Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
Vom Netzwerk:
einer kleinen Lichtung an.„Dort im Unterholz werden wir sie finden”, meinte Menno. „Wir müssen sehr vorsichtig sein. Es sind starke Tiere, die einen Mann mit ihren Hauern schwer verletzen und sogar töten können, wenn man nicht aufpasst. Du musst, wenn sie auf dich los rast, zur Seite springen und ihr den Sauspieß mit aller Kraft in den Nacken treiben. Also sei vorsichtig!”
    Leise drangen sie ins Unterholz ein, und nach wenigen Minuten hatte Menno bereits die ersten Spuren gefunden. Er zeigte sie Ragnor und wies ihn an, an dem Wildpfad zu warten, der deutlich zwischen zwei Büschen erkennbar war, während er losging, um eines der Tiere Ragnor zuzutreiben.
    Mit gemischten Gefühlen nahm der Junge Aufstellung und machte sich bereit, während Menno im Unterholz verschwand. Nachdem er längere Zeit in den Wald hineingelauscht hatte, hörte er das Geräusch brechender Äste.Er hob den Spieß und wartete. Da brach eine junge Bache mit wild rollenden Augen durch die Büsche. Blitzschnell sprang er zur Seite und jagte ihr kraftvoll den Spieß in den Nacken. Wie vom Blitz getroffen brach das Tier zusammen. Hinter ihr erschien Menno und grinste zufrieden. “Das war die Erste”“, meinte er. Nun tauschten sie die Rollen, und Ragnor trieb einen stattlichen, jungen Keiler auf Menno zu, den dieser ebenso mühelos erledigte.
     
    Zum Lager zurückgekehrt, machten sich die Männer sofort an die Arbeit, das Fleisch zu verarbeiten und auf die Räuchergruben zu bringen. Die schweren Wildschweindecken wurden ebenfalls gereinigt und zum Trocknen aufgehängt. An diesem Abend beschlossen die beiden Männer, angesichts der Erfahrung mit dem ersten Jagdtag, dass Ragnor heute nicht auf Wache gehen sollte.
    Zuerst protestierte der Junge, da er keine Sonderbehandlung wünschte, aber er sah dann ein, dass eine durchgeschlafene Nacht wohl doch einmal notwendig war, und zog sich ohne weiteres Murren zurück.Menno und Rurig, die sich die Nachtwachen heute teilen würden, saßen noch einige Zeit gemeinsam am Feuer.
    „Was meinst du Menno”, fragte Rurig. “Der Junge macht sich doch hervorragend. Ich habe selten einen Anfänger erlebt, der so gut war.”Zustimmend nickte Menno. “Ja, es ist schon erstaunlich, besonders wenn ich an den Löwen denke. Wie hast du beim Kampftraining gesagt? Wenn er unter Druck gerät, macht er instinktiv fast alles richtig. Eine erstaunliche Begabung. Apropos Kampftraining, ich denke du solltest morgen Abend die Übungsstunden wie gewohnt wieder aufnehmen, und seine Schonfrist beenden. Wir wollen doch nicht, dass er weich wird.”Lächelnd nickte Rurig und während sich Menno zum Schlafen zurückzog, ging der Krieger zufrieden auf seine erste Wache.
    Es war eine ruhige, mondhelle Nacht, und Rurig hatte Zeit, seinen Gedanken nachzuhängen. Wieder einmal kreisten sie um Ragnors Herkunft und die beiden seltsamen Waffen, die der Junge trug. Er war sich sicher, dass auch beim Kampf mit dem Löwen die seltsame Symbiose zwischen Quart und dem Jungen den Ausschlag gegeben hatte. Der Stich hatte exakt im Herz des Löwen gesessen und hatte dabei keine Rippe berührt. Gerade dieser Umstand ließ Rurig zu der Entscheidung kommen, Ragnor auch weiter hauptsächlich mit anderen Waffen zu unterrichten, denn er musste auch seine anderen Fähigkeiten entwickeln.

Kapitel 3
    Am nächsten Morgen berichtete Rurig seinen beiden Jagdgefährten, dass er in der Nacht kurz vor dem Morgengrauen in Richtung auf den Faen Kampfgeräusche vernommen hatte, so, als ob sich zwei Gruppen bekämpft hätten. Diese Kampfgeräusche hatten nur wenige Minuten angedauert und waren dann verstummt.Menno hörte sich seinen Bericht mit ernstem Blick an und meinte nach kurzer Überlegung: „Ich denke, es ist sinnvoll, wenn du und Ragnor mal nachschauen würden, was da passiert ist. Der Junge soll auf jeden Fall Verbandszeug und Kräuter mitnehmen, außerdem Esel, falls Verwundete zu transportieren wären. Seid aber vorsichtig, vielleicht treiben sich die Angreifer noch in der Gegend herum.”Ragnor wusste, wie schwer Menno dieser Vorschlag gefallen war, denn auch er wäre gerne mitgegangen, um nachzusehen. Aber einer musste ja das Fleisch verarbeiten und die Bewachung des Lagers übernehmen. Schweigend erhoben sich die drei, um ihre Vorbereitungen zu treffen. Ragnor hatte nichts gesagt, da er das Gehörte erst einmal durchdenken musste.
    Erst, als er sich mit Rurig auf den Weg gemacht hatte, befragte er diesen über den Vorfall. Rurig erklärte

Weitere Kostenlose Bücher