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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gemacht?“
    „Nur einen Blick in die Duschkabine geworfen.“ Er ist riesig, dachte sie. Seine breiten Schultern füllten den Türrahmen aus. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Wenn Len nun ein Mörder war? Polizisten gerieten manchmal auf Abwege.
    Sie hatte ihre .38er-Spezial in der Tasche, und sie wussten beide, dass sie damit umzugehen verstand. „Verschwinden wir von hier. Karen ist jedenfalls nicht zu Hause.“
    Einen Moment lang sah es so aus, als würde er stur stehen bleiben und sie am Fortgehen hindern. Dann schüttelte er den Kopf und trat zur Seite. „Du kennst deine Freundin besser als ich. Aber ich glaube auch, dass du überreagierst. Ich bin sicher, dass es ihr gut geht. Selbst deine beste Freundin kann ein Geheimnis haben.“
    „Das ist natürlich möglich.“
    „Ashley, sie hat sich bloß krank gemeldet und ist nicht ans Telefon gegangen.“
    „Du hast ja Recht. Vielleicht sollte man wirklich nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen. Ich muss unbedingt ins Bett“, wechselte sie abrupt das Thema und bedeutete ihm, voranzugehen. Nach kurzem Zögern ging er hinaus.
    „Ich fahre dich nach Hause“, bot sie ihm an, als sie in ihrem Wagen saßen.
    „Ist nicht nötig. Curtis wartet bei Nick auf mich. Er hat mir gesagt, dass er mich mitnehmen würde.“
    „Na gut.“
    Eine Weile fuhren sie schweigend. Dann sagte Len: „Hat sie außer dir und Jan noch andere Freunde?“
    „Natürlich.“
    „Na also.“
    „Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Wahrscheinlich ist sie mit jemand anderem weggegangen.“
    Ashley fuhr zusammen, als ihr Handy klingelte. Rasch griff sie in ihre Tasche und nahm das Gespräch entgegen. Es war Jan.
    „Nun?“
    „Sie war nicht zu Hause. Ihr Auto steht in der Einfahrt, und sämtliche Zimmer sind superordentlich aufgeräumt.“ Und in der Dusche waren kleine Flecken, bei denen es sich möglicherweise um Blut handelt. Das sagte sie jedoch nicht. Es gab keinen Grund, Jan noch mehr zu beunruhigen. Jedenfalls nicht, ehe sie nicht wusste, was sie entdeckt hatte.
    Bald würde sie es wissen. Morgen früh wollte sie sich Mandy Nightingale anvertrauen, und sie würde ihr bestimmt helfen. Sie kannte Mandy zwar noch nicht sehr lange, vertraute ihr aber vollkommen. Sie würde ihre Befürchtungen gewiss nicht als Hirngespinste abtun. Und im Notfall gab es immer noch Jake.
    „Gehts dir gut?“ fragte Jan besorgt. „Ich hätte dich nicht alleine fahren lassen sollen.“
    „Ich war nicht allein. Ich bin auch jetzt nicht allein.“
    „Oh?“
    „Len Green ist bei mir.“
    „Sehr gut. Du hast einen Polizisten bei dir.“
    Ein Polizist, der möglicherweise auf Abwege geraten war. Was zum Teufel dachte sie da, und warum kam ihr dieser Gedanke überhaupt?
    „Was wollen wir jetzt also tun?“ fragte Jan.
    „Abwarten, ob sie heute Abend nach Hause kommt. Wenn wir morgen immer noch nichts von ihr hören, geben wir eine Vermisstenanzeige auf. Und dann sollen sich die Leute darum kümmern, die mit so etwas Bescheid wissen.“
    „Sie ist noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden verschwunden“, schaltete Len sich in ihr Gespräch ein. Er klang freundlich.
    Ashley achtete nicht auf ihn. „Wir versuchens beide weiter, sie heute Nacht zu erreichen“, schlug sie vor. Jan stimmte zu, und damit war das Gespräch beendet.
    Kurz darauf kamen sie bei Nick an. Ehe Ashley den Motor abstellte, fragte sie: „Bist du sicher, dass dich jemand nach Hause bringt?“
    „Ja. Curtis und Sandy waren beide der Ansicht, dass es eine gute Idee sei, nach dir zu sehen. Und da Sandy sowieso ausgehen wollte, hat er mich eben vorbeigebracht, und Curtis hat mir versprochen, hier auf mich zu warten.“
    „Gut. Dann gehe ich jetzt ins Bett.“
    Beide stiegen aus, und Len sah sie über das Wagendach hinweg an. Er salutierte. „Also dann, gute Nacht. Ich mach mich auf die Suche nach Curtis.“
    Sie nickte. Auf einmal kam sie sich lächerlich vor. „Len?“ sagte sie schuldbewusst.
    „Ja?“
    „Danke, dass du hinter mir hergefahren bist.“
    „Keine Ursache. Halt mich auf dem Laufenden. Ich … ich mag sie auch, weißt du.“
    Er ging in Richtung Terrasse. Ashley betrat das Haus durch den Seiteneingang. „Sharon?“ rief sie, als sie die Tür öffnete. „Nick?“
    Sie erhielt keine Antwort, und sie wollte nicht noch einmal in die Bar, um zu sehen, ob sie dort waren. Stattdessen ging sie in ihr Zimmer. Diesmal hatte sich nichts verändert. Nachdenklich schüttelte sie den Kopf. Noch immer war sie

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