Am Anfang ist die Ewigkeit
Ihr Blick war starr auf seine Augen gerichtet.
Tim hatte seine Seele an Eryx verkauft.
»Jax, wach auf!«
Er war schlagartig hellwach und setzte sich auf. Ty stand am FuÃende seines Bettes.
»Was ist denn los?«, fragte Jax.
»Mit Boo stimmt was nicht. Der Alarm ist losgegangen und ich habe nachgesehen, woran es liegt. Sein Halsband ist kalt geworden. Vielleicht hat Sasha es ihm abgenommen, aber ich vermute eher, dass er tot ist. Das kann nichts Gutes bedeuten.«
»ScheiÃe!« Jax flog aus dem Bett, rannte zu seinem Schrank, zog sich in aller Hast Jeans und T-Shirt an, warf sich Mantel und Tarnumhang über und teleportierte sich in Sashas Zimmer. Zunächst war er sehr erleichtert, denn Sasha war nicht entführt worden. Doch dieses Gefühl setzte schlagartig aus, als er sah, in welcher Lage sie sich befand.
Sie stand in einer Ecke und hielt Boos leblosen Körper fest an sich gedrückt, während Tim und Melanie abwechselnd auf sie einbrüllten. Sie fing Jaxâ Blick auf, machte jedoch keine Anstalten, zu ihm zu kommen. Sie wusste, dass die beiden ihn nicht sehen konnten. Und allein seine Anwesenheit gab ihr neue Kraft. Die Furcht in ihrem Blick lieà ein wenig nach.
Als Jax Tims Augen sah, wusste er sofort Bescheid. Er war wütend und verwundert, denn Tim hatte nicht den Eindruck gemacht, als sei er gefährdet.
»Du hast dieses Zimmer gar nicht verdient«, keifte Melanie gerade. »Schleppst ungefragt dieses räudige Vieh in unser Haus und lässt es auf Brett losgehen! Unfassbar! Wenn die Töle nicht schon tot wäre, würde ich sie eigenhändig erschieÃen!«
»Du machst das hier alles sauber«, befahl Tim. »Und dann entschuldigst du dich bei Brett. AnschlieÃend packst du deine Sachen und ziehst in den Keller.«
»Ich mache sauber und ich ziehe um, kein Problem. Aber ich werde mich nicht bei Brett entschuldigen. Habt ihr gar nicht zugehört? Er wollte mich vergewaltigen ! Wenn Boo und Chris nicht gewesen wären â¦Â«
Jaxâ Herz raste. Er wurde fast ohnmächtig vor Wut. Noch nie hatte er eine solche Mordlust verspürt.
»Brett ist ein achtzehn Jahre alter Junge und du hüpfst ihm die ganze Zeit vor der Nase herum«, donnerte Tim. »Was hast du denn erwartet?«
Mit hasserfülltem Blick und tonloser Stimme sagte sie: »Also gut, ich werde mich entschuldigen.«
Die Shrivers wirkten beinahe enttäuscht, als hätten sie sie gern noch länger ausgeschimpft. Doch Sasha hatte in allen Punkten nachgegeben, also blieb nicht mehr viel zu sagen. »Du könntest das alles mit einem Schlag hinter dir lassen, wenn du den Ravens beitrittst«, meinte Melanie auf dem Weg zur Tür.
»Niemals! Ich bin doch kein Verräter wie Tim.«
Für einen Menschen mit dieser Leibesfülle war Tim erstaunlich schnell. Er traf Sasha mit dem Handrücken im Gesicht und schlug sie zu Boden. Bevor sie überhaupt registriert hatte, dass Tim sich erneut auf sie stürzte, traf sie schon der nächste Schlag. Ihre Lippe platzte auf. Als Tim mit dem Fuà ausholte, um ihr auch noch einen Tritt zu verpassen, lieà Jax die Shrivers zu Stein erstarren. Fast im selben Moment war er bei ihr und hob sie hoch. Sie klammerte sich an ihn und warf blinzelnd den Kopf hin und her, als wollte sie etwas abschütteln.
»Das hast du auch an dem Abend in San Francisco gemacht, als du mich gefunden hast, stimmtâs?«, flüsterte sie.
Er küsste ihre Lippe und lieà sie vollständig verheilen, dann hielt er Sasha fest im Arm, bis er seine unbändige Wut im Griff hatte. Als er schlieÃlich wieder sprechen konnte, sagte er: »Ja, das stimmt. Und jetzt haben wir ein echtes Problem.«
»Du meinst, was mit ihnen passieren soll, wenn sie wieder zu sich kommen?«
»Genau. Du bleibst einfach bei mir und bist ruhig, okay?«
Sie nickte und schlang die Arme um seinen Hals. Er teleportierte sie in die Kommandozentrale im Keller des Mephisto-Hauses. Kaum hatte er sie abgesetzt, betätigte er die Sprechanlage und rief seine Brüder. Es dauerte keine Minute, bis alle versammelt waren. Ãber Boxershorts oder Pyjamahose trug jeder von ihnen einen Mantel.
Key starrte Jax durchdringend an. »Was ist los?«
»Tim Shriver hat das Gelübde abgelegt. Er hat Sasha angegriffen und ich hab das ganze verfluchte Haus versteinert. Wir haben noch etwa acht Minuten, bevor die Starre
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