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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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sein würden, da das Revier der Bande, der sie angehörten oder angehört hatten, in diesem Umkreis gelegen hatte. Außerdem hatten diese große Mengen an Wein und Branntwein erbeutet, die wahrscheinlich erst einmal für ein wüstes Gelage herhalten mussten, was die Verfolgung erheblich erleichtern sollte. Allerdings machte er sich aufgrund dieses Umstandes große Sorgen um die drei Frauen.
    Nachdem Ragnor mit bewegter Stimme sein Gebet am Grab des Alten gesprochen hatte, war ihm, während sie die beiden Esel packten, eine kalte Wut auf die Banditen anzumerken. Immer wieder umklammerte er grimmig den Schwertgriff von Quorum, und es war ihm, als ob sein Schwert auf seine Impulse antwortete.Dann brachen sie auf.
    Sie folgten der Spur der Räuber hinunter zum Handelsweg entlang des Faen, bis die Schleifspuren der Schleppen, auf denen die Räuber ihre Beute transportiert hatten, gegen Mittag nach rechts abbogen. Sie folgten den Spuren vorsichtig durch ein enges Seitental, wobei sie bald darauf auf die Überreste eines Lagerplatzes stießen, welchen die Räuber offensichtlich erst vor einigen Stunden geräumt hatten. Sie hatten die leeren zerbrochenen Tonkrüge und den anderen Abfall nur sehr schlampig verscharrt, sodass es für Ragnor einfach war, ihn zu finden.Vorsichtig sondierten sie die Überreste, die darauf hinwiesen, dass kräftig Wein getrunken worden war. Das ließ die Vermutung zu, dass die Räuber heute nicht mehr sehr viel weiter ziehen würden, da sie sich alle wahrscheinlich nicht besonders gut fühlen würden, wenn der Rauschzustand erst nachgelassen hatte.
    Von nun an folgten sie den Spuren mit äußerster Vorsicht tiefer in das Seitental hinein. Es war schon später Nachmittag, als das enge Tal sich in der Ferne zu einem runden Talkessel, umgeben von steilen Felsen, öffnete. Rurig bedeutet Ragnor die beiden Esel unter einigen dichten Tannen, nahe einem kleinen Bach, der durch das Tal zum Faen hin durchfloss, anzubinden. „Ich glaube, da vorn im Talkessel werden wir sie finden”, meinte Rurig, den prüfenden Blick auf den Eingang des Talkessels gerichtet. „Wir werden die Esel hier zurücklassen und uns zu Fuß anpirschen. Vermutlich haben sie eine Wache am Beginn des Talkessels zurückgelassen, die wir erst einmal ausschalten müssen.” Nachdem sie ihr Gepäck im Gebüsch versteckt hatten, arbeiteten sie sich vorsichtig durch das Unterholz, parallel zum Weg, in Richtung Tal vor. Kurz vor Beginn des Talkessels zog Rurig den Jungen in die Deckung einer alten Eiche und bedeutete ihm, dort zu warten. Dann schlich er geräuschlos davon. Ragnor wartete gespannt und lauschte in den Wald hinein, doch außer den natürlichen Geräuschen war nichts zu hören. Schließlich, nach einer knappen halben Stunde kehrte der Krieger zurück. „Ich habe die Wache gefunden. Sie sitzt auf einem Felsvorsprung über dem Tal, an den ich nicht Weiteres unbemerkt herankommen kann. Ich denke, es ist sinnvoll, wenn ich den Wächter aufscheuche und du ihn dann mit dem Bogen erledigst. Traust du dir das zu? Es ist schließlich das erste Mal, dass du auf Menschen schießen musst", berichtete der Krieger mit ernstem Gesicht.Grimmig und entschlossen nickte der Junge, denn seine Abscheu über den feigen Mord und seine Besorgnis hinsichtlich des Schicksals der Frauen war größer als die Bedenken, welche die gewaltarme Erziehung von Lars in ihn eingepflanzt hatte.„Gut, dann folge mir”, brummte Rurig zufrieden.Kurz vor Beginn des Talkessels hielten sie an einer hohen, etwas pittoresk anmutenden Felsnadel an, von der aus man den Felsvorsprung, auf dem die Wache sich befand, gut beobachten konnte. Sie warteten einen Moment und tatsächlich tauchte der Wachposten, ein schmuddeliger, schwarzbärtiger Mann, kurz hinter einer kümmerlichen Krüppelkiefer auf, um ins Tal hinunter zu spähen.
    Ragnor schätzte die Entfernung ab. Es waren wohl an die hundert Schritt Entfernung bei einem Höhenunterschied von circa dreißig Schritt. Das entsprach einer Entfernung von etwa hundertfünfzig Schritt im Flachland. “Ganz schön weit”, meinte er. “Damit ich ihn treffen kann, musst du ihn an den Rand des Felsvorsprungs locken”.„Genau das hatte ich vor” antwortete Rurig. „Ich werde mich unter den Vorsprung schleichen und dort ein klein wenig Lärm verursachen, damit er nachsehen muss. Du musst ihn aber gut erwischen, damit er nicht mehr schreien kann, sonst haben wir gleich den ganzen Haufen auf dem Hals.”Mit entschlossenem Gesicht

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