Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
Vom Netzwerk:
stattfindet.« Er erzählte seinem Bruder, was sie von Bruno erfahren hatten. »Ist ja auch irgendwie sinnvoll, die Weihnachtswoche zu nutzen, wenn an den meisten Schulen Ferien sind.«
    Phoenix vernichtete mit einem Schlag eine ganze Horde Dämonen. »Das mit Weihnachten ist das Sahnehäubchen auf dem Ganzen. Eryx liebt solche ironischen Spielchen.« Er erreichte den nächsten Kreis der Hölle. »Und, wie lief es mit Sasha?«
    Jax lehnte sich zurück und begann zu erzählen. Er war noch nicht einmal bei der Hälfte angelangt, als sein Handy klingelte. Er zog es aus der Tasche und stellte verwundert fest, dass das Display Sashas Namen anzeigte. Er meldete sich und wusste sofort, dass etwas Schreckliches passiert sein musste.
    Sie weinte bitterlich. »Kannst du zu mir kommen?«
    Â»Bin sofort da.« Er steckte das Handy wieder ein und holte seinen Mantel.
    Â»Was ist denn los?«, wollte Phoenix wissen.
    Â»Sasha hat mich weinend gebeten zu kommen.«
    Â»Was hab ich dir gesagt? Mädchen weinen ständig.«
    Â»Bis später.« Jax legte sich zur Sicherheit den Tarnumhang um und teleportierte sich in ihr Zimmer. Sasha hockte tränenüberströmt am Fußende ihres Bettes. Er setzte sich neben sie und zog sie an sich. »Was ist denn los?«
    Sie schmiegte das Gesicht an seine Schulter und erzählte ihm schluchzend irgendetwas über ihre Geburtsurkunde, dass sie ein Adoptivkind sei und dass ihre Mum sie im selben Haus gefunden habe wie das Gemälde.
    Es war nicht einfach, die Zusammenhänge zu begreifen, doch schließlich verstand er, wieso sie so aufgelöst war. Ihre Eltern hatten sie angelogen. Sie fühlte sich betrogen.
    Â»Ich war zwei Jahre alt, Jax. Warum war ich ganz allein in diesem verlassenen, eingestürzten Haus? Wer hat mir das angetan? Warum hat meine leibliche Mutter mich verlassen?«
    Jax hatte den Verdacht, dass sie zusammen mit dem Gemälde dort zurückgelassen worden war – und zwar nicht von einem menschlichen Wesen. Vielleicht von einem Engel? Oder von Luzifer, der Gott gebeten hatte, eine Anabo zu schicken, damit die Mephisto wieder Hoffnung schöpfen konnten? Vielleicht sogar von Gott selbst?
    Er hörte ihr Weinen, spürte ihre Fassungslosigkeit und war hin- und hergerissen. Was sollte er sagen? Was würde sie noch verkraften?
    Â»Jax, ich will dieses Gemälde sehen.«
    Damit hatte er gerechnet, nur noch nicht so früh. Er hatte vorgehabt, ihr nur die Reproduktion zu zeigen, aber Andres war noch nicht fertig damit. »Jetzt ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, Sasha. Lass uns warten, bis du dich be…«
    Â»Nein!« Sie machte sich ruckartig von ihm los, sprang auf die Füße und baute sich vor ihm auf. »Ich will es sehen, jetzt sofort! Du hast gesagt, dass ich das darf. Du hast gesagt, dass du es mir nicht wegnimmst.«
    Â»Es wird dir nicht gefallen, Sasha. Du würdest dich nur noch mehr aufregen.«
    Â»Ich glaube kaum, dass das möglich ist. Ich will wissen, wieso ich dort in Wladiwostok war, wer mich ausgesetzt hat und was das alles zu bedeuten hat. Ich habe keine Eltern, ich habe keine Aufenthaltserlaubnis. Ich existiere offiziell überhaupt nicht. Die Schule und das College kann ich vergessen. Demnächst lande ich irgendwo auf der Straße, obdachlos und ohne jede Identität.«
    Â»Du hast immerhin eine Sozialversicherungsnummer.«
    Â»Die ist wahrscheinlich auch gefälscht!«
    Er erhob sich, nahm ihren Kopf in beide Hände und wischte ihr mit den Daumen die Tränen aus dem Gesicht. »Ich sorge dafür, dass die Lumina noch heute Abend ein paar Dokumente anfertigen. Die gebe ich dir morgen noch vor Schulbeginn, okay? Sie werden die Papiere auch in alle wichtigen Behördenakten schmuggeln, nur für den Fall, dass jemand auf die Idee kommt, deine Angaben zu überprüfen. Dann kann niemand mehr bezweifeln, dass du dich vollkommen legal hier aufhältst.«
    Â»Und was ist mit dem Gemälde?«
    Seufzend ließ er die Arme sinken. »Ich glaube wirklich, es wäre besser, du würdest es noch nicht zu sehen bekommen. Du hast schon genug zu ertragen.«
    Sie wischte sich mit den Handrücken über die Wangen. »Ich will es sehen. Jetzt noch mehr!«
    Â»Also gut, von mir aus. Aber du darfst mir keine Fragen stellen. Ich hätte sowieso keine Antworten.«
    Sie trat auf ihn zu, schob die Arme unter seinen Mantel und

Weitere Kostenlose Bücher