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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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davon überzeugt, dass jemand früher am Tag hier gewesen war. Erschöpft ließ sie sich aufs Bett fallen. Dabei war es noch gar nicht so spät. Vielleicht war es lächerlich von ihr und Jan, sich so große Sorgen um Karen zu machen. Dennoch … die roten Flecken auf dem Boden der Duschkabine ließen sich nicht leugnen.
    Auf dem Weg zum Wagen klingelte sein Handy. Jake war überrascht, Carnegie am anderen Ende der Leitung zu hören. „Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich wirklich froh bin über die Wachposten, die Sie ins Krankenhaus abgestellt haben.“
    „Ist etwas passiert?“ erkundigte er sich schuldbewusst. Er hatte Ashley versprochen, sich um den Fall zu kümmern, aber er war mit seinen eigenen Angelegenheiten so sehr beschäftigt gewesen, dass er gar nicht mehr an Stuart Fresia gedacht hatte, seitdem er Marty mit der Sache betraut hatte.
    „Nicht wirklich. Nur dass ich nochmal mit dem Typen reden wollte, der für dieselbe Zeitung wie Fresia arbeitet. Und soll ich Ihnen was erzählen? Den Kerl gibts gar nicht.“
    „Was soll das heißen, es gibt ihn nicht? Hat er nicht alle möglichen Leute damit genervt, man müsse den Unfall näher untersuchen und dass Stuart Fresia hinter irgendeiner Sache her war?“
    „Richtig. Aber als ich ihn heute unter der Nummer, die er mir gegeben hatte, erreichen wollte, hat sich eine Pizzeria gemeldet. Deshalb bin ich zur Redaktion gefahren, habe mit den Leuten gesprochen und seine Sozialversicherungsnummer bekommen. Es stellte sich heraus, dass sie einem Kerl gehörte, der im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen ist. Also bin ich wieder ins Krankenhaus gefahren, wo er sich die ganze Zeit herumgetrieben hat. Aber jetzt war er auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Was das alles zu bedeuten hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Deshalb habe ich jetzt dafür gesorgt, dass die Kosten für die Rund-um-die-Uhr-Bewachung zu Lasten der Polizei gehen. Das wollte ich Ihnen nur sagen.“
    „Danke, Carnegie, vielen Dank. Morgen Vormittag bin ich nicht in der Stadt, aber ich habe mein Handy dabei. Wenn Sie etwas Neues erfahren, rufen Sie mich bitte sofort an. Und falls Sie nichts dagegen haben, werde ich auch ein paar Nachforschungen anstellen, wenn ich zurück bin. Sollte Ihnen etwas einfallen, das ich tun könnte, lassen Sie es mich bitte sofort wissen.“
    „Einverstanden. Ich halte Sie auf dem Laufenden.“
    „Sie arbeiten aber lange“, bemerkte Jake mit einem Blick auf seine Armbanduhr.
    „So lange nun auch wieder nicht. Ich möchte wetten, dass Sie sich bestimmt auch nicht nach der Stechuhr richten.“
    „Glauben Sie, dass wir jung sterben werden?“
    Am anderen Ende der Leitung ertönte ein glucksendes Lachen. „Damit ist es für mich ohnehin zu spät“, meinte Carnegie trocken. „Aber Sie sollten auf sich aufpassen.“
    „Mach ich.“
    Sie beendeten das Gespräch, und Jake überlegte, ob er Marty anrufen sollte, um ihm mitzuteilen, dass er am nächsten Vormittag nicht im Büro sein würde. Dann entschied er sich anders. Marty war vermutlich schon nach Hause gegangen. Er hatte ja schließlich ein Privatleben.
    Ein Privatleben …
    Plötzlich wollte er so schnell wie möglich nach Hause. Er hatte allen Grund, mit Ashley zu reden.
    Während der Fahrt rief er Blake an, um den Captain über seine Absichten zu unterrichten. Er half gerade seiner Tochter bei den Algebra-Aufgaben und erinnerte Jake noch einmal nachdrücklich daran, dass er den Fall nicht alleine bearbeitete und jeden Schritt in seinem Protokoll festhalten sollte. Jake räumte dem Captain gegenüber ein, dass der Anruf möglicherweise eine Finte war, aber wenn dem so wäre, dann sei dieser Plan im Gefängnis ausgeheckt worden. Falls er jedoch echt war, dann schien Bordon vor allen Angst zu haben – außer vor seinem Vertrauensmann. Wie dem auch sein mochte, Blake segnete die Fahrt ab.
    Nach seiner Unterredung mit Blake rief er noch im Gefängnis an, um für den nächsten Morgen ein Treffen mit Bordon zu vereinbaren.
    Bordon war der Schlüssel zu allem. Davon war er überzeugt.
    Auch nach stundenlangen Verhören hatte der Mann sein Geheimnis nicht preisgegeben. Weder die drohende Todesstrafe noch die Aussicht auf eine jahrelange Gefängnishaft hatten sein Schweigen brechen können. Merkwürdig, dass er jetzt reden wollte, wo seine Freilassung zum Greifen nahe war.
    Jakes Handflächen wurden feucht, während er das Steuer umklammerte. Würde er es fertig bringen, nicht handgreiflich zu werden, wenn Bordon gestehen

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