Am Anfang ist die Ewigkeit
Wohnzimmer zurückzuweichen, wo Brett und East immer noch regungslos am Boden lagen. Julianne widmete sich gerade einer neuen Wodkaflasche. Mr Bruno lieà den Blick kurz durch das Zimmer schweifen, bevor er Sasha eingehend musterte. »Stark genug, um zwei achtzehn Jahre alte Jungs zu Boden zu schlagen. Ich frage mich, woher du diese Kraft nimmst, Sasha.«
»Ich war wütend. Die haben Amanda gefoltert!«
»Dieser neue Schüler, Jack. Ich hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, dass er anders ist. Jetzt weià ich auch, warum. Es geht eigentlich um dich.« Seine dunklen Augen richteten sich auf Amanda, die hinter Sasha kauerte. »Bist du bereit?«
Erst nach ein paar Sekunden sagte sie zögerlich: »Ja, Sir.«
»Dann sprich mir nach: Ich schwöre Gott und dem Paradies ab.«
»Tu das nicht, Amanda! Sprich ihm nicht nach.«
»Ich ⦠ich ⦠Wie war das noch mal?«
»Ich schwöre Gott und dem Paradies ab.«
Amanda schluckte. »Ich schwöre Gott und dem Pâ¦aaahhh!«
Sasha hatte ihr den Ellbogen in die Magengrube gerammt, sodass sie sich zusammenkrümmte und mit beiden Händen den Bauch hielt.
Bruno drückte Sasha die Pistole an die Wange. »Die Hände auf den Kopf und kein einziges Wort mehr. Oder ich puste dir ohne mit der Wimper zu zucken das Gehirn aus dem Schädel.«
Sasha flehte innerlich zu Gott, dass Amanda sich an ihre letzten Zweifel klammerte und doch noch einknickte. Wenn sie es nicht von ganzem Herzen ernst meinte, konnte sie das Gelübde auch nicht ablegen.
»Ich schwöre â¦Â«, begann Mr Bruno noch einmal für sie.
Amanda hätte einfach gehen können, aber das tat sie nicht. Stattdessen trat sie näher, bis sie direkt hinter Sashas Schulter stand. »Ich schwöre Gott und dem Paradies ab«, flüsterte sie.
»Ich übergebe meine Seele an Eryx, für jetzt und für immer, bis in alle Ewigkeit.«
»Ich übergebe meine Seele â¦Â« Sie holte noch einmal tief Luft. Doch bevor sie den Satz beenden konnte, erwachte Brett aus seiner Ohnmacht und hob den Kopf.
»Oh Gott, was ist passiert? Amanda, was ist hier los? Wie bist du überhaupt frei gekommen?« Dann bemerkte er Sasha. »Ich hätte dich zusammen mit Reilly vom Berg stürzen sollen.«
Amanda spannte alle Muskeln an. »Was soll das heiÃen? Hast du etwas mit Reillys Tod zu tun?«
Er blinzelte verwirrt. »Was? Nein, natürlich nicht.« Er versuchte auf die FüÃe zu kommen, sackte jedoch zurück an die Wand und blieb benommen sitzen. »Die Schlampe hat mich einfach ignoriert, mich blöd angemacht. Aber ich habâs ihr gezeigt, stimmtâs, East?« Er runzelte die Stirn. »East?« Er blickte zu Julianne hinüber, die den Wodka wie Wasser in sich hineinschüttete. »War das etwa Sasha?«
»Oh ja! Die muss so was wie Superwoman sein. Das hättest du mal sehen sollen.«
»Sasha?« Amanda packte sie am Pullover. »Können wir jetzt gehen?«
»Du kannst gehen«, erwiderte Mr Bruno, »aber allein. Sasha und ich werden noch einen kleinen Ausflug machen.«
Mit der Pistole an der Schläfe hatte Sasha keine groÃe Wahl. »Geh ruhig, Amanda«, sagte sie. »Die Autoschlüssel sind in meiner Hosentasche.«
»Da-danke, Sasha. Tut mir wirklich ⦠echt leid.« Sie zog die Schlüssel aus Sashas Tasche, sammelte ihre Sachen zusammen und verschwand. Nur wenige Augenblicke später startete ein Motor.
»Sie geht bestimmt zur Polizei.«
»Kann schon sein. Aber bis jemand kommt, sind wir längst weg. Julianne, bind ihr Hände und FüÃe zusammen.«
»Wo bringen Sie mich hin?«
»Zu Eryx natürlich. Sonderlieferung. Sehr gut gemacht, Brett.«
Er wusste, dass sie eine Anabo war. Sie war in eine Falle getappt. Angst überkam sie. »Warum sollte Eryx sich für mich interessieren?«
»Oh bitte, lassen wir doch die albernen Spielchen. Eryx hat mir gesagt, dass du eine Anabo bist und mir aufgetragen, dich zu ihm zu bringen.«
»Woher will er das wissen?«
Aus seinen umschatteten Augen sprach das reine Böse. »Deine Mutter hat ihm ihre Seele verkauft und ihm von deinem Muttermal erzählt.«
»Lügner! Meine Mutter würde ihre Seele niemals verkaufen. Niemals!«
Er lachte laut auf. »Deine Naivität ist wirklich unglaublich. Jeder ist dafür
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