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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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kann dir zumindest ein paar Tipps geben“, schlug Len vor.
    „Das ist eine gute Idee“, sagte Gwyn und warf Ashley ein aufmunterndes Lächeln zu. Ashley mochte sie. Gwyn, eine Schwarze aus Kuba – oder besser: eine Frau mit goldbrauner Hautfarbe – war hartnäckig, aber auch sehr einfühlsam. Aufgewachsen als Katholikin, hatte sie überlegt, zum Judentum zu konvertieren, wie sie Ashley erzählt hatte, damit sie so vielen Minderheiten wie möglich angehörte. Fest entschlossen, mehr als nur die Frauenquote in einem öffentlichen Amt zu sein, arbeitete sie hart, denn sie wollte unbedingt die Beste sein. „Wenn du Hilfe oder jemanden brauchst, mit dem du reden kannst, sag mir Bescheid. Ich helfe dir gern.“
    „Danke.“
    „Wir alle werden dir helfen, Ashley“, fügte Arne hinzu.
    „Klar, machen wir“, pflichtete Izzy ihm bei.
    „Vielen Dank“, wiederholte sie.
    „Ich will mich auch mal ein bisschen umhören“, erbot Len sich, während er aufstand. „Ich muss zurück ins Revier. Und ihr müsst zurück in die Klasse. Ich kenne Brennan. Er legt größten Wert auf Pünktlichkeit.“
    Er gab Ashley einen Kuss auf die Wange und winkte den anderen zum Abschied zu, während er zum Parkplatz ging.
    „Also kommt, gehen wir rein“, sagte Arne.
    „Wir haben noch ein paar Minuten Zeit“, entgegnete Gwyn.
    „Ich muss noch mal kurz telefonieren. Entschuldigt mich bitte“, sagte Ashley, sammelte ihre Essensreste ein, warf sie in einen Abfallkorb und schlenderte zum Hauptgebäude zurück, während sie Karens Handynummer wählte. Sie war erleichtert, als sie sich sofort meldete. Karen hatte Ashleys Nummer auf dem Display erkannt und ließ sie gar nicht zu Wort kommen. „Du hast bestimmt die Zeitungen gelesen. Ich kann kaum glauben, dass es Stuart war. Da fährst du auf dem Highway an einem leblosen Körper vorbei, was sowieso schon ziemlich schlimm ist, und hinterher stellt sich heraus, dass es jemand ist, den man kennt. Stuart Fresia.“
    „Deshalb rufe ich auch an.“
    „Gut, dass du anrufst. Ich wollte dich nicht im Unterricht stören. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich meine, er war einer der nettesten Jungs, den wir kannten. Was ist da bloß passiert?“
    „Ich wünschte, ich wüsste es. Ich habe vor, mich ein bisschen umzuhören.“
    „Tu das. Du bist schließlich Polizistin. Oder jedenfalls bald. Da müsstest du doch was herausfinden.“
    „Ich werde mein Bestes tun.“
    „Ich hoffe nur …“
    „Was?“
    „Dass er noch am Leben ist.“
    „Das ist er – jedenfalls war er es heute Morgen. Nick hat im Krankenhaus angerufen. Er ist immer noch auf der Intensivstation, und sie lassen nur seine Familie zu ihm.“
    „Na ja, was bringt es schon, ihn zu besuchen? Er liegt doch im Koma.“
    „Ich muss zurück in meine Klasse. Ich wollte nur kurz mit dir sprechen.“
    „Lieb von dir. Und ruf mich an, wenn es was Neues gibt.“
    „Versprochen.“
    Ashley unterbrach die Verbindung. Die anderen waren schon vorgegangen. Sie warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass sie sich wieder einmal in der Zeit verschätzt hatte. Sie musste sich beeilen, wenn sie pünktlich sein wollte.
    Captain Murray, der Personalchef, stand bereits in der Klasse, als sie den Raum betrat. Mit hochrotem Kopf eilte sie an ihren Platz. Sie spürte, dass er sie beobachtete, obwohl er in ein Gespräch mit Brennan vertieft war. Hoffentlich sah sie nicht allzu schuldbewusst aus. Immerhin war sie pünktlich gewesen.
    Keiner von beiden machte eine Bemerkung. Stattdessen erzählte Brennan seinen Schülern, dass Shelly Garcia aus der gerichtsmedizinischen Abteilung ihnen etwas über Blutspuren und deren Sicherung am Tatort erzählen würde, und danach wollte Captain Murray über die Berufswege sprechen, die ihnen nach der Abschlussprüfung offen standen.
    Brennan setzte sich hin, nachdem er die Kollegin von der Gerichtsmedizin vorgestellt hatte. Ihr Vortrag war äußerst interessant, und Ashley lauschte gebannt. Dann erhob sich Murray und sprach über die beruflichen Aussichten in den unterschiedlichen Abteilungen. Genau wie alle anderen machte sie sich eifrig Notizen. Aber sie ertappte sich dabei, dass ihre Gedanken immer wieder abschweiften.
    Ohne sich dessen bewusst zu sein, begann sie, den Unfallort noch einmal auf ihren Block zu zeichnen.
    Um nicht aufzufallen, schaute sie immer wieder interessiert auf, während sie verschiedene Grautöne in ihre Zeichnung schraffierte.
    Da war sie wieder. Die dunkle Gestalt, die neben der

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