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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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Fernsehsessel lag, während Melanie nirgendwo zu sehen war. Brett war wahrscheinlich immer noch auf der Party im Geisterhaus und Chris hockte bestimmt wie gewöhnlich in seinem Zimmer vor einem Videospiel.
    Sie verstaute Melanies Sachen wieder in dem Schrank im Flur und beschloss, eine Dusche zu nehmen. Da hörte sie ein leises Jaulen von draußen. »Boo?«, flüsterte sie und schon stand er vor ihr. Er wedelte mit dem krummen Schwanz und schaute zu ihr auf, als sei sie der einzige Sinn seines Lebens. Sie kraulte ihn hinter dem halb abgerissenen Ohr und war verblüfft, wie weich sich sein Fell anfühlte.
    Eine Viertelstunde später saß sie in einen Bademantel gehüllt und mit einem Handtuchturban auf dem Kopf an ihrem kleinen Schreibtisch vor ihrem Laptop. Boo ließ sich zu ihren Füßen nieder und sie öffnete die Facebook-Seite. Wie erwartet, waren die Ravens das Topthema unter ihren ehemaligen Mitschülern. Die wildesten Theorien wurden gesponnen. Manche waren felsenfest davon überzeugt, dass die Ravens Satansanbeter gewesen waren, andere hielten sie für Mitglieder eines Hexenzirkels und wieder andere waren der Meinung, dass einfach nur ein paar Versager einen Geheimclub gegründet hatten, um sich wenigstens einmal cool zu fühlen. Aber praktisch jeder ging davon aus, dass sie Selbstmord begangen hatten. Niemand schien auch nur einen Funken Mitgefühl zu empfinden. Sasha wurde leicht übel.
    Viele Freunde hatten eine Nachricht auf ihrer Pinnwand hinterlassen, wollten wissen, wieso sie gestern nicht in der Schule gewesen war und ob es stimmte, dass sie umgezogen sei. Irgendjemand hatte anscheinend eine Bemerkung aufgeschnappt, die die Schulleiterin gegenüber der Bibliothekarin gemacht hatte.
    Sie beantwortete ein paar Nachrichten, den Rest ignorierte sie einfach. Dann öffnete sie die Word-Datei, in der sie den Bewerbungsaufsatz fürs College gespeichert hatte. Um einen Platz zu bekommen, musste sie darlegen, warum sie Kunstgeschichte studieren und Gemälderestauratorin werden wollte. Der Aufsatz war ein wichtiges Auswahlkriterium, aber ihre Motivation lag im Augenblick bei null.
    Völlig erledigt klappte sie den Laptop wieder zu und legte sich ins Bett. Kaum hatte sie die Nachttischlampe ausgeknipst, wanderten ihre Gedanken zu Jax. Sie stellte sich vor, dass er ein ganz normaler Teenager war, malte sich aus, dass sie zusammen waren, dass er sie küsste – viele wundervolle Küsse –, dass sie gemeinsam an der neuen Schule anfingen und alle wussten, dass sie ein Paar waren. Endlich hatte sie jemanden kennengelernt, von dem sie sich richtig angezogen fühlte, mit dem sie jedoch niemals zusammen sein konnte. Das war so unfair!
    Boo rollte sich am Fußende des Bettes zusammen und stieß einen glücklichen Seufzer aus. Es war die letzte Regung, die sie wahrnahm, bevor sie am nächsten Morgen aufwachte – und Brett vor ihrem Bett stand. Boo war nicht zu sehen. Wahrscheinlich hatte er sich irgendwo verkrochen. »Ich gehe auf keinen Fall noch mal Ski fahren, also spar dir deinen Atem.«
    Als er sie gestern geweckt hatte, war es noch dunkel gewesen, doch heute schien bereits die Sonne. Er trug schwarze Boxershorts und seine Haare standen nach allen Seiten ab. Seine Augen waren dick geschwollen, als hätte er noch längst nicht ausgeschlafen, und seine Haut hatte eine grünlich gelbe Färbung. Entweder hatte er einen schlimmen Kater oder mit seinen Nieren war etwas nicht in Ordnung.
    Außerdem sah er stinkwütend aus. »Was wolltest du gestern Abend beim Geisterhaus? Was sollte diese Bemerkung über Reilly? Und wohin bist du plötzlich verschwunden?«
    Sie starrte ihn an, als hätte sie keine Ahnung, wovon er redete. »Geisterhaus? Willst du mich verarschen? Ich hab dich doch seit gestern Vormittag nicht mehr gesehen. Herzlichen Dank auch, dass du mich einfach hast stehen lassen. Zum Glück habe ich diesen Typen kennengelernt, der mich mit dem Auto mitgenommen hat.«
    Â»Und wo warst du gestern Abend?«
    Â»Der Typ hat mich noch zum Essen eingeladen.« Sie hatte gar keine Übung im Lügen, aber in diesem Augenblick fiel es ihr leicht, weil es fast stimmte, was sie sagte. »Da muss dir irgendjemand einen Streich gespielt haben. Oder du warst so betrunken, dass du nichts mehr richtig auf die Reihe gekriegt hast.«
    Â»Julianne war auch da, zusammen mit East. So was wäre ihr

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