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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gesichert.“
    „Gut.“ Sie befeuchtete ihre Lippen, ohne den Blick ihrer grünen Augen von ihm abzuwenden. „Und jetzt?“
    Er zuckte mit den Schultern. Plötzlich spürte er sein Blut, heiß wie Lava, durch seine Adern schießen. Der Ätna hat einen schlechten Tag erwischt, dachte er zynisch. Sie berührten einander nicht, und dennoch hatte er das Gefühl, dass zwischen ihnen tausende von knisternden Funken sprühten, die von ihr ausgingen und seine Haut zum Prickeln brachten.
    „Mist“, murmelte er kopfschüttelnd. Was zum Teufel tat er da?
    Dann fragte sie: „Zu dir oder zu mir?“
    Es war nur ein Flüstern. Und es klang keineswegs so forsch, wie sie gehofft hatte. Dessen war er sich ziemlich sicher. Dann schüttelte sie den Kopf, und einen Moment lang hatte er den Eindruck, dass sie einen Rückzieher machen würde.
    Er hatte sich getäuscht.
    „Zu dir“, sagte sie und zog eine Grimasse. „Das hier ist schließlich immer noch das Haus meines Onkels.“
    Statt ihr zu antworten, griff er nach ihrem Arm und zog sie mit sich über die Wiese.

11. KAPITEL
    R ot.
    Er sah nur noch Rot. Sein Kopfkissen war ein Meer von Rot. Die feuerrote Mähne bedeckte den weißen Stoff – zerzaust und verführerisch und verheißungsvoll wie die Erbsünde.
    Jake stand kurz davor, den Verstand zu verlieren. Es war ihm gleichgültig. Sie würden beide den Verstand verlieren.
    Vielleicht würde die eine Verrücktheit die andere ausgleichen.
    In diesem Moment war sie einfach nur die herrlichste Frau, die er jemals gesehen hatte. Die begehrenswerteste. Sie fachte ihn an, wie ihn noch keine Frau, die er kannte, jemals angefacht hatte. Ihre Augen waren ein grünes Feuer, und ihre Lippen … nie zuvor hatte er einen sinnlicheren Mund gesehen. Bei jeder Bewegung, die sie machte, schien die Luft um sie herum zu knistern, als wäre sie angefüllt mit sprühender Elektrizität. Er fragte sich, wie es sein konnte, dass ein schlichtes Baumwoll-T-Shirt so ungemein erotisierend wirkte.
    Bei Gott, sie war einfach perfekt.
    Was zum Teufel tue ich eigentlich hier? fragte Ashley sich. Doch rasch schob sie die Frage beiseite. Hatte sie nicht schon lange davon geträumt – von ihm geträumt? Ja, er war vollkommen mit seinem markanten Gesicht, seiner klassisch-männlichen Erscheinung. Sympathisch trotz seines ruppigen Macho-Gehabes. Breite Schultern, ein flacher Bauch, schmale Hüften, ausgeprägte Muskeln, weiche Haut, die im Mondlicht golden schimmerte. Begierig sog sie seinen Geruch in sich auf. Wasser, Salz, Seife … ein Hauch von After Shave, aufreizend, verführerisch …
    Jake redete sich ein, dass sie all dem einen Riegel hätte vorschieben, einen Rückzieher machen, mit einigen wenigen Worten den Zauber brechen können. Er hätte ein besserer, stärkerer Mann sein müssen, um Nein zu sagen.
    Aber sie hatte kein Wort gesagt.
    Eigentlich hatten sie beide nicht mehr gesprochen. Nicht, als sie zur
Gwendolyn
hinübergingen, nicht, als sie stehen blieben, während er die Tür hinter ihnen beiden verschloss, nicht einmal, als er auf die Stufen deutete, die in die Schlafkajüte führten. Stumm hatte er zugeschaut, als sie sich ihr T-Shirt über den Kopf gezogen hatte – stumm auch deswegen, weil sein Atem so heftig ging, dass er gar nicht hätte reden können. Darunter trug sie einen schwarzen Seidentanga, knapp, frech und sexy, der überhaupt nicht zu dem züchtigen Baumwollhemd passte.
    Bei dem Anblick stockte ihm einmal mehr der Atem, und das Herz schlug ihm bis zum Hals.
    Mit der Geschicklichkeit eines Zauberers hatte er die Bettdecke zur Seite geschlagen, und sie hatte sich erwartungsvoll auf das frische Laken gelegt. Er war geblendet vom Anblick des leuchtenden Rots ihrer Haare auf dem weißen Baumwollstoff. Von der gleichen intensiven Farbe musste das Blut sein, das wie wild durch seine Adern schoss.
    Endlich sprach er. „Jesus“, flüsterte er. Ein einziges Wort nur. Es klang nicht ketzerisch, sondern ehrfurchtsvoll.
    So eilig hatte er es auf einmal, neben ihr zu liegen, dass er vergaß, seine Hose auszuziehen. Sein Blick wanderte vom Rot ihrer Haare zum Schwarz des winzigen Stoffdreiecks. Junge, du kommst ja ziemlich schnell zur Sache, sagte er zu sich selbst halb spöttisch, aber zum Teufel, schließlich befanden sie sich nicht mitten in einer zeitlupenhaften Verführungsszene. Er schob sich über sie, ihre Blicke trafen sich …
    Farben, noch mehr Farben. Ein Grün, Katzenaugen-Grün, sinnlich und verlockend. Sie hatte die Lider

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