Am Anfang war der Tod
ist?“ wechselte sie das Thema und erzählte ihnen von ihrem Verfolger.
„Jemand im OP-Kittel? Da hatte es wahrscheinlich einer nur eilig, zu seinem Wagen zu kommen“, meinte Jan.
„Das habe ich alles schon mit den Polizisten durchdiskutiert“, sagte Ashley.
Jan zuckte mit den Schultern, und Ashley schüttelte den Kopf. Ihre Freundin dachte genauso wie die anderen. „Jan, ich merke doch, wenn jemand hinter mir her ist.“
„Und jetzt parken wir wieder in dieser Garage?“ fragte Jan.
„Wenn hier tatsächlich jemand einem aufgelauert hat, wird er inzwischen bestimmt über alle Berge sein, vor allem, wenn er mitbekommen hat, dass Ashley die Polizei gerufen hat. Hast du denn schon was von ihnen gehört?“
„Nein. Ich habe allerdings auch nicht mehr nachgefragt.“
Sie stellte den Wagen ab. Als die drei ausstiegen, sahen sie sich besorgt um.
„Wir stehen ganz in der Nähe des Aufzugs“, beruhigte Ashley ihre Freundinnen. „Und außerdem sind wir zu dritt.“
„Und sie ist selbst bald Polizistin“, sagte Karen.
„Eben nicht“, entgegnete Jan. „Ashley, hast du deine Pistole bei dir?“
„Nein. Die muss ich sowieso wieder abgeben – genau wie mein Abzeichen. Schließlich bin ich jetzt nur noch im Zivildienst tätig.“
„Da sind ja noch andere Leute“, sagte Jan und deutete auf eine Gruppe von Besuchern, die zum Aufzug ging. Sie hatten Blumen, Pakete und einen Luftballon mit der Aufschrift „Hurra, ein Junge!“ mitgebracht.
Alle drängten sich in den Aufzug, und kurz darauf liefen sie über den Korridor, der zum Wartezimmer der Intensivstation führte. Dort saß Lucy mit Nick und Sharon. Sie erhoben sich, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Karen und Jan umarmten Lucy Fresia herzlich, und sie dankte ihnen überschwänglich für ihren Besuch.
„Es ist unglaublich, wie mitfühlend die Leute sind“, sagte Lucy. „Nick ist fantastisch. Sharon auch – dabei kennt sie uns gar nicht. Eine so liebe Person. Heute Abend gibt es Shrimps zum Dinner – und selbst gebackene Kekse.“
„Es sind die besten, die es gibt“, meinte Ashley lächelnd.
„Ich bezahle sie dafür, dass sie das sagt“, sagte Sharon.
„Ist das Ihr Abendessen?“ fragte Ashley und deutete auf eine Tüte. „Wo ist Nathan? Sie sollten es essen, solange es warm ist.“
„Er ist bei Stuart. Ich hole ihn. Ich habe das Gefühl, Stuart merkt, wenn seine Freunde bei ihm sind.“ Sie warf Karen und Jan einen Blick zu. „Sie wissen, dass ich lüge, aber wir sagen einfach, sie gehören zur Verwandtschaft. Ich rede gleich mit der Krankenschwester. Nick, Sharon – wollen Sie mit uns in die Cafeteria kommen?“
„Das würde ich gerne, aber ich muss zurück ins Restaurant“, sagte Nick.
„Ja, wirklich“, pflichtete Sharon ihm bei.
Nick küsste Ashley und die Mädchen auf die Wange. Jan versetzte Ashley einen Rippenstoß und flüsterte: „Eigentlich habe ich gehofft, dass er uns zum Auto begleitet.“
„Ist schon in Ordnung“, sagte Karen. „Wir brauchen Ashleys Pistole nicht. Ich habe Pfefferspray in der Handtasche.“
„Was gibts zu flüstern?“ wollte Sharon wissen. „Ist alles in Ordnung?“
„Ja“, log Ashley. Sie wollte ihnen nichts von dem Vorfall erzählen, um sie nicht zu beunruhigen. „Es ist wohl wirklich besser, wenn ihr zurückfahrt. Katie schien ein bisschen überfordert zu sein. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich sie allein gelassen habe.“
„Ich brauche doch mehr Personal“, seufzte Nick.
„Im Moment hilft Sandy ihr.“
„Sandy?“
„Er weiß wahrscheinlich besser als wir, was die Leute trinken“, sagte Sharon. „Also dann, Mädels – fahrt vorsichtig, ja?“
Lucy kehrte mit Nathan zurück. Sichtlich erfreut über den Besuch, drängte er Nick und Sharon, noch ein paar Minuten mit ihnen in die Cafeteria zu kommen. Schließlich ließ Nick sich überreden, obwohl er etwas ungeduldig wirkte. Ashley wünschte, sie hätte den Mund gehalten.
„Sie haben mir die Verwandtschaft abgekauft“, sagte Lucy. „Aber geht bitte nur zu zweit zu ihm. Wir bleiben auch nicht lange fort.“
Nachdem sie gegangen waren, sagte Ashley: „Geht ihr zuerst. Ich war ja schon gestern bei ihm.“
Karen und Jan ließen Ashley im Wartezimmer zurück. Sie nahm eine Zeitschrift vom Tisch und setzte sich hin.
Erst jetzt fiel ihr der Mann auf, der hinter einer Zeitung versteckt auf seinem Stuhl saß. Kaum hatte sie Platz genommen, kam er zu ihr und setzte sich neben sie.
Es war der
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