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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
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Weigerung in rasende Wut und er brüllte so laut, dass es von den Wänden wieder hallte:
    „ Nein?“
    „ Nein!“, bekräftigte ich nochmals.
    „ Du weigerst dich?“, kreischte er nun beinahe und seine Augen drohten ihm aus den Höhlen zu quellen.
    „ Spreche ich irgendwie undeutlich?“, spöttelte ich, weil es nun ohnehin schon egal war.
    „ Du wagst es, dich dem mächtigen Absalom zu verweigern, Mensch?“, zwang er sich beinahe zu einem normalen Tonfall.
    „ Ja, Absalom, das tue ich!“, erwiderte ich ruhig. „Du bist eine armselige, grausame und von Machtgier zerfressene Kreatur! Der Aufenthalt in den Bergwerken oder der Tod sind einer Unterwerfung unter deinen Willen vorzuziehen! Niemals werde ich dein Diener sein, niemals! Die größten Verlockungen der Macht sind es nicht wert, so zu werden, wie du!“
    Einen Moment lang standen wir uns Auge in Auge gegenüber und es schien fast so, als hätte ich seine verwundbarste Stelle freigelegt, doch dann flackerte sein Blick und er stürzte sich unvermittelt auf mich und packte mich am Kragen, so dass ich hoch in der Luft baumelte.
    „ Wertlose Kreatur! Meine ganzen Mühen umsonst! Weißt du elender Wurm eigentlich, wie viel Kraft es mich gekostet hat, die Mertix aufzuspüren und unter meinen Willen zu zwingen? Hast du überhaupt eine Ahnung von den Risiken und Mühen, die einzugehen ich gezwungen war? Wie viele Skelette zerschmettert wurden, bis ich sie so weit hatte, dass sie mir gehorchen mussten? Wie anstrengend es war, sie tun zu lassen, was sie nicht tun wollten? Dies alles soll nun vergebens gewesen sein?“, stieß er in maßlosem Zorn hervor.
    „ Erstick daran, Absalom!“, presste ich mühsam, aber erfüllt von grenzenloser Wut und Hass hervor. Da schleuderte er mich durch den Raum, als würde ich überhaupt nichts wiegen. Mein Flug wurde von einer steinernen Wand gebremst und ein Schmerz, der mir die Luft nahm, durchzuckte meinen ohnehin geschundenen Körper, noch bevor ich auf den Boden prallte und liegen blieb. Es dauerte lange, ehe der Schmerz so weit nachgelassen hatte, dass ich mich mühsam wieder erheben konnte. Blut lief mir aus dem Mundwinkel, doch das beachtete ich in diesem Moment nicht einmal. Hasserfüllt starrte ich dem Magier, dem die Kapuze in der Erregung von seinem kahl rasierten Schädel gerutscht war, in sein ausgezehrtes und von Zorn entstelltes Gesicht. Es dauerte einige Augenblicke, dann hatte er sich wieder in der Gewalt und zog mit einer würdevollen Bewegung die Kapuze wieder über seinen Kopf.
    „ Wie du willst, Alvion Trey, wie du willst“, flüsterte er nun, doch Hass und Wut waren immer noch aus seiner Stimme herauszuhören. „Morgen lasse ich euch von hier fortschaffen. Eure Heimat werdet ihr nie wieder sehen! Bis dahin magst du mein Angebot überdenken.“ Damit drehte er sich um und hob seine Hand zu einer kurzen, wegwerfenden Geste, woraufhin sich wie von Geisterhand die Tür öffnete. „Schafft ihn zu den anderen!“, waren seine letzten Worte. Die Skelette hatten vor der Tür gewartet und nahmen mich nun wieder in ihre Mitte. Absalom stand vor seinem Tisch, hatte uns den Rücken zugewandt und rührte sich nicht. In diesem Moment drehte er sich nochmals um und musterte mich mit einem finsteren Blick, doch seine Ruhe war zurückgekehrt und er offenbarte mit seinen nächsten Worten, dass er es sich anders überlegt hatte.
    „ Bis zum Morgengrauen, Mensch! Wenn nicht, lasse ich vor deinen Augen alle deine Gefährten hinrichten, und zwar sehr langsam!“, rief er mir nach, als mich die Skelette aus dem Raum führen wollten. Ich blieb nochmals stehen, blickte zurück auf Absalom, der sich bereits wieder abgewendet hatte und rief mit vor Spott triefender Stimme:
    „ Weiß Molaar eigentlich, was du hier treibst, Absalom? Darfst du denn mit anderen Magiern spielen?“
    Er zuckte einen Moment lang deutlich erkennbar zusammen, doch er beherrschte sich und blieb stumm. Eines der Skelette trat vor mich und zeigte mir an, dass ich jetzt zu gehen hatte, also drehte ich mich um und ließ mich zu meinen Kameraden führen.
     
    „Wir müssen von hier verschwinden, und zwar heute noch!“, beendete ich das Gespräch mit einem Soldaten, der mit mir gefangen worden war. Sofort, nachdem mich die Skelette zu den Soldaten in das Lagerhaus gesperrt hatten, waren alle auf mich eingestürmt und hatten aufgeregt begonnen, allerlei Fragen zu stellen. Ich verschwieg ihnen den Teil mit der Magie, erzählte ihnen aber, dass mich Absalom

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