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Am Anfang eines neuen Tages

Am Anfang eines neuen Tages

Titel: Am Anfang eines neuen Tages Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Austin
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Erziehung meiner Kinder falsch gemacht habe.“
    „Regen Sie sich nicht wieder auf. Es ist nicht Ihre Schuld. Man darf nicht unterschätzen, welchen Einfluss unsere ganze Südstaatenkultur auch auf die Jugend hatte. Und jetzt hören Sie mir zu, Eugenia. Ich bin Ihr Arzt und ich befehle Ihnen, die beiden Laudanumtabletten zu nehmen. Dann müssen Sie sich ins Bett legen und mindestens eine Woche lang dort liegen bleiben, damit Ihr Herz die Chance hat, sich wieder zu erholen. Viele von diesen Anfällen werden Sie nicht mehr überleben, wissen Sie. Und Sie werden hier gebraucht. Ihre Familie braucht Sie.“ Er reichte ihr ein Glas Wasser und die Medizin.
    „Danke, David. Sie sind mir ein guter Freund. Ich weiß nicht, was ich ohne Sie tun würde.“ Sie nahm seine Hand und drückte sie fest, bevor sie sie schließlich losließ.

Kapitel 34

    Lizzie umklammerte immer noch Missy Josephines Arm, als sie den Salon verließen. Sie hatte Angst zu glauben, was Miz Eugenia ihr gerade gesagt hatte. Sie und Otis mussten White Oak nicht verlassen? Stattdessen würde Massa Daniel gehen? Nach all den Jahren hatte Lizzie die Wahrheit über Roselle gesagt und Miz Eugenia hatte sie trotzdem nicht fortgeschickt.
    „Jetzt wird alles gut“, sagte Missy Jo zu ihr. „Meine Mutter wird dich anständig behandeln, so wie mein Vater es auch getan hat.“
    „Ich habe etwas Schreckliches getan, als ich mit Massa Daniel gekämpft und das alles gesagt habe, Missy Jo. Aber ich hatte einfach solche Angst um meine Roselle.“
    „Das ist jetzt vorbei. Du kannst in deine Hütte zurückgehen und Otis sagen, dass alles gut wird.“
    Aber Lizzie machte sich trotzdem Sorgen. Massa Daniel kochte vor Wut und sie hatte Angst, dass er etwas unternehmen würde. Ihre Beine hörten nicht auf zu zittern, als sie ganz allein in die Hütte hinunterlief und Otis erzählte, was geschehen war. „Kannst du mir jemals verzeihen, dass ich mit Massa Daniel gestritten und alles durcheinandergebracht habe?“, fragte sie ihn.
    „Nichts von dem, was heute passiert ist, war deine Schuld, Lizzie. Ich hätte es genauso gemacht, wenn ich gesehen hätte, was du gesehen hast.“
    Sie sah sich in der Hütte um. Ihr Hab und Gut war in Bündeln zusammengepackt, sie waren bereit zur Abreise. Roselle, Rufus und Jack saßen mit angstvoll aufgerissenen Augen da und hörten zu. Lizzie sah Roselles Tränen und der Anblick tat ihr in der Seele weh. „Roselle, Schätzchen … es tut mir so leid.“
    „Mir auch, Mama“, sagte sie leise. „Ich hätte auf dich hören sollen.“ Sie schlang die Arme um Lizzie und klammerte sich an sie. Lizzie wusste, dass sie mit Roselle reden und ihr die Sache mit ihrem Vater so erklären musste, dass sie es verstand. Aber nicht jetzt. Für heute hatte Lizzie genug von der Erinnerung an diesen Albtraum.
    „Miz Eugenia hat gesagt, dass wir bleiben können“, sagte sie zu Otis, „aber ich wünschte trotzdem, wir könnten gehen.“
    „Alles ist gepackt, Lizzie. Wir können sofort losgehen, wenn du Angst hast zu bleiben.“
    „Aber wohin sollen wir gehen? Wovon sollen wir leben? Es gibt kein Amt für Freigelassene mehr, das uns hilft. Und du hättest dir die ganze Arbeit mit der Baumwolle und dem Mais und dem Gemüse dann umsonst gemacht.“
    Was hatte sie getan? Warum hatte sie Massa Daniel so wütend gemacht? Aber immerhin war Roselle in Sicherheit. Lizzie würde es wieder genauso machen, um ihre Tochter zu beschützen.
    „Das alles spielt keine Rolle, Lizzie. Du und unsere Kinder, ihr seid mir mehr wert als ein Feld mit Baumwolle. Der liebe Gott wird für uns sorgen, wie auch immer wir uns entscheiden.“
    Missy Jo hatte gesagt, sie könnten ihr vertrauen. Miz Eugenia war zum ersten Mal in Lizzies Erinnerung freundlich zu ihr gewesen. Massa Daniel war der Einzige, wegen dem sie sich Sorgen machen mussten, und er würde fortgehen. Lizzie sah ihre Familie an. Die Notwendigkeit, eine Entscheidung treffen zu müssen, lastete schwer auf ihr. War es das, was Freiheit bedeutete? Dass man entscheiden konnte, aber Angst hatte, die falsche Entscheidung zu treffen?
    „Miz Eugenia sagt, dass sie Massa Daniel nach Richmond schickt“, sagte Lizzie schließlich. „Wir warten ab und sehen, ob das stimmt. Wenn er weg ist, können wir wohl ein bisschen aufatmen. Aber sobald die Baumwolle gepflückt und verkauft ist, gehen wir. Wir nehmen unser Geld und die Lebensmittel aus unserem Garten und dann gehen wir weit von hier fort.“
    „Bist du dir sicher,

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