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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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den Job anzunehmen, als wir … als ich dich gesehen habe. Erst heute Morgen hatte ich ein Gespräch, um mehr darüber zu erfahren. Ich hätte gar nichts sagen können, weil ich gar nichts gewusst habe.“ Er quittierte ihr Geständnis mit Schweigen. Sie redete zu viel, das war ihr klar. So als ob ihr Stille im Moment unerträglich wäre. „Ich kann mir vorstellen, dass du überrascht warst, mich dort zu sehen … bei einer Arbeit, die so wichtig für deine Untersuchung ist. Ich habe es selber erst auf dem Weg zum Leichenschauhaus erfahren. Habe ich dir nicht gesagt, dass ich jahrelang Kunst studiert habe? Normalerweise ist es ja so, dass die Leute erst eine Beziehung anfangen und dann Sex haben und nicht erst Sex und dann eine …“
    Sie stockte. Hatten sie überhaupt eine Beziehung? Sie war sich nicht sicher.
    „Miss Montague?“
    „Ja?“
    „Halten Sie den Mund“, befahl er, ehe sie mehr sagen konnte. Ihre Lippen trafen sich erneut. Sein Kuss war immer noch sanft, aber sie spürte auch sein Verlangen. Dieses Gefühl elektrisierte sie. Sie schmiegte sich an ihn und presste ihren Mund auf seine Lippen. Seine Zunge war fordernd und ließ keinen Zweifel daran, dass er mehr wollte. Sie genoss die Wärme seines Körpers, seine erfahrenen Hände, und ihr Verlangen ließ sie erneut in einen Taumel der Lust stürzen, so dass die Welt und die Wirklichkeit um sie herum versanken. Später lag sie still neben ihm, döste weg, schreckte auf und spürte, dass er ebenfalls wach war.
    „Jake?“
    „Ja?“
    „Warum bist du heute Abend ins Krankenhaus gekommen? Hast du irgendetwas Neues erfahren?“
    „Leider nicht.“ Er drehte sich nicht zu ihr um.
    „Aber du glaubst mir? Dass mehr hinter Stuarts Unfall steckt?“
    Eine Weile sagte er nichts, dann sah er sie an. „Ashley … ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Ich weiß, dass Carnegie ein fähiger Polizist ist. Ich kann selber ein paar Nachforschungen anstellen, vor allem bei dieser Zeitung, für die Stuart freiberuflich gearbeitet hat. Aber du musst dir wirklich im Klaren darüber sein, ob deine Vermutung auf einer soliden Grundlage basiert oder …“
    „Oder was?“
    Er stützte sich wieder auf seinen Ellbogen, während er ernst weitersprach. „Oder ob du nur Schuldgefühle hast, weil du mal mit ihm geschlafen und dann den Kontakt zu ihm abgebrochen hast.“
    Es kam ihr vor, als habe ihr jemand einen Eimer eiskaltes Wasser über den Körper geschüttet. Ärgerlich stützte sie sich ebenfalls auf, so dass sie ihm in die Augen blicken konnte. Um ihn nicht in seinem Irrtum zu bestärken, würde sie keinesfalls auf seine Bemerkung eingehen. „Wirklich? Beruht dein Gefühl, dass jemand in dein Boot eingebrochen ist, etwa auch nur auf der Tatsache, dass du mit deiner Kollegin geschlafen hast?“
    Die Heftigkeit seiner Reaktion erschreckte sie. Mit einem Satz sprang er aus dem Bett, als ob ein Wirbelsturm durch die Kabine gefahren wäre, und ging nackt hinaus – vermutlich auf der Suche nach seiner Badehose.
    Ashley blieb noch einige Sekunden liegen. Plötzlich war es sehr kühl geworden. Sie biss sich auf die Lippe. Das wars dann wohl. Ihre verrückte, spontane Affäre war beendet. Wie ihr Herz darauf reagieren würde – nun, darüber wollte sie jetzt lieber nicht nachdenken. Im Moment wusste sie nur, dass sie hier nichts mehr verloren hatte.
    Sie begann, ihre Sachen zusammenzusuchen, die in der ganzen Kabine verstreut waren. So würdevoll wie möglich verließ sie das Schlafzimmer und stieg die zwei Stufen in den Wohnbereich hinunter, um dort ihre restlichen Sachen zusammenzusuchen. Die Tür zum Deck stand offen. Eine warme Brise kam herein; sie roch nach Salz und Meer.
    „Geh nicht.“
    Gerade hatte sie ihren BH entdeckt. Sie drehte sich um und stieß mit dem Kopf an die Küchentheke. Er kam in die Kabine zurück, schloss die Tür und stellte sich vor sie, ohne auf das knappe Kleidungsstück zu achten, dass sie sich vor die Brust hielt. Sie rieb sich die schmerzende Stelle, und er schaute sie fest an. „Bitte geh nicht. Ich möchte dir etwas erzählen – wenn du willst.“ Sie nickte, ohne die Hand von der anschwellenden Beule zu nehmen. Es war eine merkwürdige Situation. Er hatte sie nicht verletzen wollen, und sie wollte den Eindruck vermeiden, dass er es getan hatte.
    „Ich höre dir zu“, sagte sie leise.
    „Ich habe nie mit Nancy geschlafen. Niemals. Ich weiß nicht, wer dir das erzählt hat. Es spielt auch keine Rolle. Viele Leute haben uns

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