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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mitbekommen. Das Herz hämmerte in ihrer Brust, und Ashley vergaß alles um sich herum. Wie im Fieberwahn spürte sie die heiße feuchte Haut, die Bewegungen und das Zucken seiner Muskeln, die Härte der Küchenanrichte, auf die er sie gesetzt hatte. Fast verzweifelt klammerte sie sich an ihn, und aus ihrem Mund drangen nur noch Laute, keine Wörter. Sie bog sich ihm entgegen, presste ihren Unterleib an seinen Schoß, ritt wie wild dem köstlichen Höhepunkt entgegen, und während sie die letzten Sekunden bis zum Gipfel zurücklegte, bohrte sie ihm die Fingernägel ins Fleisch, umklammerte ihn mit ihren Schenkeln, und dann erlebte sie einen Orgasmus, der sie wie ein Wirbelsturm mit sich zu reißen schien. Als er sich kurz darauf zitternd in ihr verströmte, hielten sie sich so fest in den Armen, dass beide das Gefühl hatten, den Höhepunkt des anderen am eigenen Leib zu erleben.
    Ihr Kopf sank auf seine Schultern. Jetzt tat es ihr nicht mehr Leid, dass sie ihm so schnell verziehen und nachgegeben hatte. So zärtlich und leidenschaftlich war sie noch nie geliebt worden. Kraftvoll hob er sie von der Küchentheke und trug sie in seine Schlafkajüte, wobei er sie so vorsichtig in den Armen hielt, als sei sie das Kostbarste, was er jemals getragen hatte. Er ließ sie auf das Bett gleiten, das noch von der vergangenen Nacht zerwühlt war, und eine Sekunde später lag er neben ihr. Seine Arme schlangen sich um sie, und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Nach ein paar Sekunden drehte sie sich um und sah ihm ins Gesicht.
    Seine Augen blickten ernst und streng, und sie kam sich wie eine Spionin vor, als sie überlegte, welche Gedanken seinen Blick so verdunkelt haben mochte. Um ihn abzulenken, fragte sie leise. „Ich habe vergessen zu fragen, ob du dich dafür entschuldigen wolltest, dass du mich eben niedergeschlagen hast oder weil du mich im Leichenschauhaus wie Luft behandelt hast.“
    Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, hielt sie vor Schreck über ihre Worte den Atem an. Plötzlich nahm sie ihre Umgebung in aller Deutlichkeit wahr – das Bett, die Laken, die Feuchtigkeit seiner Arme, die sie festhielten, seine angespannte Miene, seine zerzausten Haare, den dunklen Blick seiner Augen.
    „Für beides“, sagte er schließlich. Er beugte sich zu ihr und schob eine Locke zur Seite, die an ihrer schweißnassen Wange klebte. „Für beides. Heute Nachmittag hast du mich einfach total überrascht. Ich wusste ja nicht einmal, dass du einen Bleistift besitzt, ganz zu schweigen von deinem unglaublichen Talent. Ich war wütend, weil ich das Gefühl hatte, es eigentlich wissen zu müssen. Wenn ich so darüber nachdenke, müsstest im Grunde du dich bei mir entschuldigen.“
    „Ich müsste mich bei dir entschuldigen?“
    „Du hättest mir sagen können, dass du vorhast, nicht zur Polizei zu gehen, sondern in den zivilen Dienst.“
    „Nun …“ Plötzlich klang sie verunsichert. „Es ist ja nicht so, dass wir seit Jahren die besten Freunde sind. Und dass ich dich wirklich kenne … oder du mich kennst.“
    Überrascht nahm sie das schuldbewusste Lächeln auf seinen Lippen wahr.
    „Vielleicht hatte ich das Gefühl, dich ein wenig zu kennen. Ich meine, überleg doch mal. Wie viele Kerle im Polizeirevier wissen, dass du ein kleines Blumen-Tattoo auf deiner Pobacke hast? Oder kennen die winzige Narbe auf der Innenseite deines Oberschenkels?“
    Sie errötete und ärgerte sich über ihre Reaktion. Es machte sie noch verlegener.
    „Ich wusste ja nicht einmal, ob du mich wirklich magst.“
    Er lachte und zog sie näher zu sich. „Sie sind verdammt temperamentvoll, Miss Montague, das muss ich schon sagen.“ Sein Lachen verschwand, und sein Blick wurde wieder ernst. „Außerdem haben Sie die Hartnäckigkeit eines Bullterriers.“
    „Und Sie halten sich für ein wandelndes Beispiel für Takt und Charme?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Du warst es, die mich verbrüht hat.“
    „Ich sehe keine Narben. Nichts von Dauer.“
    Lange blieb er stumm. Schließlich sagte er: „Dauerhafter, als du meinst.“ Seine schlichte Antwort machte sie seltsam euphorisch. Als sich ihre Lippen erneut trafen, erschien ihr diese Berührung intimer als alles, was sie zuvor erlebt hatten.
    Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher. Schließlich trennte Jake sich von ihr, stützte sich auf seinen Ellbogen und sah sie forschend an.
    „Ich hatte doch keine Ahnung, was ich machen sollte“, erklärte sie. „Ich hatte mich noch gar nicht dazu entschieden,

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