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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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aber es war nur Sex. Sie hatten ihrer Lust nachgegeben, spontan und einvernehmlich. Der Sex war gut gewesen, verdammt gut sogar, aber es war eben nicht mehr als nur Sex.
    Falsch. Nicht mit dieser Frau. Sie hatte ihm den Kopf verdreht, lange bevor er sie zum ersten Mal berührt hatte. Er fragte sich, wie es gekommen sein mochte, dass er sie in den vergangenen Jahren immer wieder von ferne gesehen hatte, dass sie ihm sogar hier und da ein Bier serviert hatte, ohne dass auch nur das Geringste passiert war. Als Teenager war sie für ihn immer nur Nicks Nichte gewesen. Jetzt allerdings war sie ganz bestimmt kein Teenager mehr. Sie war wie ein loderndes Feuer, und er hätte sich vor den Flammen in Acht nehmen sollen.
    Was für ein Idiot er doch war! Trotz allem war sie immer noch Nicks Nichte, und dazu ging sie auf die Polizeiakademie. Beziehungen waren den Detectives nicht untersagt, solange sie zwischen Dienst und Privatleben unterscheiden konnten. Trotzdem – sie besuchte diese verdammte Akademie. Und sie hatten auch keine Beziehung. Sie hatten nur Sex gehabt.
    Das sah nach Problemen aus.
    Der Blick, mit dem sie ihn jetzt anschaute, verriet schieres Entsetzen.
    Was habe ich mir bloß dabei gedacht? fragte Ashley sich. Offenbar hatte sie ihren Verstand ausgeschaltet. Sein Haar war zerzaust, seine Haut sonnengebräunt, und dieser Hintern … verflixt, er war genauso perfekt, wie sie ihn sich vorgestellt hatte, aber …
    Aber er war Detective Dilessio.
    So etwas sah ihr überhaupt nicht ähnlich. Karen, ja, die wurde hin und wieder schwach, und sie hatte natürlich auch hin und wieder mit dem Gedanken gespielt … Aber sie hüpfte doch nicht mit einem vollkommen Fremden ins Bett!
    „Mist“, sagte er noch einmal und sah sie an, als sei er neben einer Kobra aufgewacht.
    „Mist“, wiederholte sie, sprang aus dem Bett und begann, ihren Slip und ihr T-Shirt zu suchen.
    „Halb sieben. Du musst dich beeilen, wenn du um sieben im Unterricht sein willst.“
    „Ich muss nicht um sieben da sein. Ich habe bis acht Uhr Zeit.“ Der Tanga war verschwunden. Sie würde mit nacktem Po unterm T-Shirt über die Wiese nach Hause gehen müssen.
    „Warum?“
    „Ich habe einen Termin. Aber du solltest dich besser beeilen. Ach was. Du bist ja Detective Dilessio. Du kommst, wann du willst, und du machst, was du willst. Ich muss wirklich los.“
    Ashley streifte das T-Shirt über und hastete zur Kajütentür. Mit ihrem Abgang war sie zufrieden.
    Leider kam sie mit dem Schloss nicht zurecht. Er schlüpfte in seine Jeans, folgte ihr und drehte den Schlüssel um.
    „Ashley?“
    Sie sah ihn nicht an.
    „Was denn? Ich habs eilig.“
    Sie spürte seine Nähe und hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen.
    „Sei vorsichtig, ja? Denk nicht, dass du alle Probleme dieser Welt lösen kannst – oder das Geheimnis um deinen Freund.“
    „Ich bin vorsichtig.“
    Er nickte. Unter seinem prüfenden Blick wurde ihr warm, und sie errötete. Jetzt würde er ihr bestimmt sagen, dass ihr kleines Abenteuer der vergangenen Nacht überhaupt nichts zu bedeuten hatte.
    Das tat er jedoch nicht. Stattdessen lächelte er. Und seine Stimme klang zärtlich. „Vielen Dank, dass du gekommen bist. Das war seit langem die schönste Nacht, die ich je hatte.“
    Ihre Augen wurden groß. „Oh … nun … vielen Dank.“
    „Toller Sex“, meinte er. Die Tür ging auf.
    Ehe ihr bewusst wurde, was sie sagte, hatte sie die Worte schon ausgesprochen. „Für mich auch der beste, den ich jemals hatte“, sagte sie.
    Dafür hätte sie sich in den Hintern treten können. Aber da die Tür bereits offenstand, floh sie Hals über Kopf ins Freie.
    Ashleys Vormittag war voll gestopft mit neuen Eindrücken. Sie lernte Mandy Nightingale kennen, eine sehr freundliche und ausgesprochen kompetente Frau, die sich intensiv um sie kümmerte. Mandy, die sofort beim Vornamen angesprochen werden wollte, erklärte ihr die verschiedenen Aspekte der gerichtsmedizinischen Arbeit und machte sie mit den Kollegen in den anderen Abteilungen bekannt. Sie sprach auch über die entsetzlichen Dinge, mit denen sie hier oft konfrontiert wurden. Dabei sah sie Ashley an, als erwarte sie von ihr eine Bestätigung, dass sie sich dem gewachsen fühlte. Ashley erklärte ihr, dass sie sich schon ein wenig mit Fotografie beschäftigt habe, jedoch keine Expertin sei. Mandy tat ihr Geständnis mit einer Handbewegung ab und versprach ihr, alles zu erklären, was sie für ihre Arbeit wissen musste.
    „Fotografieren

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