm endlich jemanden, dem sie ihre Fragen zu diversen Zaubersprüchen stellen konnte. Silvia sagte sie, dass sie einen Studenten treffe, der ihr die Universität zeigen wollte. Sie ritt früh am Morgen los und traf gegen Mittag in der Bibliothek ein. Jamiro wartete bereits auf sie. Anne hatte die gelesenen Bücher mit zurückgenommen, da sie nicht alle auf einmal transportieren konnte. Schließlich hatte sie keine Möglichkeit, sie klein zu zaubern.
    Jamiro führte sie in eine Schenke, ganz in der Nähe der Universität. Anne staunte nicht schlecht, als sie sah, wie hier die Bestellungen funktionierten. Man schrieb auf einen rosafarbenen Zettel, was man sich ausgesucht hatte. Dieser schwebte automatisch zur Theke, wo er sich vor den Augen einer Grünmagierin ausrollte und laut vorlas. Diese bereitete das Getränk zu, stellte den Kuchen auf einen Teller und schickte beides an den jeweiligen Tisch zurück. Das System war praktisch, schien jedoch nicht immer reibungslos zu funktionieren. Manche Teller stießen gegen einen der Besucher, bevor sie am richtigen Tisch angelangt waren und einmal sah Anne einen Gast zu Boden gehen, nachdem ein Teller mit Sahnetorte ihn am Hinterkopf erwischt hatte. Ein anderer Gast brüllte vor Schmerz, als sich irrtümlich der Inhalt einer dampfenden Tasse über seinen Schoß ergoss. Jamiro schüttelte den Kopf. „Der Service hier wird immer schlechter. Nächstes Mal gehen wir woanders hin.“ Anne freute sich, dass er bereits vom nächsten Treffen sprach. Kurz darauf kam ihre Bestellung an: Zwei Stücke Apfelkuchen, ein Gewürztee für Jamiro und ein traditionelles grünmagisches Getränk namens „Fortitudo“ für Anne. Es brodelte und sah ein wenig

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