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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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voreiligen Schlüsse. Ich will sie erst mal auf dem Tisch haben. Und vergessen Sie nicht, worüber wir bereits gesprochen haben, Jake. Es gibt Nachahmungstäter. Hier draußen laufen jede Menge verrückter Typen herum, die Morde bis ins Kleinste studieren und sie nahezu perfekt kopieren. Wie oft sind einem Serientäter schon Mordopfer zugeordnet worden, die in Wirklichkeit ein anderer umgebracht hat.“
    Fragend zog Jake die Augenbrauen hoch.
    Gannet grinste. „Sehen Sie – auf diese Weise können wir noch eine Menge voneinander lernen – Sie von Leichenbeschau, ich von Polizeiarbeit.“ Er verstummte und betrachtete wieder das Opfer. Als er weitersprach, klang seine Stimme ernst. „Wie ich schon sagte, ich werde mich umgehend darum kümmern. Besuchen Sie mich später im Leichenschauhaus. Ich habe übrigens gehört, dass Sie Ihr Hausboot verlegt haben.“
    „Ja, ich bin umgezogen. Gestern.“
    Gannet beobachtete ihn scharf. „Das freut mich zu hören. Ein Tapetenwechsel ist immer gut.“
    „Die Tapeten habe ich nicht gewechselt“, antwortete Jake trocken. „Und es ist immer noch dasselbe Boot.“
    „Immerhin … eine neue Perspektive. Wenn Sie aufwachen, haben Sie eine andere Aussicht.“
    „Ja.“ Mehr sagte er nicht dazu. Er hatte das Gefühl, dass Gannet ebenso wie manch anderer in seinem Kollegenkreis davon überzeugt war, dass er mit Nancy mehr als nur den Streifenwagen geteilt hatte. Eine Veränderung konnte also nur von Vorteil sein – selbst wenn seit Nancys Tod schon fünf Jahre vergangen waren.
    Er wusste, dass er etwas zu seiner Verteidigung hätte vorbringen können – obwohl er überhaupt nicht angegriffen worden war.
    Aber er sah überhaupt keine Veranlassung, sich vor irgendjemandem zu rechtfertigen. Die polizeiliche Untersuchung hatte jeglichen Verdacht ausgeräumt – jedenfalls, was die fragliche Nacht anbetraf. Die allgemeine und auch durchaus logische Meinung war gewesen, dass Nancy, verzweifelt über das Auseinanderbrechen ihrer Ehe und den zunehmenden Druck in ihrem Job, eine Nacht lang über die Stränge schlagen wollte, um ihre Probleme zu vergessen. Sie hatte sich mit jemandem getroffen, ein paar Drinks gehabt, ein paar Pillen eingeworfen … und war tödlich verunglückt. Aber eines hatten Jake und Brian gemeinsam – sie hatten beide Nancy sehr gut gekannt. Nach Nancys Tod war es Jake ziemlich dreckig ergangen. Selbst die Tatsache, dass Bordons Sekte zerschlagen worden war, änderte nichts daran. Mit geradezu manischer Besessenheit versuchte er, diese beiden Ereignisse miteinander in Verbindung zu bringen. Oft war er nahe daran, die Grenze zwischen polizeilicher Befragung und körperlicher Bedrohung zu überschreiten, weshalb man ihn auch zur Rede gestellt hatte. Die Sitzungen mit dem Polizeipsychiater hatten ihm überhaupt nicht gepasst, obwohl es durchaus üblich war, dass Beamte nach dem Tod eines Kollegen psychologisch betreut wurden. Nach einer Weile hatte er erkannt, dass er ein wenig kürzer treten musste. Nach außen hin war er wieder der besonnene und erfahrene Polizist, der sich so eng wie möglich an seine Vorschriften hielt.
    Seine Ansicht über die Umstände der Tat hatte er jedoch nie geändert. Und nach wie vor war er fest entschlossen, der Sache eines Tages auf den Grund zu gehen.
    „Ich würde auch gerne auf dem Wasser wohnen“, sagte Gannet.
    „Kommen Sie mich doch sonntags mal besuchen. Ich habe auch ein kleines Motorboot. Angeln ist gut für die Seele.“
    „Hört sich nicht schlecht an.“ Gannet verzog das Gesicht. „Vielleicht gibt mir meine Frau einen freien Tag.“
    „Bringen Sie sie doch einfach mit.“
    „Sie steht nicht auf Bier.“
    „Dann werde ich eine Flasche Wein für sie besorgen.“
    „Ich werde Sie beim Wort nehmen, das verspreche ich Ihnen“, antwortete Gannet.
    „Dr. Gannet, Detective Dilessio?“
    Jake drehte sich um. Mandy Nightingale war zurückgekommen. „Sind Sie soweit fertig, damit die Leiche abtransportiert werden und ich meine restlichen Aufnahmen machen kann?“
    „Keine Einwände, Mandy“, sagte Gannet.
    „Jake?“ fragte sie.
    Er nickte. „Ich schließe mich ihm an.“
    „Gut.“ Leise fügte sie hinzu: „Vielleicht sollten Sie wissen, Jake, dass Ihre Kollegen da vorne eine Meute von Reportern im Zaum zu halten versuchen.“
    „Soll ich mich um sie kümmern?“ bot Martin an.
    Jake schüttelte den Kopf. „Ist schon okay. Einige von unseren Leuten sollen von Haus zu Haus gehen, um die Anwohner zu befragen. Ich

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