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Am Anfang war das Ende (German Edition)

Am Anfang war das Ende (German Edition)

Titel: Am Anfang war das Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Casta
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richtig tief räuspern. Mit angespannten Nerven lausche ich. Ist jemand hierher unterwegs? Plötzlich höre ich es wieder. Ich zucke zusammen, als ich eine Hand auf meinem Arm spüre. David ist aufgewacht. Ich lege ihm einen Finger über den Mund und mache eine Kopfbewegung in die Richtung, aus der das Geräusch kommt. David nickt. Er hat es auch gehört. Vorsichtig krabbeln wir unter dem Windschutz hervor, richten uns auf und bleiben mit angehaltenem Atem in der undurchdringlichen Dunkelheit stehen. Die Töne kommen jetzt in unregelmäßigen Abständen. In meinen Ohren klingen sie eher nach einem Tier als nach einem Menschen. David bedeutet mir, dass wir uns anschleichen sollen.
    Wir bewegen uns langsam und lautlos, Meter um Meter. Ringsum ist alles ruhig und still. Nur ab und zu wird die Stille von einem eigenartigen dumpfen Knurren durchbrochen. Beunruhigend ist, dass die Töne von der Stelle kommen, wo wir den Fisch zum Trocknen hingelegt haben. Ein Hund, der unsere Vorräte auffrisst, denke ich und laufe schneller.
    Als wir die Umrisse des Tieres erkennen können, begreife ich zuerst nicht, was es ist. Es ist kleiner als ein Bär, hat aber ein ähnliches Fell. Das Tier steht vor den Steinen und schlingt unseren Fisch in sich hinein. Ich höre es kauen und schmatzen, offensichtlich genießt es seine Mahlzeit.
    Vielleicht ist es ein Dachs, überlege ich, doch plötzlich kapiere ich, was es ist: ein Wildschwein! Im selben Augenblick hebt das Tier den Kopf und sieht direkt zu David und mir her. Es steht ganz still und betrachtet uns erstaunt, fast ein bisschen neugierig. Dann stößt es ein kurzes Grunzen aus, dreht sich um, trottet ins Dickicht und verschwindet.
    Das Tier hat sich nur einen kleinen Teil des großen Fisches schmecken lassen. Das sei ihm gegönnt, denke ich, weil ich so froh darüber bin, dass wir endlich auf etwas Lebendiges gestoßen sind.
    »Wer hätte das gedacht, dass es hier Wildschweine gibt.«
    »Das war bestimmt kein Wildschwein«, meint David.
    »Was denn sonst?«
    »Ich glaube eher, ein verwildertes Hausschwein.«
    •
    Als wir zu dem Windschutz zurückkommen, ist Dinah wach.
    »Was war das?«, fragt sie.
    »Ein Schwein«, sagt David.
    »Ob das wohl von dem Hof kommt?«, frage ich.
    David zuckt die Schultern. »Vielleicht. Aber es kann natürlich von überallher kommen.«
    »Wir müssen den Fisch woanders hintun«, sage ich. »Das Schwein wird uns garantiert wieder besuchen.«
    Dinah nickt. »Mir tut der Hintern weh«, sagt sie. »Ich muss auf einem Stein gelegen haben.« Sie dreht sich um und untersucht den Boden.
    Da wacht auch Gabriel auf und reckt sich verschlafen. »Was ist hier los?«, fragt er gähnend.
    »Wir haben ein Schwein gesehen«, sage ich.
    »Ein Schwein …?«, murmelt Gabriel und richtet sich auf.
    Dinah hebt den Kopf. »Schaut mal, was ich gefunden habe!«, ruft sie aus und hält einen kleinen roten Gegenstand hoch.
    »Ein Feuerzeug!«, sage ich.
    »Das muss ich in meiner Gesäßtasche gehabt haben!«, sagt Dinah.
    Dann ist ein schwaches Klicken zu hören, und plötzlich leuchtet eine kleine Flamme auf und wirft ihr Licht unter den Windschutz.
    »Ha, es funktioniert sogar!«, ruft Dinah erstaunt aus.
    »Mach es schnell wieder aus!«, sage ich. »Mit dem Gas müssen wir sparsam umgehen.«
    Wir bleiben schweigend sitzen. Die Dunkelheit beginnt in Grau überzugehen. Bald wird es hell, denke ich. Bald beginnt ein neuer Erdentag. David rollt sich an meiner Seite zusammen. Gleich darauf höre ich, dass er eingeschlafen ist. Gabriel und Dinah unterhalten sich gedämpft über das Schwein und überlegen, wie wir es überlisten könnten. Dinah schlägt vor, eine tiefe Grube zu graben, sie mit Reisig zu bedecken und ein paar Stückchen Fisch obenauf zu legen Plötzlich muss ich an Lady denken, das Pony des einen Zwillings. Wo mag das jetzt sein? Ist es tot? Oder ist es ausgerissen und führt jetzt ein neues Leben als Wildpferd? Wie kommt es, dass Tiere hier leben können und wir auch, obwohl alle anderen in der Gegend gestorben zu sein scheinen? Oder sind die irgendwo in den Städten? Gibt es überhaupt noch Städte?
    »Könnten wir nicht einfach weiterziehen?«, frage ich.
    Dinah und Gabriel hören auf, sich über das Schwein zu unterhalten, und drehen sich zu mir um.
    »Wir sollten versuchen, andere Menschen zu finden«, fahre ich fort.
    »Willst du das wirklich?«, fragt Dinah.
    Ich nicke.
    »Das kann aber gefährlich sein«, wendet sie ein.
    »Dieses Risiko müssen wir

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