Am Anfang war der Tod
nächsten Tagen.
Nachdem sie das alles erfahren hatte, fuhr sie zum Coconut Grove, um David zu treffen. Sie war ziemlich besorgt.
Er begrüßte sie herzlich und setzte sich ihr gegenüber. Sobald die Kellnerin ihnen Kaffee gebracht hatte, begann er mit seinem Bericht. „Es heißt, dass eins von euch Mädchen den Stecker herausgezogen hat.“
„Das ist doch Unsinn“, entgegnete sie empört. „Aber Sie wissen doch etwas, oder? Ich denke, es wäre besser, wenn Sie es mir auf der Stelle erzählten.“
„Moment mal. Schließlich habe ich Sie angerufen, um Ihnen etwas zu sagen. Wenn Sie nicht sofort mit diesem Polizistengetue aufhören, verschwinde ich.“
Ashley rutschte auf ihrem Stuhl zurück. „Wir haben keine Stecker herausgezogen. Was also ist passiert?“
„Woher soll ich das wissen, verdammt noch mal?“
„Sie waren doch da.“
„Ja, aber nicht in seinem Zimmer. Glauben Sie im Ernst, dass sie mich zu ihm lassen würden?“ fragte er kopfschüttelnd. „Eins jedoch kann ich Ihnen versichern: Lucy Fresia ist nicht verrückt. Sie gehört nicht zu den Müttern, die einen Blackout haben, nur weil sie ihren Sohn nicht länger leiden sehen können. Ich war zwar nicht im Zimmer, aber ich war die ganze Zeit in der Nähe und habe alles mitbekommen, was um mich herum passiert ist. Nur seine Eltern und das Krankenhauspersonal durften zu ihm.“
„Wie können Sie da so sicher sein? Vielleicht sind Sie gestern Abend doch mal für ein paar Minuten in die Cafeteria gegangen, um sich einen Kaffee zu holen?“
Er atmete tief durch und sah sie durchdringend an. Er wollte nicht zugeben, dass ihm etwas entgangen sein könnte. „Meinen Job mache ich ordentlich. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann halte ich es auch durch.“
„Also hat es einer vom Krankenhauspersonal auf ihn abgesehen?“
„Das bezweifle ich.“
„Das haben Sie doch gerade gesagt?“
„Ich hätte sagen sollen, dass nur Leute, die aussahen wie Krankenhauspersonal, in seinem Zimmer ein und aus gingen.“
Er schwieg, als die Kellnerin kam, um ihre Bestellung entgegenzunehmen. Ashley hatte eigentlich gar nichts essen wollen, aber plötzlich merkte sie, dass sie fast verhungerte. Sie bestellte ein großes Frühstück, während ihr Begleiter sich für Orangensaft und Toast entschied. Ihr Appetit schien ihn zu amüsieren.
„Essen Sie immer so viel?“
„Nur wenn ich hungrig bin.“ Die Kellnerin war verschwunden. Sie hätte sich also nicht vertraulich nach vorne beugen müssen, tat es aber trotzdem. „Mit anderen Worten, Sie glauben, dass jemand, der sich als Arzt oder Krankenschwester verkleidet hat, in sein Zimmer gegangen ist und den Stecker herausgezogen hat?“
„Genau das glaube ich. Jetzt erzählen Sie mir bloß nicht, ich hätte zu viele Filme gesehen.“
„Das hatte ich gar nicht vor.“ Sie war von der Wahrheit seiner Worte überzeugt. Genauso wie sie davon überzeugt war, in der Tiefgarage von jemandem verfolgt worden zu sein, der wie ein Arzt aussah. „Ich glaube Ihnen, und das macht mir ziemlich Angst. Also ist jemand im Arztkittel ins Zimmer gegangen und hat den Stecker herausgezogen. Aber hätte Lucy das nicht bemerkt? Sie saß doch die ganze Zeit neben ihm.“
„Nicht, wenn sie fest geschlafen hat.“
„Sie wäre bestimmt wach geworden.“
„Nicht unbedingt. Die arme Frau war doch total erschöpft. Und es wäre ihr bestimmt nicht aufgefallen, müde, wie sie war, oder sie hätte sich nichts dabei gedacht, wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester ins Zimmer gekommen wäre und sich an den Geräten zu schaffen gemacht hätte.“
Ein paar Sekunden lang schwieg Ashley. Es klang ziemlich weit hergeholt, aber schließlich hatte es auch abwegig geklungen, als sie die Polizisten davon überzeugen wollte, dass sie in der Tiefgarage verfolgt worden war. Wenn das eine stimmte, konnte das andere genauso wahr sein.
„Wenn es richtig ist, was Sie sagen, dann ist Stuart auch jetzt in Gefahr.“
„Ich weiß. Aber es ist heller Tag – mehr Leute sind in der Nähe. Und sein Vater sitzt in diesem Moment neben seinem Bett. Außerdem dachte ich, dass Sie vielleicht noch mal ins Krankenhaus fahren.“
Ashley schüttelte den Kopf. „Nathan Fresia glaubt, dass Karen, Jan oder ich den Stecker zufällig herausgezogen haben.“
„Vielleicht sollten Sie noch mal mit ihm reden.“
„Vielleicht sollten wir erst mal die Wahrheit herausfinden.“ Sie beugte sich wieder über den Tisch. „Neulich nachts haben Sie gesagt, dass Sie
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