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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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lassen.«
    Â»Am liebsten würde ich die ganze Rotte sofort verschwinden lassen, damit du nicht ständig diese Angst haben musst.«
    Â»Ja, doch wenn ich daran denke, was passiert, wenn sie nicht mehr da sind …«
    Â»Meinst du nicht, du könntest es dir doch noch einmal überlegen?«, seufzte Jax.
    Sie machte sich von ihm los, schaute ihm tief in die Augen, gab aber keine Antwort. »Wir sollten uns fertig machen.«
    Als sie bei den Shrivers ankam, war niemand im Haus. Wahrscheinlich war die Familie bei Tim im Krankenhaus. Hastig stopfte Sasha ein paar Sachen in eine der Einkaufstüten von Macy’s, schnappte sich ihren Laptop und den Rucksack und schon teleportierte er sie zurück in sein Zimmer.
    Â»Du kannst hier in Ruhe duschen, ich benutze Phoenix’ Dusche nebenan. Falls du etwas brauchst, drückst du einfach die Taste an der Sprechanlage und rufst Mathilda. Sie ist echt schnell.«
    Mit diesen Worten ließ er sie allein. Voller Staunen betrat sie das Bad. Es war unfassbar groß und hatte eine riesige Badewanne, eine separate Duschkabine und sogar eine Sauna. Eine Sauna!
    Die Tür am anderen Ende führte in Jax’ Kleiderschrank, der genauso groß war wie das Badezimmer. Er besaß mindestens zwanzig schwarze Anzüge, dazu unzählige Hemden, die nach Farben sortiert und fein säuberlich an Kleiderstangen aufgehängt waren. Daneben hingen Smokings und Flanellhosen, Pullover und Jeans. Eine Abteilung war ausschließlich für Lederklamotten reserviert und auf dem Boden waren Unmengen schwarze Lederstiefel und andere Schuhe aufgereiht. Staunend stand sie da. Hier zog er sich also jeden Tag an. Sie ließ den Blick über seine Sachen wandern und sich von ihrem Duft überwältigen, dieser wundervollen Mischung aus Apfelpunsch und Gewürzen. Unwillkürlich musste sie an lauter warme und schöne Dinge denken.
    In die Mitte der hinteren Wand war eine Nische eingelassen, in der eine Kommode stand. Sasha trat näher und entdeckte darauf ein kleines Holzkästchen. Es sah sehr einfach aus, fast primitiv, und das Holz war durch jahrelange Benutzung glatt und glänzend geworden. Sasha konnte ihre Neugier nicht im Zaum halten und hob den Deckel. In dem Kästchen lag ein kleines Stück Stoff, Leinen vielleicht. Es war zu einem farblosen Beige verblasst und an einer Stelle hauchdünn, als hätten Finger immer wieder darübergerieben und es abgewetzt. Sie nahm das winzige Tuch heraus und entdeckte darunter eine schwarze Locke. Wahrscheinlich hatte sie seiner Mutter gehört. Dann musste er dieses Kästchen schon seit tausend Jahren aufbewahren. Er hatte es an einem Ort aufgestellt, wo er es jeden Tag sehen und das kleine Tuch herausholen konnte – nur, um sie nicht zu vergessen, sondern für immer in seinem Herzen lebendig zu halten.
    Sie blinzelte, denn sie wollte nicht schon wieder weinen. Sie legte das Tuch zurück in die Holzkassette und schloss den Deckel.
    Unter der Dusche dachte Sasha unentwegt an das Kästchen. Auch als sie längst in Jax’ Morgenmantel vor dem Spiegel stand und sich die Haare föhnte, bekam sie es nicht aus dem Kopf.
    Es klopfte und Jax trat mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt ein. Sashas Herz schlug schneller, so verführerisch sah er aus. »Tut mir leid. Ich muss mir etwas zum Anziehen holen.« Er musterte sie von Kopf bis Fuß und registrierte dabei lächelnd, dass der Morgenmantel auf dem Boden schleifte.
    Â»Ich hoffe, du hast nichts dagegen. Ich war nass und mir war kalt.«
    Â»Natürlich nicht. Was mein ist, ist auch dein.« Er zog die Tür hinter sich zu und sie föhnte weiter ihr Haar. Ob er jetzt wohl das Kästchen aufklappte? Ob er es jeden Tag öffnete, bevor er sich anzog? Oder abends vor dem Schlafengehen? Vielleicht nahm er es auch nur noch selten in die Hand.
    Warum musste sie nur ununterbrochen daran denken? Was war an dieser kleinen Holzkiste mit den Erinnerungen an seine Mutter so faszinierend?
    Als er schließlich mit einer Jeans und einem roten Pullover bekleidet zurückkam, hielt sie es nicht mehr aus. »Bitte, sei mir nicht böse, aber ich habe mich in deinem Schrank ein wenig umgesehen.«
    Er zuckte die Schultern, setzte sich auf die kleine Bank neben der Badewanne und zog seine Stiefel an. »Wüsste nicht, was daran so schlimm sein soll. Sind ja nur Klamotten.«
    Â»Mädchen machen so was eben

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