Am Anfang war der Tod
kümmere mich schon um die Zeitungen. Ich glaube, das hier ist was für dich.“
Jake runzelte die Stirn und übernahm die Verbindung. „Dilessio.“
„Jake?“
Er stöhnte innerlich. „Brian?“
„Ich habe die Geschichte in der Zeitung gelesen. Es gibt ein neues Mordopfer.“
„Ich weiß es, Brian.“
„Vielleicht hatte Nancy etwas in Erfahrung gebracht, was sie besser nicht gewusst hätte.“
„Auch mit der Frage habe ich mich sehr intensiv beschäftigt.“
„Ja, aber jetzt gibt es wieder eine Tote.“
„Ich habe es mitbekommen, Brian.“
„Ja, ja. Ich meine nur, dass wir vielleicht noch mal drüber reden sollten. Und … es tut mir Leid wegen neulich.“
„Schon gut.“
„Wenn ich dir irgendwie helfen kann …“
„Dann rufe ich dich an. Ganz bestimmt“, versicherte Jake ihm.
„Ich weiß, wie man Nachforschungen anstellt.“
„Ich versichere dir, Brian, wenn ich mit meinem Latein am Ende bin, melde ich mich sofort bei dir.“
„Danke.“
„Keine Ursache.“
Brian legte auf.
Fragend zog Marty die Augenbrauen hoch. „Seid ihr zwei jetzt die besten Freunde?“ wollte er wissen.
„Nein. Neulich ist er total betrunken auf meinem Boot erschienen und wollte mich zusammenschlagen.“
„Ach so. Er glaubt also immer noch …“
„Nun ja, an eine Sache glauben wir beide. Nancy hätte niemals Selbstmord begangen. Und sie war auch nicht der Typ, der leichtfertig einen Unfall verursachte.“
„Mhm“, machte Marty nachdenklich, während er durch die alten Akten blätterte. „Mann, diese Zeichnung ist ja schrecklich. Wir brauchen einen besseren Mann als Dankins.“
Jake warf einen Blick auf die Skizze, die zur Identifizierung des ersten Opfers geführt hatte. Für den Forensiker musste es eine ziemliche Herausforderung gewesen sein, da so wenig vom Gesicht übrig geblieben war, aber er schien ohnehin nicht sonderlich um eine naturgetreue Ähnlichkeit bemüht gewesen zu sein.
„Dankins ist vor zwei Monaten entlassen worden“, informierte er Marty.
„Davon wusste ich ja gar nichts.“
„Na ja, viel anfangen kann man mit dem Bild wirklich nicht. Könnte so gut wie jede sein.“
„Zum Beispiel meine Tante Betty, wenn sie an Halloween zu viel getrunken hat.“
Jake erhob sich und griff nach seiner Jacke. „Bist du soweit? Wir fangen heute mit Mary Simmons an.“
„Die Übermutter der alten Sekte?“
„Ja. Ich habe sie ausfindig gemacht. Inzwischen ist sie bei Hare Krishna gelandet. Heute Nachmittag will sie mit uns reden.“
„Hast du sie jetzt erst gefunden, oder wusstest du die ganze Zeit, wo sie war?“ erkundigte Marty sich beiläufig.
„Macht das einen Unterschied?“ wollte Jake wissen.
„Nein. Ich bin gern mit Leuten zusammen, die in orangefarbenen Gewändern herumlaufen und kahl geschoren sind. Und außerdem liebe ich die Musik. Hört sich an, als würden wir heute Nachmittag viel Spaß haben. Ich kann es kaum abwarten. Komm, machen wir uns auf die Socken“, sagte Marty.
Nachdem sie die Nachrichten auf ihrem Handy gelesen hatte, schloss Ashley sich ihren Klassenkameraden an. Arne hatte ihr einen Hot Dog und ein paar Tütchen mit Gewürzen besorgt. Sie setzte sich an den Tisch, an dem neben Arne bereits Gwyn Mendoza, Dale Halloran und Izzy Rodriquez Platz genommen hatten.
Sie war überrascht, als Len Green plötzlich auftauchte. Schon von weitem winkte er ihnen zu, während er sein Haar zurückstrich. Er trug es ziemlich kurz; trotzdem fielen ihm immer wieder einige widerspenstige Strähnen in die Stirn. Sein Gesicht war hager und schmal, aber hübsch anzusehen. Er wäre ein dankbares Objekt für einen Zeichner.
„Hallo, Len“, begrüßte Izzy ihn.
Während er sich zu ihnen setzte, überlegte Ashley, dass er und Karen wirklich ein schönes Paar abgäben. Len ging ebenso sehr in seiner Arbeit auf wie Karen. Nachdem für Karen festgestanden hatte, dass sie mit kleinen Kindern arbeiten wollte, konnte sie nichts mehr davon abhalten, Lehrerin zu werden. Len hatte ihr erzählt, dass er nach seinem Wirtschaftsdiplom mehrere Jahre geschäftlich unterwegs gewesen war. Aber die Tätigkeit hatte ihm keinen Spaß mehr gemacht, obwohl er vier Jahre dafür studiert hatte. Jetzt fuhr er mit einem älteren Kollegen Streife, und er liebte seinen Job.
„Nicht hinsehen, da kommt ein richtiger Cop“, bemerkte Gwyn. Dann wandte sie sich an Len. „Was tust du denn hier? Solltest du nicht in South Dade auf Verbrecherjagd sein?“
Er zog eine Grimasse. „Papierkram.
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