Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
sich, wie Rurig, niedergelegt hatte, kreisten seine Gedanken noch einige Zeit um den morgigen Tag. Einige Male fragte er sich, was er tun würde, falls es nicht Ana sein würde. Dann siegte aber doch die Erschöpfung über die erregten Gedanken, und er schlief ein.
Am nächsten Morgen bereitete der Junge das Frühstück zu, wie es in einem Jagdlager der letzte Wachgänger immer tat. Er war gerade mit den Vorbereitungen fertig als Ana aus dem Frauenzelt auf ihn zukam und ihn freundlich begrüßte. Sie trat zu ihm ans Feuer und lächelte ihn mit großer Wärme an, sodass es ihm heiß und kalt den Rücken hinunter lief.„Ragnor, ich möchte gerne mit dir reden, bevor die anderen herauskommen. Ich denke, du weißt, dass heute die Gefährtenwahl für unsere gemeinsame Zeit ansteht. Du hast mir das Leben gerettet und ich möchte gerne deine Gefährtin für diese Zeit sein, natürlich nur wenn du es möchtest!”Den Jungen durchströmte ein tiefes Glücksgefühl bei diesen Worten. Leicht verlegen nickte er und brachte mit Mühe ein „Ja, sehr gerne.”Zufrieden nickte Ana. “Ich freue mich sehr. Geh und wecke deine Freunde. Ich gehe meine Schwestern wecken.”
Ragnor ging ins Zelt, um Rurig und Menno zu wecken. Er erzählte ihnen sofort ganz aufgeregt, was Ana und er abgesprochen hatten. „Sie gefällt dir, das habe ich von Anfang an bemerkt", sagte Rurig schmunzelnd. „Ich glaube, wir werden heute die Wahl den Frauen überlassen, das ist in solchen Fällen meist die beste Lösung.”Menno nickte zustimmend. Nachdem der Junge das Zelt wieder verlassen hatte, knuffte Menno Rurig in die Hüfte und sagte lachend: „Der Junge ist ganz schön verrückt nach Ana. Dabei weiß er noch gar nicht genau warum. Aber sie wird es ihm schon zeigen. So, und jetzt lasst uns zum Frühstück gehen.”
Als sie zum Feuer kamen, waren die Frauen bereits anwesend. Sie sahen nach der durchgeschlafenen Nacht sehr erholt und auch sehr hübsch aus, wie die Männer anerkennend bemerkten. Nachdem das Frühstück aus Gelbkorngrütze und Kallatee beendet war, erhob sich Menno und sagte: „Wir haben beschlossen, dass euch Frauen das Recht zusteht, euch je einen Gefährten für unsere gemeinsame Zeit auszuwählen. Nachdem die Partner feststehen, werden sie jeweils gemeinsam ihr Zelt einrichten. Nach dem Mittagessen werden wir dann die Arbeitseinteilung für die restliche Jagdzeit vereinbaren.”Lächelnd antwortete Ana: „Wir danken euch für das Recht zu wählen. Wir haben uns auch bereits besprochen und schlagen vor, dass Cina mit Rurig, Bela mit Menno und ich mit Ragnor, je ein Paar bilden werden. Das ist unsere Wahl und ich hoffe, dass ihr damit einverstanden seid.”„Dann ist ja alles klar”, bemerkte Menno trocken, „also lasst uns anfangen.” Ragnor machte sich mit großem Eifer daran, zusammen mit Ana, die erfreut sein großes Engagement bemerkte, ihr Zelt aufzubauen und einzurichten. Während sie arbeiteten, entwickelte sich ein freundlicher Dialog, und Ragnor nahm ihre Vorschläge zur Einrichtung des Zeltes mit Eifer auf.Nebenan bei Menno und Bela ging es allerdings nicht so harmonisch ab. „Nein, ich möchte nicht, dass du dein gesamtes Werkzeug hier im Wohnzelt stapelst”, ließ Bela lautstark vernehmen. „Leg es in eines der Lagerzelte.” Ragnor schmunzelte und auch Ana konnte sich ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen. „Das kann ja heiter werden”, meinte sie, „aber das ist typisch Bela.”Ragnor trat vor das Zelt und sah wie Menno gerade dabei war fluchend seine beiden Werkzeugsäcke in eines der drei Vorratszelte zu tragen. „Da habe ich mir ja was Schönes eingebrockt”, brummte er, als er Ragnor bemerkte. „Die hat ja Haare auf den Zähnen, zugegeben auf sehr hübschen Zähnen.”Ragnor grinste. „Ja, Bela ist nicht einfach. Sehr hübsch, sehr geschickt, aber halt auch sehr willensstark.”„Willensstark? Stur würde ich sagen”, knurrte Menno. „Aber wir werden noch sehen, wer von uns beiden die Hosen anhat.” Damit drehte er sich mit verbissenem Gesicht um und schleppte die beiden schweren Säcke weiter zum nächst stehenden Vorratszelt.
Als Ana und Ragnor fertig waren, traten sie zum Feuer, an dem Cina bereits dabei war, das Mittagessen zu kochen. Sie und Rurig waren als erste fertig gewesen, da sie das Zelt bewohnen würden, in dem die Frauen in der vergangen Nacht geschlafen hatten. Ana und Ragnor gesellten sich zu ihnen und halfen bei den Vorbereitungen.„Menno hat wohl ein paar Probleme”,
Weitere Kostenlose Bücher