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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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aushielt und vorsichtig aufschaute, ertappte er sie ebenfalls dabei. So ging es ein paar Mal hin und her, bis sich ihr Entschluss, nicht zu reden, in Luft auflöste. »Mein Lieblingsdessert ist Mousse au Chocolat«, sagte sie.
    Â»Meins auch.«
    Â»Das sagst du doch nur so.«
    Â»Frag Mathilda, sie kann’s bestätigen. Meine Lieblingsfarbe ist Rot.«
    Â»Meine auch.«
    Â»Jetzt willst du mich aufziehen.«
    Â»Nein! Du müsstest nur einen Blick in meinen Schrank werfen, dann wüsstest du, wie sehr ich Rot mag.« Sie griff nach einer Apfeltasche und biss herzhaft hinein.
    Sasha aß zwar nicht so viel wie er, aber für ein Mädchen hatte sie ziemlich großen Appetit. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie bereits stärker geworden war. Kamen ihr vielleicht schon Dinge in den Sinn, an die sie noch nie zuvor gedacht hatte? Hoffentlich nicht. Es machte ihm schon genug Sorgen, dass sie sich veränderte. Die Vorstellung, dass sie plötzlich von dunklen Gedanken und negativen Gefühlen überrollt werden könnte, brach ihm dagegen beinahe das Herz. Denn er war schuld daran.
    Als sie aufgegessen hatten, sagte er: »Wenn du keine Fragen mehr hast, bringe ich dich jetzt nach Hause.«
    Sie stand auf und schlüpfte in ihre Skijacke. Dann stellte sie sich in die Zimmermitte und sah sich alles noch einmal an. »Ich kann gar nicht glauben, dass du hier wohnst. Ich komme mir vor wie in einem Palast.«
    Was würde sie wohl sagen, wenn sie den Rest des Hauses sehen könnte, die Gemälde, die Bibliothek, die Eingangshalle? Vielleicht würde er es nie erfahren. Sie hatte deutlich genug gesagt, was sie von ihm hielt. Seine anfängliche Enttäuschung wurde stärker und verwandelte sich in Verzweiflung. Hätte er ihr doch bloß nicht so viel erzählt!
    Er ging zu dem großen Ohrensessel vor dem offenen Kamin und holte seinen Mantel, um sie in die Stadt zurückzubringen. Er wollte sie bei den Shrivers absetzen. Boo wartete dort bereits auf sie und Jax würde gleich wieder verschwinden. Doch als er sich umdrehte, stand sie plötzlich so nah vor ihm, dass er ihre karamellartige salzige Süße riechen konnte. Er blickte in ihr wunderschönes Gesicht und wusste, dass er sie nicht berühren durfte. Es machte ihn wahnsinnig. »Bist du so weit?«
    Â»Ja«, flüsterte sie und ließ ihn nicht aus den Augen.
    Träumte er oder neigte sie sich immer stärker vor, bis ihr weicher Busen gegen seinen Brustkorb drückte? Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er sich etwas sehnlicher gewünscht, als sie zu berühren, sie zu küssen, bis sie keine Luft mehr bekam. Aber er wusste, welche Konsequenzen das hätte. Er wusste, dass es ihre Verwandlung beschleunigen würde. Also unterdrückte er sein Verlangen mit aller Gewalt und trat einen Schritt zurück. Er schlüpfte in seinen Mantel und ignorierte die Verwirrung und die Enttäuschung, die sich auf ihrem Gesicht abzeichnete. Sie wollte ihn küssen, obwohl sie ihn gleichzeitig ablehnte. Sie hätte ganz sicher kein Verlangen mehr danach, wenn sie wüsste, dass sie dann so werden würde wie er.
    Er holte tief Luft, trat auf sie zu und schlang die Arme um sie. Wie weich sich ihr Haar an seiner Wange anfühlte, wie klein und zart sie wirkte. Als sie die Arme unter seinen Mantel schob und sich an ihn klammerte, hätte er beinahe nachgegeben. Das war die härteste Prüfung, die er jemals hatte bestehen müssen. Wenige Sekunden später standen sie auf der Straße vor dem Haus der Shrivers und er ließ sie sofort los.
    Â»Jax, das alles hier … es fühlt sich so falsch an. Ich mag dich sehr, ehrlich. Ich würde wahnsinnig gern mit dir zusammen sein, aber ich … Das, was du machst und was du bist, ist so unbegreiflich und seltsam. Bitte, versteh das.«
    Â»Ich verstehe dich, Sasha. Es bringt mich um, aber ich verstehe dich.«
    Â»Ich schätze, wir sehen uns nicht so schnell wieder. Es sei denn, ich werde noch mal von einem wild gewordenen Purgator entführt.«
    Â»Wir sehen uns am Montag in der Schule.«
    Â» Was? Ich dachte, das mit dem Internat und deinem Vater war alles gelogen?«
    Â»Ja, das war es. Und ich muss auch nicht in die Schule gehen. Wir haben eigene Tutoren, die uns kontinuierlich unterrichten, damit wir immer auf dem neuesten Stand sind. Ich lerne ständig dazu und einen Großteil der Geschichte habe ich

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