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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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„Meine Töchter wären besser tot, als von diesem Abschaum missbraucht und in die Sklaverei verkauft zu werden”, jammerte er gepeinigt mit sich überschlagender Stimme. „Bitte, befreit meine Töchter!”Rurig legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter und sagte: “Wir werden sehen, was wir tun können. Jetzt erzählt uns erst mal was eigentlich passiert ist, wer Ihr seid und woher Ihr kommt.“
    Der Alte sank erschöpft zurück, nickte schwach und begann mit leiser Stimme zu berichten: „Mein Name ist Akan von Dor. Ich bin ein fahrender Händler und bereise mit meiner Familie seit vielen Jahren den großen Wald. Ich bringe den verstreuten kleinen Dörfern und Gehöften alles, was sie brauchen. Vom Nähgarn bis zum Werkzeug kann man alles bei mir kaufen. Ich bin in Mors zu Hause und habe es in den letzten dreißig Jahren zu etwas Wohlstand gebracht. Ich besitze dort ein Haus und ein Warenkontor, von dem aus ich meine Handelsfahrten unternehme.” Er unterbrach für einen Moment, um rasselnd Luft zu holen, und fuhr dann fort: „Letzte Nacht wurden wir hier von Räubern überfallen. Es waren sechs oder sieben Männer. Wir wehrten uns tapfer, aber wir hatten keine Chance. Außer ein paar Schrammen haben die wohl nichts abbekommen. Ich verstehe das alles gar nicht. Eigentlich sind wir Händler tabu für die Räuber, da wir ja alle die im großen Wald leben, mit den notwendigen Gütern versorgen und immer unsere Wegezölle bezahlt haben.“ „Ja, ich gebe zu, das ist nicht sehr moralisch”, fügte er rasch hinzu, als er Rurigs missbilligenden Blick bemerkte, “aber auf diese Weise waren wir immer sicher.”„Vermutlich handelt es sich um eine abtrünnige Gruppe von Ausgestoßenen, die sich durch die Abmachungen nicht gebunden fühlten.”, zog Rurig seine Schlussfolgerung aus dem Gehörten.Erschöpft brach der Alte seinen Bericht ab. Als er wieder ein paar Kräfte gesammelt hatte, wandte er sich erneut Rurig zu und bat ihn flehentlich, sich um seine Töchter zu kümmern. Er wolle ihn reich belohnen, wenn er ihm helfe, seine Töchter wohlbehalten nach Hause zu bringen. Auf die Frage, ob er einen der Räuber erkannt habe, sagte der Alte, er hätte keinen direkt erkannt, zumindest nicht so, dass er ihn mit Namen hätte benennen können. Jedoch hatten sie vermutlich zu einem Räuberhaufen gehört, der etwa eine Tagesreise von hier ein festes Lager besaß und von einem Ork namens Kraak geführt wurde. Sein Bericht wurde plötzlich von einem langen Hustenanfall unterbrochen. Ragnor stützte ihn und wischte ihm den Mund ab. Erschöpft sank der Alte zurück und bedeutet ihnen, dass er sich ausruhen müsse.
    Kurze Zeit später war er wieder eingeschlafen. Rurig und Ragnor gingen leise zu ihren Eseln hinüber, als der Junge plötzlich bemerkte, dass seine Finger ganz blutig waren.„Rurig, sieh mal”, rief Ragnor, erschrocken über seine Entdeckung. Er hielt Rurig den Leinenstreifen hin, mit dem er den Mund des Greises abgewischt hatte. Er war ganz mit hellrotem Blut getränkt. Der Krieger schwieg einen Moment und schüttelte dann resignierend den Kopf. „Er wird sterben”, sagte er dann mit gedämpfter Stimme. „Offenbar ist die Lunge verletzt worden.” Ragnor schaute ihn entsetzt an. Freundschaftlich legte Rurig die Hand auf die Schulter des Jungen und sagte in tröstendem Ton: „Ich weiß, dass es hart ist, aber wir müssen jetzt überlegen, wie wir seinen Töchtern helfen können.” Der Krieger schwieg eine Weile und auf seinem Gesicht war abzulesen, dass alle Möglichkeiten, die ihm einfielen, ihm samt und sonders nicht behagten. Schließlich rang er sich zu einer Entscheidung durch und schlug vor: „Ich denke, die beste Lösung ist, wenn du hier bei dem Alten bleibst, bis ich zurückkomme. Wir werden das kleine Zelt aufschlagen und ich kann bis morgen früh wieder zurück sein. Wirst du das schaffen?”Betroffen sah ihn der Junge an und fragte unsicher: „Meinst du, er wird sterben, während du weg bist?”Rurig zuckte mit den Achseln und meinte: “Schon möglich. Sollte das geschehen, lasst ihn liegen und warte bis ich wiederkomme. Wir werden ihn dann gemeinsam begraben. Wenn er aufwacht, versichere ihm, dass wir uns um seine Töchter kümmern, und gib ihm Blaukräutersud. Beides wird ihm das Sterben erleichtern. Ich weiß, es ist keine schöne Aufgabe, aber es geht nicht anders, wenn wir schnell reagieren wollen.”Der Junge nickte mit ernstem Gesicht, hob entschlossen das Kinn und sagte: “Ja,

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