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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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keine Kinder der Hölle sind. Das Verbot gilt nur für die schwarzen Engel und die Mephisto.« Key blickte jedem Einzelnen noch einmal in die Augen. »Seid ihr so weit?«
    Die Brüder nickten und Jax drückte Sasha fest an sich.
    Wenige Augenblicke später standen sie unter dem Portikus vor dem Haupteingang der Kathedrale, keine zwei Meter von der Tür entfernt. Sie wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, weil Jax alle Muskeln anspannte und sie noch fester an sich drückte.
    Â»Ich habe Sasha einen Vorschlag zu machen«, ließ sich eine tiefe Stimme vernehmen.
    Sie warf einen schnellen Blick über Jax’ Arm hinweg und sah ihn – Eryx. Noch während sie ihn anstarrte und verblüfft feststellte, dass er das schönste Geschöpf war, das sie je gesehen hatte, wich sie zu Tode erschrocken zurück. Seine Augen! In ihnen spiegelten sich weder das Leiden der Menschheit noch die Geheimnisse des Universums. Sie kamen auch nicht aus der Hölle, sondern aus etwas anderem, was unendlich verstörender war – aus dem Nichts. Sie wirkten wie Puppenaugen, tot und ausdruckslos.
    Â»Mach Platz, damit Sasha hineingehen und ihre Mutter sehen kann«, sagte Key.
    Â»Selbstverständlich«, erwiderte Eryx mit seiner tiefen, verführerischen Stimme. »Aber zuerst soll sie über meinen Vorschlag nachdenken. Ich wäre bereit, ihre Mutter von dem Gelübde zu befreien.«
    Â»Zu welchem Preis? Für ihr Leben?« Key lachte ihn aus. »Niemals!«
    Sasha wollte den Blick von Eryx wenden, konnte sich jedoch nicht losreißen. Sie wollte etwas sagen, aber sie brachte keinen Ton heraus. Jax’ Arme hielten sie fest umschlungen. Er war bereit, von einer Nanosekunde zur anderen mit ihr zu verschwinden. Eryx bräuchte nur einmal zu zucken, schon wäre er mit ihr zurück in Colorado. Eryx schien das zu wissen, denn er stand vollkommen regungslos vor der Tür.
    Â»Ich will die Unterlagen aus dem Schließfach.«
    Â»Die hast du doch schon«, erwiderte Jax.
    Â»Ich habe nur irgendein schwachsinniges Zeug, das ihr dort hineingestopft habt. Ich will die Tagebücher haben, die Briefe, Fotos und Tonbänder, die Katyas Vater und Großvater zusammengetragen und in dem Schließfach verwahrt haben.«
    Â»Woher willst du wissen, dass etwas anderes in dem Schließfach war?«
    Â»Katya hat mir versichert, dass der Inhalt gegen wertlosen Plunder ausgetauscht wurde. Mein Angebot steht noch genau fünf Minuten. So lange, wie Sasha braucht, um da reinzugehen und mit eigenen Augen zu sehen, was aus ihrer Mutter geworden ist. Sie kann sie wiederhaben, vorausgesetzt, ich bekomme den ursprünglichen Inhalt des Schließfachs.«
    Â»Das hat Sasha nicht länger zu bestimmen.«
    Â»Das ist mir klar. Aber sie gehört jetzt zu euch, also sagen wir, es handelt sich um ein Besitzerkollektiv. Wenn sie einwilligt, werdet ihr alle mitmachen.« Eryx starrte sie mit seinen grauenhaften Augen an. »Du kannst die Seele deiner Mutter retten. Du musst mir lediglich geben, wonach ich verlange.«
    Sasha wusste, dass er ein Lügner war. Und doch war die Versuchung groß. Sie drückte das Gesicht an Jax’ Hals. »Ich will sie sehen.«
    Â»Natürlich«, erwiderte Eryx. »Geh hinein und sprich mit ihr. Du weißt, dass sie dazu verdammt ist, mir bis in alle Ewigkeit zu dienen, die suchenden Seelen zu finden, ihnen Hoffnung zu geben und sie zu mir zu führen. Ich habe ihr bereits die Unsterblichkeit versprochen, aber du, du hast die Macht, ihr die Aussicht auf die Nähe Gottes zurückzugeben.«
    Jax hielt Sasha fest umschlungen und führte sie mit langsamen Schritten auf den Eingang der Kathedrale zu. Zee stieß Eryx mit der Schulter beiseite und öffnete eines der massiven Portale. Erst auf der Schwelle ließ Jax sie los. Sie sah sich noch einmal zu ihm um und flüsterte: »Ich liebe dich.«
    Â»Sei vorsichtig.«
    Sie wandte sich ab und betrat die aufwendig und kunstvoll gestaltete Kathedrale. Staunend musterte sie die Pracht des Innenraums, während sie gleichzeitig nach ihrer Mutter Ausschau hielt. Sie sah ein paar Kirchenbesucher mit gefalteten Händen und gesenkten Köpfen in den Bänken knien. Sie beteten. Ihre Gesichter – ihre Augen – konnte sie nicht erkennen. Waren diese Menschen womöglich verlorene Seelen oder Skia?
    Â»Sasha!«, ertönte ein lautes Flüstern von

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