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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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er hat uns die Reporter vom Leib gehalten. Der Kerl da drüben versucht ebenfalls, Auskünfte von uns zu bekommen. Aber ich will nicht, dass Stuarts Unfall von der Sensationspresse ausgeschlachtet wird.“
    Ashley folgte Nathan in die Eingangshalle, wo sie sich von ihm verabschiedete und versprach, am nächsten Abend wiederzukommen.
    „Das ist lieb von dir, Ashley. Willst du nicht doch noch kurz mit in sein Zimmer kommen? Bestimmt hat keiner etwas dagegen.“
    Gemeinsam gingen sie nach oben. Als sie vor Stuarts Zimmer standen, sahen sie durch das Fenster Lucy neben ihm sitzen. Sie hielt seine Hand.
    Beim Anblick ihres Freundes traten Ashley Tränen in die Augen. Er war an mehrere Monitore angeschlossen. Schläuche steckten in seiner Nase und in seinem Mund, und er hing am Tropf. Sein Kopf war verbunden, und sein geschwollenes Gesicht rotblau verfärbt.
    Aber die Hand, die seine Mutter hielt, sah vollkommen normal aus. Stuart hatte sehr schöne Hände, stark und maskulin, mit schlanken Fingern und gepflegten Nägeln.
    Lucy schaute auf und kam zur Tür. „Ich hole dir einen Kittel, Ashley, dann kannst du ein paar Minuten zu ihm.“ Ihre Stimme war ein kaum vernehmbares Flüstern. „Ich habe gesagt, du bist meine Nichte … unsere nächste Verwandte. Geh hinein und sprich zu ihm.“
    Es schien Lucy sehr wichtig zu sein. Deshalb nickte Ashley zustimmend, obwohl sie bezweifelte, dass Stuart etwas von ihrer Anwesenheit mitbekommen würde.
    Sie setzte sich neben ihn und ergriff seine Hand. Sie fühlte sich eiskalt an – wie die eines Toten. Hastig verscheuchte sie diesen Gedanken. Obwohl es ihr merkwürdig vorkam, mit ihm zu reden, tat sie es, weil Lucy sie darum gebeten hatte. „Was machst du bloß für Sachen, du demnächst weltberühmter Pulitzer-Preisträger? Du hast doch alles, was man sich wünschen kann – inklusive die besten Eltern der Welt. Natürlich ist Nick auch ein prima Kerl, aber … wir haben uns ja schon mal darüber unterhalten. Ich stelle mir vor, dass meine Eltern genau wie deine gewesen wären. Ich verspreche dir, Stuart, ich werde herausbekommen, was mit dir passiert ist. Aber du musst mir helfen. Ich weiß, dass du kein Junkie bist, und ich werde es beweisen, das schwöre ich dir.“
    Sie glaubte, einen leichten Händedruck zu spüren. Ganz schwach. Sie starrte auf die Monitore. Die zuckenden Linien sagten ihr gar nichts, doch sie war sicher, dass sie sich nicht verändert hatten.
    Auch bei ihm war keine Veränderung festzustellen. Immer noch waren es die Maschinen, die dafür sorgten, dass sich sein Brustkorb hob und senkte.
    Und dennoch …
    Hatte sie nicht etwas … gespürt? Vielleicht hatten sie ja Recht, und er konnte sie wirklich hören.
    Sie beschloss, Lucy und Nathan nichts davon zu sagen. Schließlich wollte sie keine falschen Hoffnungen wecken.
    Sie erhob sich, küsste ihn leicht auf die Stirn und flüsterte ihm zu, dass sie eine lausige Freundin gewesen sei, ihn aber immer sehr gern gehabt hätte.
    Sie schaute zur Tür. Weder Lucy noch Nathan waren zu sehen. Dafür kam die Krankenschwester ins Zimmer und sagte ihr, dass die Fresias hinuntergegangen seien, um mit einem der Polizisten zu reden.
    Als Ashley sie in der Eingangshalle entdeckte, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Der Polizist, mit dem sie sich unterhielten, war niemand anders als Jake Dilessio.

8. KAPITEL
    D ilessios bedächtiges Nicken schien Zustimmung auszudrücken. Lucy drehte sich zu ihr um. Hoffnung lag in ihrem Blick.
    „Oh, Ashley“, sagte sie, „ich bin dir ja so dankbar, dass du deine Beziehungen für uns hast spielen lassen.“
    Sie wurde knallrot. Sie hatte überhaupt keine Beziehungen, und sie war noch überraschter als die beiden, dass sich ausgerechnet dieser Detective für den Fall zu interessieren schien.
    „Ich kann Ihnen nichts versprechen“, sagte Dilessio. „Ich werde mit dem zuständigen Kollegen reden und versuchen herauszufinden, was Ihr Sohn da draußen gemacht hat. Sobald ich etwas erfahre, setze ich mich mit Ihnen in Verbindung. Sie müssen sich darauf gefasst machen, dass Ihnen die Antwort vielleicht nicht gefällt.“
    Lucy lächelte. Auf einmal wirkte sie sehr stark. „Detective Dilessio, im Moment scheinen mich alle zu bemitleiden, weil ich offenbar nicht verstehen kann oder will, dass mein Sohn innerhalb weniger Monate drogenabhängig geworden und in schlechte Gesellschaft geraten ist. Ich streite ja gar nicht ab, dass so etwas passieren kann, aber mein Mann und ich hatten immer ein

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