Am Anfang ist die Ewigkeit
ein sengendes Stechen, das sich in ihrem Unterleib ausbreitete. Sie wand sich und versuchte, sich ihm zu entziehen, aber er hielt sie mit seinem Gewicht fest. Als der Schmerz verflog, begann sie zu zittern und zu beben, griff nach seinen Armen, seinem Rücken und klammerte sich an ihm fest. Nicht in ihren wildesten Fantasien hätte sie sich vorstellen können, dass sich etwas so anfühlen konnte. Es war unfassbar. Und es hörte und hörte nicht auf.
Als sie sich schlieÃlich langsam entspannte und wieder zu Bewusstsein kam, wandte sie sich sofort von ihm ab.
»Warum drehst du dich denn weg?«
»Weil ich dir den Arm aufgekratzt und irgendetwas Peinliches geschrien habe.«
»Du hast geleuchtet«, erwiderte er träumerisch. »Das war ⦠du warst ⦠das Schönste, was ich je gesehen habe.«
Er legte sich neben sie und zog sie an sich, bis ihr Kopf an seiner Schulter lag. »Danke«, flüsterte er.
»Wofür?«
»Dafür, dass du bleibst.« Er hob den Kopf und blies alle Kerzen aus, bis nur noch das sanfte Flackern des erlöschenden Kaminfeuers zu sehen war. »Und jetzt schlaf ein, Sasha. Morgen gehen wir nach Russland.«
Sie hörte einen leisen, unterdrückten Laut und wurde langsam wach. Da, schon wieder dieser Laut, als würde Leder aneinanderreiben. Andere Geräusche und Sinneseindrücke kamen hinzu â Jaxâ gleichmäÃiges Atmen, seine warme Brust, die sich unter ihrer Wange hob und senkte, das Ticken der antiken Uhr im Bücherregal, das flüsternde Säuseln von Haut auf Haut.
Sie lag halb auf ihm. Ihre Beine und Hüften hatten sich in der Decke verheddert. Ein Arm berührte seine Schulter, die Hand war in seinen Haaren vergraben, während sie den anderen Arm auf dem Kissen ausgestreckt hatte. Jax lag leicht zu ihr gewandt, ein Arm um ihren Körper geschlungen, die Hand auf ihrem Rücken.
Da war schon wieder dieser merkwürdige Laut. Dann ein sanftes Ausatmen. Plötzlich war sie wach genug, um zu erkennen, dass sie nicht allein waren. Sie schlug ein Auge auf und sah Zee. Sie drehte den Kopf leicht zur Seite, öffnete auch das andere Auge und sah Jaxâ Brüder vollzählig in einer Reihe am FuÃende des Bettes stehen. Alle starrten sie an.
Sie barg ihren Kopf an Jaxâ Brust, streichelte seine Haare und murmelte leise seinen Namen. Er wurde unruhig. »Noch mal?«, sagte er mit heiserer, schlaftrunkener Stimme. »Haben dir drei Mal nicht gereicht?« Sein leises Lachen vibrierte an ihrer Brust. »Und ich hatte schon Angst, es würde dir nicht gefallen.«
Vermutlich hatte ihr Gesicht die Farbe einer reifen Tomate angenommen, so peinlich war ihr das Ganze. »Jax«, flüsterte sie. »Wir haben Besuch.«
Sie spürte, wie er den Kopf hob.
»Oooch, also hört mal, Jungs, das kann doch nicht euer Ernst sein. Was zum Teufel macht ihr hier?«
»Wir müssen los, Jax«, erwiderte Key. »In St. Petersburg ist es schon drei Uhr nachmittags.«
»Aber musstet ihr unbedingt alle kommen?«
»Nein, mussten wir nicht. Wir hätten auch anrufen oder Mathilda schicken können. Aber wir wollten sicher gehen, dass alles in Ordnung ist. Sasha, geht es dir gut?«
»Bis ihr hereingeplatzt seid und ihr die Peinlichkeit des Jahrtausends beschert habt, war alles wunderbar. Verzieht euch!«
»Du hast fest versprochen, dass du sie erst markierst, wenn wir aus Russland zurück sind und sie unsterblich geworden ist«, sagte Key in ausgesprochen autoritärem Tonfall. »Kannst du mir das bitte erklären?«
»Ich möchte sie jederzeit finden können. So etwas wie gestern Abend will ich auf gar keinen Fall noch einmal durchmachen müssen.«
»Wie hast du mich denn eigentlich gefunden? Das hast du mir noch gar nicht erzählt«, fragte Sasha dazwischen.
»Ãber das GPS -Signal des Wagens. Brody hat sich darum gekümmert.«
»Du hast sie also markiert, damit du sie aufspüren kannst. Aber jetzt kann Eryx das auch. Falls irgendetwas schiefgeht, kann sie sich nirgendwo vor ihm verstecken. Das ist ein schwerwiegender RegelverstoÃ, Jax. Nach unserer Rückkehr werden wir eine Versammlung abhalten. Und falls ihr irgendetwas zustöÃt, weil sie jetzt die Markierung trägt ⦠Ich brauche dir nicht zu sagen, was wir dann mit dir machen.«
»Wenn Sasha irgendetwas zustoÃen würde, wäre mir
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