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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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mit dem Schwertgriff einen Hieb auf den Helm, während Grugar und Maramba mit ihren Lanzenschäften zuschlugen. Auch die restlichen drei stellten keine ernsthaften Gegner dar und standen schnell entwaffnet und um einige schmerzhafte Prellungen reicher an der Hausmauer. Grugar und Maramba bewachten sie, während Rurig zu den beiden Schwertkämpfern hinüber stürmte.Als sich Rurig dann einmischte, war der Kampf schnell vorbei, und der Leutnant musste die Waffen strecken.
    Rurig trat ganz nah zu ihm hin und sagte in grimmigem Ton: „Bevor Ihr Euch noch einmal mit einem Leibritter des Königs einlasst, solltet Ihr Eure Ausbildung verbessern. Richtet Eurem Herrn aus, ich werde ihn morgen früh aufsuchen und er soll den königlichen Stadtverweser gleich mit einladen. Und jetzt verschwindet mit Euren jämmerlichen Figuren und seid froh, dass außer ein paar Prellungen und Brummschädeln nichts passiert ist. Außerdem solltest du dir ein neues Schwert zulegen. Das deine sieht ziemlich fertig aus.”Der junge Offizier nickte hastig und blickte entsetzt auf seine Waffe, die tiefe Kerben aufwies, was er während des Kampfes gar nicht bemerkt hatte. Er warf  Ragnor einen scheuen Blick zu, denn es dämmerte ihm erst jetzt, dass er den Kampf auch gegen den Jungen verloren hätte, selbst wenn der Ritter nicht eingegriffen hätte. Auf seinen resignierenden Wink hin, hoben seine Leute die drei Bewusstlosen auf und die reichlich ramponierte Gruppe hinkte gemeinsam die Gasse hinunter zur Hauptstraße zurück.
    „Großartig!”, jubelte Grugar als er seine geschlagenen Gegner so gedemütigt davon humpeln sah. „Die Söldner werden sowieso immer frecher und haben schon lange eine Abreibung verdient.” „Das war nur der erste Akt“, dämpfte Rurig mit ernstem Ton seine Begeisterung. „Ich glaube, wir sollten uns für morgen eine besondere Dramaturgie einfallen lassen damit dem Bürgermeister von vorn herein klar ist, mit wem er es zu tun hat. Nur gut, dass ich so etwas schon erwartet habe”, setzte er nachdenklich hinzu.Sie stiegen über die enge Holztreppe hinauf zum Speisezimmer, wo die Frauen mit bangen Gefühlen auf sie gewartet hatten. Sie beruhigten sich schnell, als Grugar ihnen strahlend von ihrem leichten Sieg erzählte.Im Anschluss daran erläuterte Rurig was er für den morgigen Tag geplant hatte. Er wies die Frauen an, sich für morgen besonders elegant zu kleiden. Dann holte er ein Bündel aus dem Lager, das er bereits vorsorglich in Calfors Klamm zusammengestellt hatte. Es enthielt einen teilvergoldeten Helm mit rotem Helmbusch, ein versilbertes Kettenhemd, Beinschienen, Panzerhandschuhe und einen blauen Umhang mit einem roten Wappen, auf dem ein niederstoßender Seeadler zu sehen war. Auch Ragnors Umhang hatte er ebenfalls mit eingepackt und eine lange bestickte weiße Toga für Maramba.„So”, brummte er und dabei grinste er über das ganze Gesicht. Es war ihm die unverhohlene Vorfreude auf die morgige Vorstellung, die er zu geben gedachte, anzumerken. „Morgen werden wir den Krämern ein wenig Ehrfurcht einbläuen”, sagte er mit nun grimmigem Gesicht.
    Als der Krieger am nächsten Morgen die prächtigen Rüstungsteile anlegte, staunte Ragnor nicht schlecht über die Veränderung, die mit Rurig vor sich gegangen war. Nachdem er gerüstet vor ihnen stand, erkannte ihn der Junge fast nicht wieder. Und doch schien es Ragnor, als ob der wirkliche Rurig nun vor ihm stand und der Jäger, ja selbst der einfache Krieger, nur eine Verkleidung gewesen war. Dabei fiel ihm fast nicht auf, dass auch er prächtig anzusehen war mit der Löwenfelljacke und dem blauen Umhang mit seinem Wappen. Maramba wirkte in dem weißen Gewand, das an der Hüfte mit einer goldenen Kordel gefasst war, ebenfalls sehr hoheitsvoll. Es war zwar eigentlich ein Gewand für einen Amapriester, aber es stand ihm ausgezeichnet und kontrastierte perfekt zu seiner dunklen Haut.Die Frauen hatten sich ebenfalls prächtig herausgeputzt, und Ragnor staunte, um wie viel schöner eine Frau sein konnte, wenn sie sich das Haar hochsteckte und sich festlich kleidete.
    Dann brachen sie zum Rathaus auf. Langsam, mit würdevollen Schritten gingen Rurig und Ragnor voran, die enge Gasse hinunter, zur Hauptstraße. Die Frauen folgten in der Mitte, und Maramba machte mit seiner Lanze den Abschluss.Als sie die Hauptstraße erreichten, blieben die Leute, die meist auf dem Weg zum Markt waren, stehen und sahen der prächtig gekleideten Gruppe staunend hinterher. So

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