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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Morgen des dritten Reisetages den Abstieg vom Pass nach Mors.
    Gegen Mittag des letzten Reisetages sahen sie vom Rand des Grenzgebirges aus die Stadt Mors in einem breiten Tal vor sich liegen, das sich in der Ferne zu einer großen Ebene weitete.
    Es war das erste Mal, dass Ragnor eine Stadt sah und so kam ihm Mors groß und beeindruckend vor. In Wirklichkeit war Mors lediglich eine mittelgroße, freie Stadt im Grenzland, die direkt dem König und keinem Grafen oder Baron unterstand. Das war, solange man nicht angegriffen wurde, ein bequemer Status aber in der jetzigen Zeit auch ein sehr unsicherer. Denn falls es einem Baron gelüsteten sollte, Mors anzugreifen, waren die Bürger auf ihre eigenen Kräfte zur Verteidigung angewiesen. Vom König war in diesen Tagen, wenn es Probleme gab, nur wenig Beistand zu erwarten, denn dieser konnte es sich im Moment kaum leisten seine militärischen Kräfte außerhalb seiner Kernlande einzusetzen. Zumindest würde es, selbst wenn er sich dazu entschloss, einzugreifen, immerhin mindestens vier Wochen dauern, bevor eine nennenswerte Militärmacht nach Mors gebracht werden konnte.
    Die freie Stadt Mors lag auf einer sanften Erhebung am Ufer eines kleinen Flusses gleichen Namens, der im Westen an der Stadtmauer vorbei Floss und war von einer hohen Stadtmauer umgeben. Im Süden und Norden befanden sich die Stadttore, die von jeweils zwei dicken Tortürmen geschützt wurden. Die Mauer selbst wirkte stark und unüberwindbar, denn sie war aus mächtigen grauen Bruchsteinen des Randgebirges erbaut worden. Dahinter waren schmalgiebelige Häuser mit roten Ziegeldächern zu sehen, die aus denselben grauen Steinen gebaut waren und sich zu Häuserzeilen verbunden in engen Gassen drängten.
    In der Mitte der Stadt gab es einen großen Platz, auf dem man den Herbstmarkt, eine Ansammlung bunter Zelte und Buden, gut erkennen konnte. Man konnte auch die Grenzen des Stadtgebietes, das sich außerhalb der Mauer erstreckte, sehr gut ausmachen, da sich die ordentlich parzellierten Felder der Stadt inmitten von Wald und Brachland in einem weiten Halbkreis um die Mauer bis zum Fluss hinunter erstreckten.
    „Das ist die Gemarkung von Mors”, erklärte Rurig, während er mit seiner behandschuhten Hand über das eingezäunte Areal zeigte. „Sie haben ihr Stadtgebiet eingefriedet und mit hölzernen Meldetürmen versehen von wo aus per Flaggenzeichen Meldungen mit der Stadt ausgetauscht werden. Es ist so eine Art Vorposten, um die Stadt bei Überfällen rechtzeitig warnen zu können. Früher, als noch der Landfrieden herrschte und der König überall für Ordnung sorgte, war das nicht notwendig. Aber heute sind sowohl marodierende Banden aus dem großen Wald, als auch die habgierigen Caerbarone eine Gefahr für die freien Städte.”
    Als sie schließlich die Talsohle erreicht hatten, kamen sie nach einer kurzen Strecke Wegs durch einen lichten Wald zum hölzernen Grenzzaun von Mors. Dort hielten sechs Stadtsoldaten Wache. Sie trugen verbeulte Harnische und ein teilweise kurioses, leicht verrostetes Sammelsurium an Waffen.
    Leise fragte Ragnor den Krieger: „Die sehen aber nicht aus, als ob sie gute Kämpfer wären.”„Sind sie auch nicht”, bestätigte Rurig. „Die Bürgermiliz ist nicht besonders gut ausgebildet. Im direkten Zweikampf sind sie nicht einmal für dich ernst zu nehmende Gegner. Aber wenn sie von der Mauer kämpfen sind sie, wenn sie ihre Stadt verteidigen, trotz allem gefährlich.Außerdem beschäftigen die freien Städte in der Regel einige professionelle Söldner als Kerntruppe, die ihre Verteidigung organisieren und die Milizen anleiten.”
    Ana verhandelte mit dem schnauzbärtigen Leutnant der Wachsoldaten und schließlich wechselten einige Münzen den Besitzer. Der Leutnant winkte sie durch und wünschte erfolgreiche Geschäfte. Angewidert meinte Rurig: „Hier ist jeder bestechlich. Ich bin gespannt, wie die Verhandlung mit dem Bürgermeister laufen wird, wenn es um den freien Status der Frauen geht. Wahrscheinlich will der auch die Hand aufhalten.” Dann schwieg er einen Moment und fügte dann grimmig lächelnd hinzu: „Aber bestimmt nicht bei mir.”Sie zogen durch das Vorland der Stadt auf einer staubigen Straße aus gestampftem Lehm. Einige Stadtbewohner waren gerade dabei, die letzten Felder mit den Spätfrüchten abzuernten. Die meisten Parzellen waren allerdings schon wieder umgepflügt worden und warteten bereits auf den kommenden Winter.
    Schließlich näherten sie

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