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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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rechts. Sasha drehte sich um. Doch auf das, was sie dort sah, war sie nicht vorbereitet gewesen. Ihr Magen zog sich zusammen und ihr brach fast das Herz. Die wundervollen, dunklen Augen ihrer Mutter … von Eryx ausgelöscht.
    Sasha betrat die Kirchenbank, ging langsam auf Katya zu und setzte sich etwa einen Meter von ihr entfernt hin. Sie wusste genau, wo sich das Klappmesser befand. Katya weinte.
    Â»Du hasst mich jetzt bestimmt, nicht wahr?«
    Â»Mum, bitte, ich habe nur fünf Minuten.«
    Â»Hast du dir das Gemälde angeschaut, Sasha?«
    Â»Ja.«
    Â»Das Mädchen auf dem Bild bist du. Ich habe nur das Gesicht übermalt.«
    Sasha verriet nicht, dass sie davon wusste. Key hatte die Fälschung direkt an Eryx geschickt. Katya hatte keine Ahnung, dass das echte Gemälde immer noch in Colorado war. Sogar Eryx ging davon aus, dass er das Original bekommen hatte, weil er die mikroskopisch kleine Zahlenkombination für das Schließfach darauf entdeckt hatte.
    Â»Ich habe dein Gesicht übermalt, weil ich nicht wollte, dass sich irgendjemand wundert, dass du auf einem fünfhundert Jahre alten Gemälde zu sehen bist. Nicht einmal Mike wusste, dass du es bist. Als ich das Gemälde Alex gezeigt habe, hat er mir erklärt, dass das Mädchen darauf eine Anabo ist und was das bedeutet. Er bot mir sehr viel Geld dafür, aber ich wollte es ihm nicht verkaufen. Du kannst dir die Gründe sicher vorstellen. Außerdem hatte ich schreckliche Angst um dich. Als ich nach meiner Abschiebung in Russland ankam, wurde ich von einem Mann angesprochen, einem gewissen Rurik. Er war wie Alex. Er behauptete, ich hätte das Gemälde an Eryx verkauft, und wollte es mir wegnehmen. Zum Glück hatte ich es nicht bei mir.«
    Â»Also wurde Melanie beauftragt, meine Sachen zu durchwühlen. Sie hat alles kaputt gemacht, aber das Bild hat sie nicht gefunden. Letztendlich war aber alles umsonst. Eryx hat das Gemälde ja doch bekommen.« Das stimmte zwar nicht ganz, aber Katya wusste ja nichts von der Fälschung.
    Â»Es war sowieso nur eine Frage der Zeit, bis sie dahintergekommen wären, dass du eine Anabo bist. Und mir war klar, dass sie dich dann umbringen würden. Also habe ich Rurik gefragt, ob ich einer Anabo das Leben retten könnte, wenn ich meine Seele an Eryx verkaufe. Er hat Ja gesagt und ich habe ihm geglaubt.«
    Sasha fiel Janes Schwester ein. Auch sie hatte ihre Seele für einen geliebten Menschen geopfert, genau wie Chris, der dadurch das Leben seines Vaters hatte retten wollen – doch bei beiden hatte es auch noch verborgene Gründe gegeben, die alles andere als selbstlos gewesen waren. »Noch vier Minuten, Mum. Nenn mir den wahren Grund. Warum hast du dich in Wirklichkeit darauf eingelassen?«
    Â»Das ist der wahre Grund! Aber ich wurde belogen, Sasha. Kaum hatte ich das Gelübde abgelegt, hat Rurik von mir verlangt, ihm den Namen der Anabo zu verraten und das Gemälde zu besorgen. Was für eine Ironie des Schicksals, dass die Mephisto dich zu diesem Zeitpunkt längst entdeckt hatten. Während Eryx für dich keine Gefahr mehr ist … bringt mir dieser Schritt den Tod. Du bist in Sicherheit, ganz im Gegensatz zu mir. Bitte, gib ihm die Unterlagen aus dem Schließfach. Hilf mir!«
    Sie war nicht in Sicherheit. Noch nicht, denn sie war nicht unsterblich. Und sie wusste instinktiv, dass ihre Mutter nicht mehr zu retten war. Auch das war eine Lüge. Selbst wenn Sasha einwilligte und Eryx den Inhalt des Schließfachs bekam, würde er ihre Mutter niemals von dem Gelübde befreien. Das musste auch ihrer Mutter klar sein. »Melanie hat gesagt, dass Tim in dich verliebt war. Er hätte sie deinetwegen sofort verlassen, aber du hast dich für Dad entschieden.«
    Damit hatte Sasha einen Nerv getroffen. Katya stieß einen lauten Seufzer aus, als wäre sie überrascht und verärgert. »Das ist schon lange her.«
    Â»Erzähl es mir. Wenigstens das.«
    Mit abgewandtem Blick begann Katya zu reden. »Ich habe Tim in Russland kennengelernt. Ich wusste nicht, dass er bei der CIA war und auch nicht, dass er verheiratet war. Ich habe mich in ihn verliebt. Als ich von seiner Frau und seinem Sohn erfuhr, habe ich mich sofort von ihm getrennt. Ich wollte ihn nie wiedersehen. Dann habe ich Mikhael kennengelernt. Es waren damals schwere Zeiten für mich, weil ich aus Russland wegwollte. Aber die Geschichte kennst du

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