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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Mensch weiß, was Stuart in den vergangenen Monaten getrieben hat. Seine Eltern wussten nicht, womit er sich beschäftigte. Sie haben Carnegie von einer Zeitung namens
Tiefgang
erzählt, für die er eine Story recherchierte. Er wollte allerdings keinem sagen, worum es ging. Nicht einmal der Chefredakteur hatte die leiseste Ahnung, womit er sich beschäftigte.“
    Ashley starrte ihn an. „Das ist doch die Antwort.“
    „Die Antwort? Wissen Sie denn, hinter was er her war?“
    „Nein. Aber es ist doch offensichtlich. Er hat irgendetwas recherchiert, die Leute haben es herausgefunden und versucht, ihn umzubringen. Wir müssen herausfinden, was für eine Geschichte das war.“
    Unvermittelt erhob sich Dilessio aus seinem Stuhl. Seine Bewegungen waren so geschmeidig, dass sie ihre Vermutung, er sei betrunken, sofort widerlegten.
    „Wir müssen das herausfinden? Sie sind ja noch nicht einmal Polizistin. Und ich arbeite im Morddezernat. Carnegie hat alle Informationen, und er ist ein guter Mann. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Und wenn Sie etwas herausfinden sollten, dann werden Sie Carnegie sofort davon in Kenntnis setzen.“ Er holte tief Luft und wirkte ausgesprochen gereizt. „Oder mich. Sie werden es einem von uns erzählen und nichts auf eigene Faust unternehmen, ist das klar? Und hören Sie auf, sich etwas vorzumachen. Er könnte genauso gut in eine Clique von reichen verzogenen Jugendlichen geraten sein und Gefallen an Drogen gefunden haben. Ob Ihnen das nun passt oder nicht – es liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Das können Sie glauben, oder Sie können es lassen.“
    Erschrocken stellte sie fest, dass er sie fast an die Reling drängte, so nahe stand er vor ihr. Dabei wirkte er nicht bedrohlich, sondern nur entschlossen. Er schrie sie nicht an, er hatte nicht einmal seine Stimme erhoben. Er sprach leise, aber mit einer solchen Bestimmtheit, dass es sie einschüchterte.
    Ungeachtet der Tatsache, dass sie nur wenige Zentimeter voneinander trennten, reckte sie trotzig das Kinn vor.
    „Ich kann Ihnen versichern, dass Stuart irgendetwas entdeckt hat. Heute Abend, nachdem ich ihn im Krankenhaus besucht hatte, bin ich in der Tiefgarage verfolgt worden.“
    „Was?“ Verblüfft trat er ein paar Schritte zurück.
    „Erst jetzt ist mir klar geworden, dass es eine Verbindung geben muss. Ich hatte in der Krankenhausgarage geparkt. Und als ich zu meinem Wagen ging, ist mir jemand gefolgt. Ich habe es gerade noch bis in mein Auto geschafft, dann war er plötzlich verschwunden. Erst hatte ich gedacht, es sei ein Zufall. Dass er vielleicht einer Frau aufgelauert hätte, und ich war die erste, die vorbeikam. Inzwischen glaube ich, dass er es doch speziell auf mich abgesehen hatte. Vielleicht wollte er mich überfallen, weil ich Stuart kenne und eine Zeit lang allein mit ihm im Zimmer war. Möglicherweise haben diejenigen, die ihm das angetan haben, gemerkt, dass ihr Plan nicht geglückt ist, dass er auf der Intensivstation liegt und jeden Tag aufwachen kann.“
    „Jemand hat Sie verfolgt? Wer? Wie hat er ausgesehen? Ein Penner? War er weiß oder schwarz? Hispanisch? Alt? Jung?“
    Sie schüttelte den Kopf. Fast bedauerte sie, es ihm erzählt zu haben. „Die Person trug einen Operationskittel, Gummihandschuhe und einen Mundschutz. Ich könnte nicht mal sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war. Obwohl ich glaube, dass es ein Mann gewesen ist.“
    „Im Krankenhaus ist jemand in OP-Kittel und Gummihandschuhen hinter Ihnen hergelaufen?“
    Sie holte tief Luft. „Ja“, antwortete sie gereizt.
    Lange sagte er nichts. In diesen Sekunden wurde ihr bewusst, wie nahe sie sich gegenüber standen. Er roch nach Seife, nach Meer und einem Hauch von Bier. Seine Haut war gebräunt, auf seiner Brust kräuselten sich schwarze Haare, und unter der Haut zeichneten sich seine Muskeln deutlich ab. Der Ausdruck seines Gesichts, das sich so gut zeichnen ließ, war unergründlich. Deshalb hätte sie im Moment nicht gewusst, wo sie den Bleistift ansetzen sollte. Sie merkte, dass sie die Luft angehalten hatte, und zwang sich, weiterzuatmen. Seine Nähe irritierte sie, zumal er so groß war, und er verströmte eine Aura, die sie zusehends nervöser machte. Schließlich schüttelte er den Kopf. Noch immer stand er dicht vor ihr.
    „Hören Sie, Sie sollten sich nicht irgendwelche Hirngespinste einbilden, nur weil Ihr Freund verletzt ist und Sie ein wenig von der Rolle sind.“
    „Das war kein Hirngespinst. Es ist tatsächlich

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