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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Neuling?“
    „Das war die falsche Reaktion. Du hättest sagen müssen, dass ich nicht alt bin.“
    „Wie alt bist du denn eigentlich?“
    „Fast sechsunddreißig. Und davon dreizehn Jahre bei der Truppe.“
    „Hast du schon immer gewusst, was du werden wolltest?“
    „Nein. Eigentlich sollte ich Anwalt werden. Irgendwie war ich so ein bisschen wie der Football-Heini, mit dem du gegangen bist.“
    „Du bist immer noch ein Chauvinist.“
    „Ganz und gar nicht. Jedenfalls nicht mehr. Außer …“
    „Außer wenn es um mich geht?“
    Er zögerte lange mit seiner Antwort. Schließlich zuckte er mit den Schultern. Er biss die Zähne zusammen, als er sagte: „Etwas an dir erinnert mich an Nancy.“
    „Sie war Polizistin. Im Morddezernat. Deine Kollegin. Und du warst in sie verliebt.“
    „Stimmt. Aber ich weiß – ich weiß es ganz genau –, dass sie auf eigene Faust losgezogen ist, und deshalb musste sie sterben. Sie hat einen Fehler gemacht.“
    „Auch ein Polizist kann Fehler machen. Du könntest einen Fehler machen“, erinnerte sie ihn.
    Er lächelte. „Schon möglich.“
    „Doch du passt auf.“
    „Darauf kannst du wetten.“
    „Also …?“
    „Soll ich dir mal was sagen?“ Er wandte ihr das Gesicht zu. Auf dem weißen Kissen wirkte es noch gebräunter als sonst. „Polizisten können ziemliche Arschlöcher sein. Frauen, Männer, Schwule, Heteros, egal was. Macho-Typen mit großen Kanonen, Frauen, die sich ständig angegriffen fühlen … Polizisten sind auch nur Menschen. Ein paar von den Kerlen sind echt üble Typen geworden. Aber die meisten sind in Ordnung. Ich habe einen kennen gelernt, als ich ein Kind war. Er hat sich wirklich anständig verhalten, als ich mal ’ne Dummheit gemacht habe. Da ist mir klar geworden, dass dieser Cop tatsächlich etwas bewirken konnte. So wie er verstehe auch ich meinen Job. Etwas bewirken können. Ich sehe das bei Kollegen immer wieder. Oft sind es nur Kleinigkeiten. Manchmal bemühen wir uns erfolglos. Ziemlich oft sogar. Das heißt nicht, dass wir es nicht immer wieder versuchen werden. Kannst du etwas für dich behalten? Ich gestehe, dass ich von dem Bordon-Fall besessen bin. Und ich weiß, dass es zwischen ihm und unserer Miss Unbekannt eine Verbindung gibt. Irgendwo ist das Puzzleteil versteckt, das dieses Bild vervollständigt. Ich weiß bloß noch nicht, wo ich suchen muss. Vielleicht verstehe ich deshalb deine Haltung zu der Sache mit Stuart. Deshalb stelle ich ja auch hier und da ein paar Fragen und recherchiere ein bisschen auf eigene Faust. Ich gehe jede Wette ein, dass wir die Identität unserer unbekannten Toten herausbekommen, wenn morgen deine Zeichnung in der Zeitung steht. Das bedeutet, dass ich eine Menge zu tun haben werde. Du musst also Verständnis dafür haben, wenn es mit der anderen Sache noch ein bisschen dauert.“
    Sie fuhr mit der Fingerspitze über seine Wange. „Ich bin dir schon für die kleinste Unterstützung dankbar.“
    Er umfasste ihren Finger und liebkoste ihn mit der Zungenspitze. „Hey, du bist doch nicht etwa nur deshalb hier, weil du mich für einen fähigen Ermittler hältst, der ein paar Antworten für dich herausfinden kann?“
    Sie lächelte verschmitzt. „Ich bin hier, weil ich meine, dass du auf einem anderen Gebiet große Fähigkeiten hast.“
    „Ach so. Du willst also nur meinen Körper.“
    „Kopf oder Körper. Du kannst es dir aussuchen“, sagte sie. „Jetzt sag du mir mal – bin ich etwa nur hier, weil ich zeichnen kann? Oder weil ich praktischerweise in der Nähe wohne und die für dich interessanten Körperteile habe?“
    „Praktischerweise in der Nähe, die interessanten Körperteile … und die Haarfarbe. Ich stehe auf Rothaarige.“
    Sie lachte, und er zog sie näher zu sich. Seine Hände streichelten ihren Rücken, und seine Finger zwickten zärtlich ihre Hüften. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf.
    Oder bin ich hier, weil ich dich an Nancy erinnere?
    Doch das fragte sie ihn lieber nicht.
    Sie wollte auch gar nicht weiter darüber nachdenken, als er mit seinen Lippen ihre Haut zu erkunden begann.
    Der Wecker hatte noch nicht geklingelt. Ashley war sicher, dass es noch mitten in der Nacht war, aber das Pochen an Jakes Kajütentür hätte Tote aufwecken können.
    „Was zum Teufel soll das?“ murmelte er ärgerlich, während er aus dem Bett sprang und nach seiner Badehose griff.
    „Jake!“
    „Es ist Marty“, sagte er knapp, bevor er aus dem Schlafzimmer lief.
    Immer noch schlaftrunken,

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