Am Anfang ist die Ewigkeit
umgeben von riesigen Dünen. Der Wind kräuselte den Sand. Es gab keinerlei Vegetation und die Gegend war vollkommen verlassen. Colorado musste sehr weit entfernt sein.
Mr Bruno heulte verzweifelt, schluchzte, flehte Jax an, ihn zu verschonen. Dann wandte er sich mit Tränen in den Augen an Sasha. »Bitte, lass das nicht zu! Rette mich!«
Voller Schrecken und Faszination sah sie zu, wie der Sand unter Brunos FüÃen immer schneller zu kreisen begann wie ein Tornado, ein Strudel der Rache. Jax sang mit wehendem Mantel und erhobenen Armen weiter, bis der Sand den Skia verschluckte und sein jammerndes Flehen erstickte.
Langsam lieà Jax die Arme sinken, während Key mit Julianne, Zee mit East und Phoenix mit Brett erschienen. Sie warfen die verlorenen Seelen in den Sand und Jax hob erneut die Arme und begann seinen seltsamen Gesang.
»Sasha, hilf mir!«, brüllte Brett. »Da unten muss ich sterben! Sag ihm, er soll aufhören!«
East wirkte immer noch benommen und stieà nur ein »Sind erledigt!« hervor.
Julianne war betrunken und bekam gar nicht richtig mit, was geschah. Wütend starrte sie Sasha an. »Ich kann dich auf den Tod nicht ausstehen.«
Der Sand begann wieder zu kreisen, doch bevor die drei verschluckt wurden, hob Sasha den Blick zu Jax. Er sah kein einziges Mal nach unten. Er schien Bretts flehendes Winseln nicht einmal zu hören. Als es wieder still geworden war, lieà er die Arme langsam sinken. »Alles okay?«, fragte er Sasha.
Sie nickte und konnte den Blick nicht von seinen schwarzen Augen wenden.
Da traf Ty mit Melanie ein. Sie bettelte nicht um Gnade, sondern glotzte Sasha hasserfüllt an. »Schon bald leistet deine Mutter mir da unten Gesellschaft.«
»Was hast du für deine Seele bekommen, Melanie?«
»Die völlige Vernichtung deiner Mutter!«, rief sie mit wilden, bösen Blicken. »Sie hat ihren Job und ihre Ehre verloren. Sie wurde nach Russland zurückgeschickt, wo sie nie wieder hinwollte.« Melanie stieà ein hysterisches Lachen aus.
»Was ist nur der Grund für deinen Hass?«
»Tim war in sie verliebt! Hast du das nicht gewusst? Er hätte mich ihretwegen sofort verlassen, aber sie hat sich für Mike entschieden. Alle dachten, dass Tim den Mord in Auftrag gegeben hat, weil er immer noch in Katya verliebt war. Aber Tim war es nicht.«
»Wer war es dann? Wer hat meinen Dad in die Falle gelockt?«
Jax hob die Arme.
In Melanies Blick traten die ersten Anzeichen von Angst. »Sorg dafür, dass er aufhört, dann sage ichâs dir.«
Jax machte unbeirrt weiter und Sasha wusste, dass er genauso wenig damit aufhören konnte wie mit dem Atmen.
»Leb wohl, Melanie«, sagte sie.
»Bitte Sasha. Ich verrate es dir, ich schwöre. Sag ihm, er soll aufhören!«
»Ich kann nicht.« Sie betrachtete die Gesichter seiner Brüder und wandte sich Melanie erneut zu. »Selbst wenn ich könnte, würde ich es nicht tun.«
»Du bist genauso selbstgerecht und perfekt wie Mike. Ich habe ihn mein ganzes Leben lang gehasst, aber ich habâs ihm heimgezahlt.«
»Was hast du getan?«
Während sie immer tiefer im Sand versank, rief sie: »Ich warâs! Ich habe ihn verraten, diesen arroganten Drecksâ¦Â«
Stille kehrte ein. Jetzt wusste Sasha, womit Tim Melanie gedroht hatte, als sie so ausgeflippt war. Mit der CIA . Er hatte gewusst, was Melanie getan hatte, und es als Druckmittel benutzt, um sie im Zaum zu halten. Sasha löste den Blick vom Sand und sah in Jaxâ feierliches Gesicht. »Hat Melanie nicht erst vor wenigen Wochen das Gelübde abgelegt?«
Er nickte.
»Aber Dad wurde letztes Jahr ermordet. Warum sollte sie ihrem eigenen Bruder so etwas antun, wenn sie â¦Â«
»Das Böse existiert überall, Sasha. Es sorgt dafür, dass mein Vater alle Hände voll zu tun hat. Nicht jeder, der schlimme Dinge tut, ist eine verlorene Seele. Seit Eva den Apfel gegessen hat, werden die Menschen vom Bösen in Versuchung geführt.« Er sah sie mit schiefem Lächeln an. »AuÃer die Anabo.«
»Wo sind wir hier eigentlich?«
»In Saudi-Arabien. In der Rub al-Khali, der gröÃten Sandwüste der Welt.«
Jaxâ Brüder verschwanden einer nach dem anderen. Als sie nur noch zu zweit waren, machte Jax einen Schritt auf sie zu. »Ich bin tausend Tode gestorben, als ich vorhin nach Hause kam und du
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