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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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gelangten sie schließlich auf den Marktplatz auf dem sich viele Menschen zwischen den Buden und Zelten drängten.Sie bogen nach links ab und erreichten nach wenigen Schritten das Rathaus, einen wuchtigen Bau mit einer breiten Treppe, vor dessen Doppelportal vier Söldner Wache hielten. Rurig trat auf sie zu und forderte die Wache auf, sie beim Bürgermeister anzumelden. Offenbar hatte sich der Zwischenfall von gestern bereits herumgesprochen, und sie kamen Rurigs Aufforderung unverzüglich nach, ohne freche Fragen zu stellen.
    Kurze Zeit später wurden sie durch das mit prächtigen Teppichen verzierte Treppenhaus in das Vorzimmer des Bürgermeisters geführt, in dem sich niemand aufhielt, als sie es betraten. „Die leben nicht schlecht hier”, bemerkte Rurig, als er sich in dem mit aufwendigen Schnitzereien versehenen Raum umsah. „Die Geschäfte im Grenzland sind wohl sehr lukrativ, wenn wohl auch nicht immer mit den Gesetzen von Caer vereinbar”, fügte er mit einer gewissen Bitterkeit hinzu.
    Da öffnete sich auch schon die Tür zum Amtszimmer, und ein Diener trat heraus, der sie höflich bat, einzutreten. Sie betraten das Amtszimmer des Bürgermeisters, einen prächtig ausgestatteten, langen Raum mit einem großen Schreibtisch. Hinter dem Schreibtisch stand ein dicker Mann, flankiert von vier Söldnern mit Hellebarden. Er hatte einen schlauen, durchtriebenen Gesichtsausdruck und seine harten Augen wollten so gar nicht recht zu dem freundlichen Lächeln passen, das er aufgesetzt hatte.
    „Willkommen in Mors, edler Rurig. Wir bedauern den Zwischenfall von gestern und haben den verantwortlichen Offizier bereits gemaßregelt für sein unangemessenes Vorgehen”, begrüßte er sie mit ölig glatter Stimme und einem unechten Lächeln auf den Lippen, das aber die Augen nicht erreichte.„Ich grüße Euch, Bürgermeister”, antwortete Rurig hoheitsvoll. Dann fuhr er sehr bestimmt fort: „Wir wollen Eure Zeit nicht allzu lange beanspruchen. Ich hoffe doch, der Stadtverweser ist anwesend, damit die Urkunden ausgestellt und beglaubigt werden können.”Ein Zeichen des Unwillens zuckte über das Gesicht des Bürgermeisters. Trotzdem zwang er sich wieder zu seinem ‚Lächeln‘, als er erwiderte: „Warum wollt Ihr Euch mit so etwas belasten. Die Stadt würde sich freuen die Frauen in ihre Obhut nehmen zu können und sie gegen alle künftigen Anfechtungen zu schützen.”
    Rurig trat einen Schritt vor und legte seine mit dem Panzerhandschuh versehene Hand geräuschvoll auf die Tischplatte. Dabei sah er dem Bürgermeister direkt in die Augen, was diesem sichtlich unangenehm war. Dann sagte er in klarem und unmissverständlichen Ton: „Dies ist keine Belastung für mich. Ich beantrage hiermit offiziell, dass der Stadtverweser unverzüglich hinzugezogen wird, um die Beurkundung vorzunehmen. Es soll beurkundet werden, dass die Frauen Ana, Bela und Cina von Dor zu gleichen Teilen, uneingeschränkt die Nachfolge und das Erbe ihres Vaters antreten. Sie sollen als freie Frauen, beglaubigt nach Reichsrecht, in Mors leben und arbeiten. Außerdem werde ich als ihr Beschützer und Vormund eingetragen, der in allen Streit- und Erbfragen hinzuzuziehen ist.”„Der Stadtverweser ist unglücklicherweise nicht hier”, antwortete der Bürgermeister schnell mit seinem öligen Lächeln. „Er wird erst in drei Tagen wieder da sein”, setzte er schnell hinzu, als er in Rurigs Augen Anzeichen für einen Wutausbruch heraufziehen sah.„So, dann wird er in drei Tagen die Beurkundung vornehmen und keinen Moment später”, versetzte Rurig grimmig. „Und lasst Euch keine unsauberen Schliche einfallen. Ich bin der Bruder des Grafen da Kaarborg und Leibritter der Krone und ich kann Euch mehr Unannehmlichkeiten bereiten, als Euch lieb sein kann, falls ihr versucht uns zu hintergehen”, setzte er drohend hinzu.„Wir werden alles vorbereiten, wie ihr es wünscht”, beeilte sich der Bürgermeister zu versichern. „Also, in drei Tagen”, setzte er gedehnt hinzu, als sich Rurig abwandte, wobei in diesem Augenblick seine Augen tückisch aufleuchteten.
    Rurig nickte knapp, und sie verließen ohne weiteren Gruß das Amtszimmer. Als sie wieder draußen auf der Straße waren, sagte Rurig zu Ragnor mit leiser Stimme: „Wir müssen uns die nächsten drei Tage in Acht nehmen. Ich vermute, er wird versuchen, uns aus dem Weg zu räumen. Wenn nämlich die Beurkundung erst im Stadtbuch steht, kann er den Frauen nichts mehr antun. Wir erhalten nämlich

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