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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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sehr verändert. Wenn ich jetzt auch noch wütend auf sie wäre, würde sie sich noch schlechter fühlen.«
    Â»Und genau darauf wollte ich hinaus. Du denkst immer nur an das Wohl der anderen. In deinen Augen sind alle Menschen so, aber das ist ein Irrtum, Sasha. Glaub mir.«
    Â»Es gibt Millionen Menschen mit Mitgefühl auf dieser Welt.«
    Â»Na klar, aber selbst der mitfühlendste Mensch besitzt eine dunkle Seite. In jeder Seele gibt es einen Winkel, in dem die Versuchung zum Bösen haust. Und jeder Mensch muss sich entscheiden, ob er dieser Versuchung widerstehen will … im Gegensatz zu dir. Du wirst gar nicht erst in Versuchung geführt, weil dieser Winkel in deiner Seele nicht vorhanden ist. Deshalb hast du auch keine Angst vor mir. Ich bin keine Bedrohung für deinen Seelenfrieden. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie attraktiv das auf mich wirkt.«
    Â»Dann hast du also nach mir gesucht, weil ich eine Anabo bin.«
    Â»Ich habe nach dir gesucht, weil ich dich kennenlernen wollte, weil ich gehofft habe, dass wir Freunde werden könnten. Ich habe noch nie … Ich habe überhaupt keine Freunde.«
    Â»Aber du warst schon mal mit einem Mädchen zusammen.«
    Er riss den Kopf herum und schaute sie an. »Woher willst du das wissen?«
    Â»Als wir uns geküsst haben, wusstest du ganz genau, was du tust.«
    Â»Oh.« Er entspannte sich wieder und wandte sich ab. »Aber ich war noch nie wirklich mit einem Mädchen befreundet. Das waren bloß verschwommene Gesichter an irgendwelchen düsteren Orten.«
    Â»Eine schnelle Nummer? Ist es das, worum es dir geht, Jax?«
    Er klopfte mit dem Skistock auf seinen Ski. Jetzt war er eindeutig sauer. »Ich bin zwar kein normaler Mensch und vielleicht findest du mich sogar abstoßend – verdammt noch mal, wahrscheinlich bin ich das sogar –, aber es ging mir nie um eine schnelle Nummer , wie du es nennst. Ich bin einsam, ununterbrochen einsam. Ich dachte, ich könnte mit dir zusammen sein, wenigstens für eine Weile. Aber, wie gesagt, mir ist klar geworden, dass das niemals funktionieren würde. Gleich müssen wir aussteigen. Dann nehme ich die schwarze Piste und fahre nach Hause. Ich werde dich nicht wieder belästigen.«
    Er klang so deprimiert, dass sie ihn beinahe gebeten hätte, bei ihr zu bleiben. Aber sie wurde einfach nicht damit fertig, was er war und welche Aufgabe er hatte. Sie konnte sich nicht damit abfinden, ganz egal, wie gut er aussah, wie nett er war oder wie fantastisch er küssen konnte. Denn wo sollte das alles enden? Kulturelle Differenzen zu überbrücken, war eine ihrer großen Stärken, aber wie sollte das bei einem Typen aus der Hölle funktionieren? Also bat sie ihn nicht, zu bleiben, sagte nicht, dass sie ihm gern eine Chance geben würde. »Wo ist denn dein Zuhause?«, fragte sie stattdessen.
    Er zeigte mit dem Skistock nach Westen. »Ungefähr fünfzehn Kilometer in diese Richtung.«
    Â»Du wohnst hier ?«
    Â»Ironie des Schicksals. Nachdem ich dir zum ersten Mal begegnet bin, bist du hierher gezogen.«
    Â»Ich dachte, du wohnst … ich meine, dass du da lebst, wo du auch herkommst.«
    Â»Nein, ich lebe in der realen Welt, in einem richtigen Haus. Ich esse, schlafe, dusche, sehe fern und spiele Basketball. Ich brauche … Ich habe genau dieselben Bedürfnisse wie jeder Mensch. Ich bin an die Erde gebunden, bis sie untergeht oder bis wir sie von Eryx befreien konnten.«
    Â»Und wie?«
    Â»Durch Erlösung«, sagte er leise.
    Â»Aber wenn Gott euch gesegnet hat, bevor ihr unsterblich geworden seid …«
    Â»Damit hat er nur verhindert, dass wir werden wie Eryx. Aber wir sind und bleiben Söhne der Hölle, Sasha. Wir dürfen uns nicht auf heiligem Boden aufhalten. Gott hört unsere Gebete nicht. Und wenn das Ende der Welt kommt, landen wir automatisch in der Hölle, es sei denn, wir wurden vorher erlöst.«
    Die Vorstellung, zu beten und nicht gehört zu werden, war so schrecklich, dass ihr erneut die Tränen kamen. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Gott jemanden wie dich ignorieren kann.«
    Â»Du kennst mich nicht, du weißt nicht, wozu ich fähig bin oder was ich denke.«
    Â»Ich weiß, dass du sehr liebenswert bist.«
    Â»Aber nur zu dir, Sasha. Es fällt mir wahnsinnig schwer, ständig gegen den Sog der dunklen Seite

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