Am Anfang ist die Ewigkeit
vom Bett und ging zur Tür. »Du musst Mums Sachen nehmen. Ist alles im Schrank am Ende des Flurs. Beeil dich. Wir fahren in einer halben Stunde los, erst ins Bluebird und dann zum Lift.«
»Was gibtâs denn im Bluebird ?«
»Frühstück.« Ohne ein weiteres Wort verlieà er das Zimmer.
Sie ergab sich ihrem Schicksal und machte sich auf den nächsten miserablen Tag gefasst. Wenigstens würde sie etwas zu essen bekommen.
»Sasha geht Ski fahren?« Jax saà schlagartig senkrecht im Bett, das Telefon ans Ohr gepresst. »Sie ist doch erst gestern in Telluride angekommen. Ich glaub es nicht!«
»Jedenfalls hat sie einen Skianzug an und ihr Cousin hat zwei Paar Ski auf dem Dach seines Hummer festgemacht«, meinte Mallick. »Jetzt sind sie aber erst mal auf dem Weg ins Bluebird , glaube ich.«
Jax fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Kann sie denn überhaupt Ski fahren?«
»Keine Ahnung. Soll ich ihr bis auf die Piste folgen?«
»Ja, behalt sie im Auge. Ich melde mich wieder, um zu hören, wo du steckst.«
»Wenn sie es nicht kann, ist das vielleicht deine Chance. Du könntest dich als Skilehrer anbieten.«
»Ja, vielleicht«, erwiderte Jax. »Wäre aber schon irgendwie komisch.«
»Zumindest könntest du dich auf der Piste ganz ungezwungen in ihrer Nähe aufhalten und auf eine Gelegenheit warten, sie anzusprechen.«
»Danke, Mallick.« Jax legte auf und stellte sich unter die Dusche.
Auf der Fahrt redete Brett kaum ein Wort mit ihr, und als sie im Café eintrafen, setzte er sich zu drei Typen an den Tisch und lieà sie einfach stehen â was ihr nicht das Geringste ausmachte. Sie suchte sich einen Platz an der Theke, bestellte sich für fünfzehn Dollar einen gewaltigen Frühstücksteller und verschlang ihn genüsslich bis auf den letzten Bissen.
Erst als sie wieder drauÃen auf dem Parkplatz standen, stellte Brett ihr seine Freunde vor. Der Erste war Thomas Vasquez, ein hoch aufgeschossener Typ mit dunkelroten Haaren, der ganz nett zu sein schien. Dann kam der etwas untersetzte Mason Dixon an die Reihe, der sie irgendwie an Charlie Brown erinnerte. Der Letzte hieà Kelly Easter. Brett nannte ihn East. Er hatte blonde Haare und grüne Augen und war ein richtig gut aussehender Typ. Er musterte Sasha von oben bis unten und sagte: »Ich wette, mit diesem Schmollmund kannst du echt prima blasen.«
An der St. Michaelâs hatte es auch Typen wie Kelly Easter gegeben. Sie lieÃen ständig völlig bescheuerte Sachen vom Stapel und kamen sich dabei obercool und wahnsinnig männlich vor. Sie kapierten einfach nicht, wie dämlich sich das anhörte. Sasha wusste aus Erfahrung, dass man mit Typen wie East nur fertigwurde, wenn man es ihnen mit gleicher Münze zurückzahlte. »Ich wette, dass du schon immer ein Volltrottel warst.«
Doch anstatt sich, wie erwartet, beleidigt zu fühlen, lachte er nur. »Shriver, wieso hast du mir nie erzählt, was für âne scharfe Cousine du hast?«
»Hab ich doch nicht gewusst. Ihr Dad und meine Mum waren total zerstritten, wir haben uns nie gesehen.«
East wandte sich einem kleinen weiÃen Geländewagen zu. »Wir sehen uns dann am Lift.«
Brett ging zu seinem Hummer und Sasha folgte ihm. »Mach dir wegen East bloà keine falschen Hoffnungen«, sagte er.
»Willst du mich verarschen?«
»Ich hab doch gesehen, wie du ihm auf die Hose geglotzt hast.«
Wenn es nicht so beleidigend gewesen wäre, hätte sie laut losgelacht. »Sag mal, ist das nicht gefährlich, wenn man unter so starken Halluzinationen leidet? Was sagen denn die Ãrzte dazu?«
»Dann streitest duâs eben ab. Mir egal. Ich habâs jedenfalls gesehen. Vielleicht würde er dich ja ranlassen, aber er hat âne feste Freundin, Julianne, ein ganz schönes Biest und wahnsinnig eifersüchtig.«
Er meinte es tatsächlich ernst. Sie konnte es kaum fassen. »Tja, von mir aus.«
Er sah enttäuscht aus, vermutlich, weil sie sich nicht weiter darüber aufregte. »Du wirst es hier nicht leicht haben, Sasha«, sagte er dann. »Ich hab mir gestern Abend noch deine Facebook-Seite angeschaut. An deiner alten Schule scheinst du ja viele Freunde gehabt zu haben. In Telluride wird das garantiert anders, das ist dir hoffentlich klar. Wir sind nur dreiÃig Schüler in unserer Klassenstufe. Hier ist
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