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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Stirn. Noch nie in seinem Leben hatte er eine so tiefe, ganz und gar irrationale Angst empfunden.
    Er war nie ein zaghafter Mann gewesen. Jahrelang hatte er an seine Unbesiegbarkeit geglaubt, an sein Charisma, sein Talent, andere Menschen zu manipulieren. Er empfand keine Angst. Er verursachte sie.
    Aber wie alles andere war auch dies nur eine Illusion gewesen.
    Und nun, nur wenige Tage vor seiner Haftentlassung, verspürte er nicht nur Furcht, sondern abgrundtiefes Entsetzen. Plötzlich war die Freiheit, nach der er sich so sehr gesehnt, auf die er die ganze Zeit hingearbeitet und für die er Pläne geschmiedet hatte, eine Schrecken erregende Aussicht.
    Schweißbäche liefen ihm den Rücken hinunter.
    Sanders hörte auf, über Basketball und seinen Bierbauch zu reden, den er seit seinen Zwanzigern mit sich herumschleppte und den er erst im Gefängnis losgeworden war. Er starrte Peter an.
    „Hey, Mr. Bordon, gehts Ihnen nicht gut?“
    „Doch, doch. Es ist dieser Fraß. Ich habe auf ein Stück Knorpel gebissen“, brachte er hervor. Wieder schaute er sich um. Jeder seiner Mitgefangenen sah aus wie ein Mörder. Sanders’ Lächeln verlieh ihm das Aussehen eines Geisteskranken. Wenn Carson grinste, kam er einem vor wie ein Wolf, der im nächsten Moment seine Fänge in das Bein seines Nebenmanns schlagen würde.
    Peter zwang sich, die Ruhe zu bewahren. Die Polizei wusste überhaupt nichts. Es gab keine Beweise. Nichts war zurückgelassen worden. Er war immer sehr vorsichtig gewesen.
    Doch es war nicht die Aussicht, dass die Polizei möglicherweise die Wahrheit herausfand, die ihn vor Angst hatte erstarren lassen.
    Nach all dieser Zeit.
    Nach all den Jahren.
    Ashley trat wie wild um sich und versuchte, Raum zwischen sich und der unbekannten Bedrohung zu schaffen. Ihre Lungen brannten wie Feuer. Sie wusste immer noch nicht, wie ihr geschehen war. Sie wusste nur, dass sie unbedingt Sauerstoff brauchte.
    Sie schwamm unter dem Boot hindurch, um an der Steuerbordseite aufzutauchen. Eine Sekunde später sog sie keuchend Luft in ihre Lungen. Sie schrie auf, als sich Arme wie ein Schraubstock um ihre Beine klammerten und sie wieder unter Wasser zogen. Obwohl sie strampelte und sich wand, gelang es ihr nicht, sich aus dem Griff zu befreien. Dass sie im Wasser nichts erkennen konnte, machte ihre Panik nur noch größer.
    Plötzlich wurde sie losgelassen. Pfeilschnell schoss sie nach oben, und als sie auftauchte, sah sie vor sich einen Kopf auf der Wasseroberfläche.
    „Ashley?“
    „Jake?“
    „Verdammt noch mal, Ashley, was hast du dir dabei gedacht?“
    „Warum schreist du mich an? Schließlich hast du mich angegriffen.“
    „Warum schleichst du im Dunkeln auf meinem Boot herum?“
    „Hab ich gar nicht.“
    „Sah mir aber ganz danach aus.“
    Sie hätte ihn gegen die Schienbeine getreten, doch dafür war er zu weit entfernt. Außerdem hinderte sie das Wasser daran, weit genug auszuholen und genügend Schwung zu bekommen. Mit kräftigen Stößen schwamm er zur Leiter am Heck des Bootes und stieg aus dem Wasser. Sie folgte ihm. Er reichte ihr eine Hand, doch sie war viel zu aufgebracht, um sich von ihm helfen zu lassen. Sie beachtete ihn gar nicht, sondern kletterte aus eigener Kraft an Bord. Als sie ihm gegenüberstand, straffte sie die Schultern, um sich für die Auseinandersetzung zu wappnen. Aus ihren Kleidern troff das Wasser auf die Planken.
    „Jemand hat mich vom Boot gestoßen“, erklärte sie ihm.
    Er schüttelte den Kopf. „Es ist niemand hier außer dir. Und als ich an Bord kam, warst du bereits im Wasser. Ich habe dich für den Einbrecher gehalten, der schon einmal auf der
Gwendolyn
war.“
    Zu ihren Füßen hatte sich eine Pfütze gebildet.
    „Ich bin hergekommen, um dich zu fragen, ob du irgendetwas herausgefunden hast. Dein Freund, der Experte für Fingerabdrücke, war hier.“
    „Skip.“
    „Ja, Officer Conrad. Und dann war ich blöd genug, bei dir sauber zu machen. Als ich an Deck ging, habe ich ein Geräusch gehört. Ich bin hochgegangen und über Bord gestoßen worden.“
    „Ashley, schau dich doch um. Die Piers sind menschenleer. Nirgendwo ist jemand zu sehen.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Stimmt. Logischerweise und allem Anschein nach hast du mich also gestoßen.“
    „Du weißt, dass das nicht wahr ist.“
    „Richtig. Aber du glaubst, dass jemand auf deinem Boot war. Deshalb hast du doch den Fingerabdruck-Menschen kommen lassen. Warum findest du es daher so abwegig, dass

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