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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie ungläubig.
    Die schwere Last rollte von ihr. In der Dunkelheit tastete eine Hand nach der ihren und zog sie hoch. Ihr wurde schwindlig, als sie auf die Füße kam.
    Plötzlich wurde es hell auf der
Gwendolyn
. Jake hatte den Lichtschalter betätigt und stand vor ihr, nur mit einer Badehose bekleidet. Die Hände hatte er in die Hüften gestützt, und seine Augen funkelten zornig. „Was zum Teufel fällt dir ein, hier herumzuschnüffeln?“ fragte er barsch.
    „Ich habe nicht herumgeschnüffelt“, entgegnete sie empört. „Du hast gesagt, dass du mit mir reden wolltest. Was zum Teufel hast du denn getan? Schlägst du jeden zusammen, der dich besuchen will?“
    „Du bist auf Zehenspitzen übers Deck geschlichen. Seitdem hier mal eingebrochen wurde …“
    „Es war stockdunkel. Ich war nicht sicher, ob du zu Hause warst, ob du schon geschlafen hast, oder ob … Was soll das heißen – jemand ist hier eingebrochen?“
    „Neulich ist hier jemand nachts eingebrochen. Und er oder sie sind noch mal gekommen. Das weiß ich ganz genau.“
    „Bist du bestohlen worden?“
    „Rede keinen Unsinn.“
    „Sag du mir nicht, dass ich keinen Unsinn reden soll. Die Vermutung liegt doch nahe, oder? Warum sollte sonst jemand das geheiligte Anwesen des großen Detective Dilessio betreten? Nur damit er sagen kann, er sei mal auf deinem Hausboot gewesen?“
    Er musterte sie mit einem wütenden Blick. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und begann, auf dem schmalen Deck auf und ab zu laufen. Unvermittelt blieb er stehen und schaute über die Pier zu Nicks Bar hinüber. Ashley folgte seinem Blick.
    Nichts war zu sehen.
    Plötzlich wandte er sich zu ihr um. „Ist alles in Ordnung?“
    „Klar. Ich mag es, wenn man mich zu Boden wirft. Und am tollsten ist es, wenn der Schmerz im Kopf nachlässt.“
    Erschrocken zuckte sie zurück, als er eine Hand ausstreckte, um sie zu berühren. Sie riss sich zusammen. Seine Finger massierten die schmerzhafte Stelle an ihrem Kopf.
    „Im Ernst – gehts dir gut?“
    „Noch ein bisschen zittrig, aber sonst okay“, sagte sie. Erstaunlich, wie schnell sich der Tonfall seiner Stimme ändern konnte.
    Er ließ die Hand sinken und schaute wieder in die Nacht hinaus.
    „Jake, was zum Teufel geht hier eigentlich vor?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Aber …“
    „Zweimal ist jemand auf dem Boot gewesen.“
    „Und es ist nichts verschwunden?“
    „Nein. Jedenfalls vermisse ich nichts.“
    „Warum sollte dann jemand eingebrochen sein?“
    „Keine Ahnung. Sie müssen nach etwas gesucht haben.“
    „Und was?“
    Er schüttelte den Kopf. „Das weiß ich eben nicht.“
    „War die Tür abgeschlossen?“
    „Ja.“
    „Ist das Schloss aufgebrochen worden?“
    „Nein.“
    „Also dann …“
    „Dieses Mal ist es wirklich meine Schuld. Ich hätte die Schlösser auswechseln lassen müssen.“
    Sie zögerte. „Wer hat sonst noch einen Schlüssel?“
    Es dauerte einen Moment, bis er achselzuckend antwortete: „Nick hat einen.“
    „Nick würde niemals ohne deine Erlaubnis dein Boot betreten. Niemals. Wenn du glaubst, dass er nachlässig mit deinem Schlüssel ist, dann solltest du das verdammte Ding besser wieder an dich nehmen. Ich bin sicher, dass er nur helfen wollte – Handwerker hereinlassen, wenn nötig, oder …“
    „Ich habe absolutes Vertrauen in Nick“, versicherte Jake ihr.
    Ein paar Sekunden lang schwieg sie. „Was dann?“
    Er hob die Schultern. „Vor einigen Jahren … gab es noch einen weiteren Schlüssel.“ Er schloss die Augen. „Meine Kollegin hatte einen. Das ist schon lange her.“
    „Die Frau, die gestorben ist?“ fragte sie leise.
    Er sah sie an. „Ja.“ Sein Blick fiel wieder auf die Laternen, die die Gegend rund um Nicks Bar in ein weiches Licht tauchten. Dann zuckte er erneut mit den Schultern. „Ich hatte es total vergessen, als es das erste Mal passiert ist. Erst kürzlich ist es mir wieder eingefallen. Ich dachte, dass ihr Mann möglicherweise den Schlüssel hat. Aber er bestreitet es.“
    „Vielleicht sagt er nicht die Wahrheit.“
    „Vielleicht.“
    „Warum lässt du nicht die Spurensicherung kommen? Möglicherweise finden die etwas.“
    Er nickte, schien aber nicht sonderlich überzeugt von dem Vorschlag.
    Ihre Blicke trafen sich. „Ich bin sicher, dass wer auch immer auf der
Gwendolyn
war, keine Fingerabdrücke hinterlassen hat. Die Person hat bestimmt Handschuhe getragen.“
    Eine Minute lang schwieg Ashley. „Es ist also nichts verschwunden,

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