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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dir, Nick. Vielen Dank euch beiden.“
    Sie ging zur Küchentür, öffnete sie – und stand einem Mann gegenüber.
    Das schien allmählich Routine zu werden.
    Mit dem Unterschied, dass sie Sandy Reilly gut kannte. Er gehörte schon seit mindestens sieben Jahren zu Nicks Stammgästen. Mit seinem wettergegerbten und faltigen Gesicht sah er wie über neunzig aus. Vermutlich war er eher an die siebzig, aber niemand hatte ihn jemals danach gefragt, und er hatte auch nie von sich aus über sein Alter gesprochen. Er wohnte auf einem der Hausboote im Hafen, wo er allerdings nicht halb so viel Zeit verbrachte wie in Nicks Bar.
    „Tag, Sandy.“
    „He Mädel, du siehst richtig schick in der Uniform aus.“
    „Vielen Dank.“
    „Cops, Cops, Cops, wohin man auch guckt – sie sind überall.“
    „Wirklich?“
    Sandy lachte.
    „Weißt du eigentlich, wie viele Polizisten sich hier herumtreiben?“
    „Einige sinds bestimmt, aber genau weiß ich es nicht. Schließlich fragen wir unsere Gäste nicht nach ihrem Beruf.“
    „Curtis Markham, der grauhaarige Typ, der immer Budweiser trinkt und mit seinem zwölfjährigen Jungen in der hintersten Ecke sitzt. Spielt viel Pool-Billard. Er ist Polizist in South Miami. Und Tommy Thistle – du kennst doch Tommy. Der ist von der Polizei in Miami Beach.“
    „Ja, ich kenne Tommy. Und Curtis auch. Schließlich habe ich sie als Referenzen genannt.“
    „Und dann ist da noch Jake.“
    „Jake?“
    „Sag bloß nicht, dass du den nicht kennst.“
    „Sollte ich?“
    „Aber klar. Na ja, er ist kein Stammgast … ist es auch nie gewesen. Kommt manchmal sonntags vorbei. Großer Kerl. Dunkelhaarig. Ausgezeichnete Kondition. Er arbeitet beim Morddezernat von Miami-Dade. Soll ein hohes Tier sein. Wenn du ihn nicht kennst, solltest du ihn vielleicht mal kennen lernen. Wenn ich’s mir so recht überlege, wirst du ihn bestimmt bald treffen. Jetzt, wo sein Boot praktisch gegenüber der Bar liegt, wird er sicher öfter vorbeikommen.“
    Sandy schwatzte weiter, aber Ashley hörte nicht mehr zu, nachdem der Name Jake gefallen war. Groß. Dunkelhaarig. Morddezernat von Miami-Dade.
    Plötzlich ging ihr ein Licht auf. Er musste der Typ sein, dem sie am Samstagmorgen den heißen Kaffee übers Hemd gegossen hatte.
    Er gehörte also zur Polizei von Miami-Dade. Na prima!
    „Ist das nicht toll? Ich bin mit ’ner Menge von Leuten bekannt. Sag mir Bescheid, falls du mal irgendjemandem vorgestellt werden möchtest.“
    „Danke“, sagte Ashley knapp. „Ich kenne den Mann, von dem du sprichst. Das heißt, ich habe ihn mal hier gesehen. Jake – so heißt er?“
    „Jake Dilessio. Detective Dilessio. Und wie gesagt, eines Tages werde ich euch zwei miteinander bekannt machen. Na ja, Nick könnte das eigentlich auch tun.“
    „Schon gut, ich lege keinen Wert auf eine offizielle Vorstellung.“ Diese Angelegenheit sollte sie besser auf sich beruhen lassen. Sie hatte keine Lust, sich bei ihm zu entschuldigen.
    Vielleicht würde sie das nächste Mal, wenn sie den Kerl sah, ein bisschen höflicher sein, aber sie würde bestimmt nicht vor Ehrfurcht erstarren, nur weil sie jetzt wusste, wer er war.
    „Alles klar, Ashley?“
    „Natürlich.“
    „Du guckst so komisch. Habe ich was Falsches gesagt?“
    Sie hatte keine Lust, mit Sandy darüber zu reden. Warum auch? Er wusste wahrscheinlich ohnehin über alles, was sich bei Nick abspielte, bestens Bescheid. „Wirklich, Sandy, mir gehts gut. Eigentlich ist es doch gar nicht schlecht, dass es in der Gegend so viele Cops gibt. Ist schon komisch, dass ich den meisten Teil meines Lebens hier verbracht habe und du trotzdem mehr über unsere Kundschaft weißt als ich.“
    „Na ja, du bist nicht häufig hier, und als Kind hast du auch nicht so viel mitgekriegt. Nick hat immer darauf geachtet, dass du dich nicht so oft in der Bar herumtreibst. Und ich habe nun mal nichts anderes mehr zu tun, als die Leute zu beobachten.“
    „Glaubst du, dass es daran liegt? Ich habe mal Kunst studiert. Eigentlich müsste ich die Leute viel intensiver beobachten. Trotzdem ist es schön zu wissen, dass es hier einen gibt, der so viele Leute kennt, die ich vielleicht mal um Hilfe bitten kann. Und wie fühlst du dich – mit so vielen Cops um dich herum?“
    „Na, ziemlich sicher. Und ich hoffe, dass du bald auch einer von ihnen bist. Ich weiß, dass du das Zeug dazu hast, zu den vierzehn Prozent zu gehören.“
    „Vierzehn Prozent?“ fragte sie verständnislos. In Gedanken war sie immer

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