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Am Anfang war das Ende (German Edition)

Am Anfang war das Ende (German Edition)

Titel: Am Anfang war das Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Casta
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Hand neben einen der Fußabdrücke, sie ist ungefähr genauso groß.
     
    GABRIEL (nicht im Bild)
    Wer um Himmels willen kann das nur gewesen sein?
     
    Die Kamera macht einen Schwenk. David sitzt auf dem Damm und sieht die Fußabdrücke an. Dann hebt er den Blick und schaut auf die Gegend innerhalb des Walls.
     
    DAVID
    Da sind sie!
     
    Die Kamera wackelt, als Gabriel zu David hinrennt. Dann späht die Kamera übers Land, bis sie eine Reihe kleinwüchsiger Menschen entdeckt, die nebeneinanderstehen und direkt in die Kamera schauen.
     
    GABRIEL
    Was sind denn das für welche?
     
    DAVID
    Die sehen fast wie Wilde aus.
     
    GABRIEL (nicht im Bild)
    Wie Eingeborene.
     
    Der Vorderste in der Reihe schwingt einen Stock, dann macht er kehrt und rennt los. Die anderen folgen ihm. Sie rennen hintereinander landeinwärts.
     
    DAVID (außerhalb des Bildes)
    Hallo! Was zum Henker macht ihr da? Kommt zurück!
     
    GABRIEL (nicht im Bild)
    Sie hauen ab!
     
    DAVID
    Wenn sie nur nicht über den Hof herfallen!
    •
    Als ich aufwache, fängt es an zu dämmern. Zuerst begreife ich gar nicht, wo ich mich befinde. Ich war weit weg, in einem Traum von Omas Garten. Jetzt merke ich, wie eng wir liegen. Mein Rücken schmerzt. Dann sehe ich die schmutzige Puppe in meinen Armen. Die ganze wahnwitzige Wirklichkeit stürzt auf mich ein. Schnell schließe ich wieder die Augen und versuche, in Omas Garten zurückzukehren. Ich will wieder einschlafen und weiterträumen. Doch das geht nicht. Also liege ich mit geschlossenen Augen da und denke: Was für ein Glück, dass wir noch unsere Träume haben! Wenn das Dasein unerträglich wird, kann man immer noch versuchen einzuschlafen.
    Nach einer Weile nehme ich die Puppe und kitzle Dinah mit dem einen Puppenarm an der Nasenspitze. Sie versucht, ihn mit der Hand wegzuscheuchen.
    »Wach auf!«, sage ich. »Bald ist es dunkel.«
    »Ich hab solche Kopfschmerzen«, murmelt sie.
    »Das ist die Wärme«, sage ich.
    Dinah nickt. »Ich hab mir was überlegt«, sagt sie.
    »Was denn?«
    »Wenn alle diese Berge Müllberge sind, muss es eine Stadt in der Nähe geben, nicht wahr?«
    »Oder es hat mal eine gegeben. Die Menschen sind vielleicht alle tot.«
    Dinah nickt und reibt sich die Augen. »Aber auch dann müsste die Stadt ja noch da sein?«
    »Oder die Menschen leben noch«, sage ich.
    »Möglich.«
    »Was wäre am besten?«
    »Dass sie leben, natürlich.«
    »Ich hab Angst, Dinah.«
    »Ich auch.«
    Wir teilen die letzten Muscheln. Ich kaue so lange wie möglich an jedem einzelnen Bissen. Sie schmecken komisch. Hoffentlich verderben wir uns jetzt nicht den Magen. Dann ziehen wir das Wachstuch weg und kriechen aus unserer Höhle, wie zwei Tiere, die soeben aufgewacht sind und sich auf die Jagd begeben wollen. Es ist fast dunkel, aber die Luft ist so klar, dass wir eine gute Fernsicht haben. Wir breiten das Wachstuch wieder über das Loch und bedecken es mit einem Teil des ausgegrabenen Mülls.
    »Für den Fall, dass wir zurückkommen müssen«, sage ich.
    »Komm, lass uns ganz raufklettern!«, schlägt Dinah vor.
    Langsam steigen wir den Berg hinauf. Nachdem wir jetzt wissen, woraus er besteht, achten wir darauf, wohin wir unsere Füße setzen. Als wir den Gipfel erreicht haben, stehen wir lange schweigend da und blicken auf das jenseitige Land hinaus.
    »Wahnsinn!«, sagt Dinah schließlich.
    •
    15 . SZENE. AUSSENAUFNAHME. AUF DEM HOF VOR DEM HAUS.
    DAVID, (GABRIEL).
     
    Die Kamera folgt David, der sich zum Wohnhaus schleicht. Er hält das Messer in der Hand. Als er das Haus erreicht, bleibt er stehen und schaut sich um. Ein paar Sekunden später nickt er der Kamera zu und geht weiter zum Küchenfenster. Vorsichtig späht er hinein. Dann wendet er den Kopf.
     
    DAVID
    Da ist jedenfalls niemand.
     
    GABRIEL (nicht im Bild)
    Checken wir sicherheitshalber auch den Stall.
     
    16 . SZENE. AUSSENANSICHT/INNENANSICHT. DER STALL.
    DAVID, (GABRIEL).
    David steht vor der Stalltür. Er öffnet sie langsam und späht hinein. Dann signalisiert er etwas mit dem Arm und schlüpft durch die Tür. Die Kamera folgt ihm. Plötzlich ist das Grunzen von Doris und Tüchtig zu hören. David geht zur Box und schaut hinein. Dann dreht er sich zur Kamera um.
     
    DAVID
    Hier sind sie nicht gewesen.
     
    GABRIEL (nicht im Bild)
    Ein Glück.
     
    17 . SZENE. AUSSENAUFNAHME VOR DEM STALL.
    DAVID, (GABRIEL), DIE ANDEREN.
     
    Die Kamera folgt David aus der Stalltür. Als er auf den Hof kommt, erstarrt er.
     
    DAVID
    Was zum

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