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Am Anfang war das Wort

Am Anfang war das Wort

Titel: Am Anfang war das Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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oder ob das wirklich eine Gewohnheit von ihm war.
    Schatz räusperte sich und sagte: »Der Russe, dieser Singer, ist vollkommen fertig. Er hat was mit dem Herzen, und Löwenthal wollte nicht, daß Sie ihn treffen. Erst als ich ihm die Situation erklärt habe, nachdem ich ihm Ihren Fall geschildert habe, hat er zugestimmt. Aber er verlangt, daß Sie in kleinen Schritten vorgehen, und er will den Zeitplan bestimmen. Ich habe es so organisiert, daß er Sie abholt. Es ist ganz schön weit vom Flughafen bis zu dieser Stadt. Sagen Sie, wenn wir schon darüber sprechen, was ist das für eine Geschichte mit der Kassette, stimmt es, daß sie Beweise gelöscht hatten, und daß Sie sie selbst gelöscht haben?«
    »Nein. Wie ist Ihnen denn dieses Gerücht zu Ohren gekommen?« fragte Michael und versuchte, aus unerfindlichen Gründen, seine Aggression nicht zu zeigen.
    »Weiß nicht, ich habe eben gehört, daß es viele Pannen bei diesem Fall gegeben hat. Daß es eine volle Kassette gegeben hat, von der nur ein Satz übriggeblieben ist. Warum ist dann nicht die ganze Kassette gelöscht worden? Das erstaunt mich am meisten. Wenn man schon eine Kassette löscht, löscht man doch alles.«
    Es war klar, daß dieser Mann auf eine Erklärung wartete, und gegen seinen Willen – später gab Michael dem Wetter die Schuld, der Verwirrung, in die ihn diese große Stadt gestürzt hatte, denn obwohl er nicht wirklich mittendrin war, spürte er den Lärm in allen Nervenenden – sagte er: »Es war nicht direkt ein Beweis, sondern etwas, was uns auf eine neue Spur hätte bringen können. Die Aufnahme ist von jemandem am hellichten Tag gelöscht worden, an einem Platz, wo sich derjenige vermutlich nicht hätte aufhalten dürfen. Er hatte es wohl eilig, oder jemand hat ihn mittendrin gestört, es war in einem Auto, und ...«
    »Sie ist in einem Auto gelöscht worden?« fragte Schatz in scharfem Ton. »Wieso in einem Auto? Die Kassettenrecorder in Autos dienen nur der Wiedergabe, man kann damit weder aufnehmen noch löschen.«
    Michael lächelte. »Wenn Sie das Auto gesehen hätten, würden Sie es verstehen. Ein Alfetta GTV, mit einer kompletten Stereoanlage wie in einem Tanzsaal, alles.«
    »Ach so«, sagte Schatz langsam. »Wer hat denn in Israel so ein Auto?«
    »Scha'ul Tirosch hatte so ein Auto«, sagte Michael, obwohl ihm die neugierige Schwatzhaftigkeit dieses Mannes zuwider war.
    »Ich habe gehört, daß Herr Tirosch bei der Sache mit den Gasflaschen sehr deutliche Spuren hinterlassen hat«, sagte Schatz, und sein Gesicht nahm einen listigen Ausdruck an. Er schloß die Augen und lutschte einen Eiswürfel.
    »Woher haben Sie das so schnell erfahren?« fragte Michael böse. »Wer erzählt Ihnen solche Dinge?«
    »Es ist viel einfacher, als Sie glauben. Ich habe einen Bruder, Sie kennen ihn.«
    »Ich? Ihren Bruder? Woher sollte ich Ihren Bruder kennen?«
    »Denken Sie doch mal nach. Wir sehen uns nicht ähnlich, mein Bruder und ich, aber wir sind trotzdem Brüder.« Schatz lachte laut, und Michael fühlte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. »Me'ir Schatz von der historischen Fakultät ist Ihr Bruder?« fragte er ungläubig.
    »Stimmt, da kann man nichts ändern.« Schatz lachte über das ganze Gesicht. »Und wir stehen uns sogar sehr nahe, weil er mich aufgezogen hat, wir sind sehr früh Waisen geworden, und er war für mich eine Art Vater. Das war ein Schlag, was?« Er strahlte vor unverhohlenem Vergnügen, dann fügte er hinzu: »Deshalb haben Sie bei mir auch ein Stein im Brett, mein Bruder spricht nämlich sehr positiv von Ihnen. Sie brauchen nicht so geschockt zu reagieren, er ist der Intelligente in der Familie. Aber auch ich habe eine Aufgabe. Ich sorge für das Geschäftliche. Glauben Sie etwa, daß er ohne meine Hilfe heute eine eigene Wohnung hätte?«
    »Das alles erklärt nicht, wie Sie das alles so schnell erfahren haben«, sagte Michael.
    »Mein Bruder hat einen Freund, den Sie ebenfalls kennen, Klein, Arie Klein, und der hat ihm einiges erzählt. Ich rufe meinen Bruder fast jeden zweiten Tag an. Was meinen Job betrifft – da hab' ich den lieben Gott am Schwanz erwischt.« Schatz bestellte noch einen Whisky, dann fuhr er fort: »Trotzdem gibt es einiges, was ich mir nicht erklären kann. Wenn ein Mann eine Preßluftflasche zum Tauchen mit Kohlenmonoxyd füllt, würde er dann nicht versuchen, die Spuren zu verwischen? Würde er sich so in die Tinte setzen? Auf den Namen Klein bestellen? Eine verstellte Unterschrift? Was

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