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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Härten der Klingen. Ich hätte auch gern ein Eisenschwert, aber die sind rar bei uns. Die, die wir im letzten Krieg erbeutet haben, sind nach über fünfzig Jahren meistens verrostet und oftmals kaum noch zu gebrauchen. Ich wäre froh, wenn ich mal eins besitzen könnte”, antwortete Kamar mit sehnsüchtigem Blick. „Allerdings würde das gegen ein Quasarschwert auch nichts nützen”, setzte er lächelnd hinzu und fuhr fort: „Wenn Ragnor das Schwert einmal richtig beherrscht, wird er mit Eisenschwertern dasselbe machen, was er mit meinem Bronzeschwert gemacht hat.”„Was ist Tamium?” fragte Menno neugierig, „ich habe noch nie davon gehört.”„Es ist ein recht seltenes Metall, das nur am Polarkreis vorkommt”, antwortete der Ork, „wir benutzen es als Zusatzlegierung für die Schwerter, da sie dann nicht mehr ganz so spröde sind. Allerdings lässt sich damit trotzdem die Bruchfestigkeit einer guten, durchgeschmiedeten Eisenklinge nicht erreichen.”
    Während der folgenden Wochen der Vorbereitung wurden alle mehr und mehr eine große Familie, sodass es, als der Aufbruch nach Mors herannahte, den Zurückbleibenden schwerfiel, sich von den Frauen zu verabschieden. Tana, Lars, Menno, und Kamar würden in Calfors Klamm zurückbleiben, während die anderen auf den Herbstmarkt ziehen würden.
    Als sie am Abend vor dem Aufbruch zusammensaßen, holte Bela die Löwenfelljacke hervor, die sie inzwischen fertiggestellt hatte und überreichte sie Ragnor. Sie passte wie angegossen und war ein prächtiges Kleidungsstück.„Selbst ein König könnte dich darum beneiden”, meinte Tana stolz, die Bela bei der Fertigstellung unterstützt hatte. „Du wirst einmal ein prächtiger Krieger werden, auch wenn ich den kleinen Jungen, den ich so geliebt habe, wohl für immer verloren habe.”Ragnor nahm Tana gerührt in die Arme und versicherte ihr: „Du hast ihn nicht verloren. Er ist nur ein wenig erwachsener geworden.”Menno und Bela saßen den ganzen Abend eng umschlungen da, denn für sie würde es die letzte Nacht werden, da Menno nicht mit nach Mors kam. Es war den beiden anzusehen, dass ihnen die Trennung nicht leicht fiel, obwohl sie, besonders am Anfang ihrer Beziehung, oft und heftig gestritten hatten.
    In den letzten Wochen vor der Abreise war es merklich kühler geworden, denn der Herbst hatte seine dem Sommer zugeneigte Mitte bereits deutlich überschritten.

Kapitel 5
    Früh am Morgen, als das ganze Tal noch in ein graues Dämmerlicht gehüllt war, brachen sie dann mit sechs Eseln und vier Pferden nach Mors auf. Sie hatten auch die beiden Reitpferde, die sie erbeutet hatten, mit den geretteten Waren der Frauen beladen, denn Rurig plante Ragnor auf dem Rückweg die Grundbegriffe des Reitens beizubringen. Maramba, der sie ebenfalls begleitete, war von Menno mit einem neuen Speer und seiner alten Machete ausgerüstet worden, da er sich mit dieser Bewaffnung am wohlsten fühlte. Jede Art von schwerer Bewaffnung, wie Schwert oder Rüstung, lehnte er als hinderlich ab.
    Er hatte bei einem der abendlichen Gespräche, bei dem hitzig über die Kampfweise der verschiedenen Völker debattiert wurde, erklärt, dass da, wo er herkomme, ein Caerritter nach wenigen Tagen in seiner Rüstung verrosten oder an einem Hitzschlag sterben würde. In den feuchtheißen Urwäldern von Gromor rosteten Eisenwaffen in atemberaubender Geschwindigkeit, sodass die Eingeborenen und die Brakk vor allem Waffen benutzten, welche sie aus den harten Knochen der Urwaldechsen gewannen. Er hatte außerdem im Hinblick auf die dortige Kriegführung erklärt, dass im Dschungel kein Platz für große Armeen, Aufmärsche und groß angelegte Schlachten vorhanden sei. Dort kämpfe man in kleinen Gruppen, Mann gegen Mann auf engstem Raum und oft überfallartig aus dem Hinterhalt. Es gab also keine einfachen Siege, die mit einer großen Schlacht und der Einnahme von ein paar wichtigen Städten zu erzielen waren, wie dies auf dem Nordkontinent von Makar war. Letztendlich lief das Ganze immer auf eine stillschweigende Akzeptanz von Einflusssphären hinaus, die, falls überhaupt, höchstens auf mündlichen Vereinbarungen zwischen Stammesführern basierte.
    Die Reise ihrer kleinen Karawane nach Mors verlief ohne erwähnenswerte Ereignisse. Der Pass mit dem Hinterhalt war unbesetzt und auch sonst ließ sich niemand blicken. Sie kamen mit ihren Lasttieren, welche die Tauschwaren und die geretteten Handelswaren der Frauen trugen, gut voran, und begannen am

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